Samstag, 22. Dezember 2018

Vorschau 2019 und Jahreskarte

Auch im Jahr 2019 gibt es wieder die Jahreskarte für Jazz in der Kammer. Zum Preis von 100 Euro (ermäßigt: 65 Euro) gibt es den Eintritt für alle neun Konzerte. Einzeln würden diese 135 Euro kosten – die Jahreskarte zu kaufen beinhaltet also einen beachtlichen Rabatt und gibt den Veranstaltern zugleich ein bischen Planungssicherheit.


Den Hinweis auf die Jahreskarte schreibe ich heute leider etwas zu spät, um sie gleich zu Weihnachten zu verschenken – das Forum Gestaltung ist inzwischen in die Weihnachtspause gegangen. Aber ab dem 2. Januar 2019 ist das Büro wieder von Montag bis Freitag von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Nutzen Sie also dann, oder vor dem Januarkonzert, die Chance auf die eine-für-alle-Karte.

Das Jahresprogramm für Jazz in der Kammer ist jetzt bis auf den Dezember 2019 komplett. Diesmal stehen Schlagzeug und Percussion als Oberthema über den neun Konzerten der Jazz-Reihe. Außerdem wird es im April die Magdeburger Jazztage geben, wieder von Donnerstag bis Sonntag vier Tage voller Jazz. Dafür gibt es dann einen separaten Karten(vor)verkauf. Das Programm der Jazztage wird später veröffentlicht. 

Jazz in der Kammer - Jahresprogramm

21.01.19, 20.00 Uhr – Quartett BELL
Boris Bell – Schlagzeug
Nikolaus Neuser – Trompete
Silke Eberhard – Altsaxophon
Antonis Anissegos – Piano

18.02.19, 20.00 Uhr – „Paradox Dreambox“
Peter Gall – Schlagzeug
Wanja Slavin – Altsaxophon
Reinier Baas – Gitarre
Rainer Böhm – Piano
Matthias Pichler – Bass

18.03.19, 20.00 Uhr – Duo Hanschel-Shotham
Ramesh Shotham – Perkussion
Roger Hanschel – Saxophon

11. – 14.04.19 Magdeburger Jazztage

21.05.19, 20.00 Uhr – LBT // Leo Betzl Trio
Sebastian Wolfgruber – Schlagzeug
Leo Betzl – Piano,
Maximilian Hirning – Bass

17.06.19, 20.00 Uhr – „Sonore Wandbehänge“
Halym Kim – Schlagzeug
Otto Hirte – Sax
Flöte, Klarinette
Leon Albert – Gitarre
Marius Moritz – Piano
Sebastian Braun – Bass

Juli/August – Sommerpause

16.09.19, 20.00 Uhr – „Max Andrzejewski´s Hütte“
Max Andrzejewski – Schlagzeug
Tobias Hoffmann – Gitarre
Johannes Schleiermacher – Saxophon
Andreas Lang – Bass

15.10.19, 20.00 Uhr – Warnfried Altmann Trio „Wangelin Songs“
Willi Kellers – Schlagzeug
Andreas Willers – Gitarre
Warnfried Altmann – Saxophon

18.11.19, 20.00 Uhr – Wolfgang Lackerschmid Connection
Wolfgang Lackerschmid – Vibraphon
Guido May – Schlagzeug
Stefan Rademacher – Bass
Ryan Carniaux – Trompete

16.12.19, 20.00 Uhr – N. N.

Freitag, 21. Dezember 2018

Vorschau Januar: Quartett 3εll

Am 21. Januar 2019 ist Boris Bell mit seinem Quartett 3εll bei Jazz in der Kammer zu hören.
Boris Bell – Schlagzeug
Nikolaus Neuser – Trompete
Silke Eberhard – Altsaxophon
Antonis Anissegos – Piano
 

Warnfried Altmann, der in der Magdeburger Jazz-Reihe im Jahr 2019 das Schlagzeug featured, hatte Boris Bell beim Konzert von Schnaftl Ufftschik kennengelernt und sofort gewusst, "den musst Du nochmal nach Magdeburg holen". Diesmal also mit seinem eigenen Quartett. Hört man auf der Webseite in die Tonbeispiele des Quartetts rein, dann ist dort eine Band zu erleben, die deutlich von den Bläsern betont wird, aber eben auch kräftige Rythmusakzente mit Percussion und fetten Drums hat.

Über sich selbst schreiben die Musiker:
3εll kommt mit rhythmisch intensiven Stücken des Weges, die in loop-betonte kollektive Improvisationen münden. Auf der Suche nach den obsessiven Momenten, der Balance aus Rausch und Erzählung. Und mit der anarchischen Lust, die Dinge gegen den Strich zu bürsten.
Und die Jazzzeitung schrieb über die CD "Obesssions":
Was für ein Wiederhören! Zugegeben: Ich hatte den Namen fast schon vergessen, nun „leuchtet“ er umso mehr. Boris Bell war der Drummer der einstigen deutschen Geheimtipp-Band Frigg, die mit ihren CDs auf 99Records und den Konzerten zwischen 1995 und 2000 zwar die gesamte deutsche Szene in Verzückung spielte, leider es aber doch nicht ganz schaffte, New York zu erobern! Auch an die raffinierten Duette mit dem Pianisten Benoît Delbecq (»Anschläge«) vor fast zwanzig Jahren kann ich mich erinnern. Und nun, nach so langer Pause, diese umwerfend schöne, überraschende, abenteuerliche, vielseitige Musik!
Silke Eberhard (as, bcl), Nikolaus Neuser (tp), Antonis Anissegos (p, wurlitzer) und eben Boris Bell schaffen ein klingendes, vierzehnteiliges Meisterwerk zeitgenössischer Musik. Es ist eine Musik der Bewegung – aus Motiven entwickeln sich Melodieketten, die wieder verglühen, verschwinden und in neue Motive einsickern. Es ist eine Musik der Begegnung. Rockige Riffs treffen auf jazzige melodische Ideen. Es ist eine Musik der Kontraste. Irrlichternde, silbrig wirkende Soli werden gestoppt von einem einzigen Ton oder münden in rhythmisch stark akzentuierte, straffe Melodieketten. Jeder der vier Instrumentalisten brilliert mit Ideen und Spieltechnik, und die Stücke von Boris Bell (ja, er ist auch der Komponist dieser Musik, nicht »nur« der Schlagzeuger!) schaffen dafür den idealen Rahmen. Empfehlung!
Also eine deutliche Empfehlung, am dritten Montag im Januar inss Forum Gestaltung zu kommen!

Montag, 17. Dezember 2018

Insomnia Brass Band

Heute war bei Jazz in der Kammer die „Insomnia Brass Band“ zu hören. Die Minimalbesetzung einer Brassband brachte eine Mischung aus Big-Band-Sound und Jazz auf die Bühne
Anke Lucks – Posaune
Almut Schlichting – Baritonsaxophon
Christian Marien – Schlagzeug

Kräftige Trommelwirbel von Christian Marien – dann setzen Posaune und Saxophon ein. Langsam und zurückhaltend erst, bald kräftiger werdend. Wie aus den Tiefen des Untergrunds heraus kommen die Bässe aus Almut Schlichtings Baritonssaxophon, das sie mit vollem Einsatz und rhythmusbetont bläst; etwas höher, aber immer noch tief genug kommen Anke Lucks' Posaunenklänge hinzu. Ungewöhnlich die Rolle des Schlagzeugs: Christian Marien lässt sich in seinen Rhythmen von dem leiten, was die beiden Bläserinnen machen, schaut von einer zur anderen, übernimmt von ihnen Rhythmus und Tempo und setzt das dann in seinem Schlagzeug um. "Ich bin anders als in größeren Bands nicht in eine Rhythmusgruppe eingebunden und habe damit so etwas wie die Carte Blanche", sagte er später dazu. "Ich kann mich zurücknehmen oder auch mein eigenes Ding machen". Zum eigenen Klang des Schlagzeugers gehörte aber auch, kräftig mit dem Bläsersound mitzugehen oder dem Schlagzeug einen beinahe schon melodiösen Klang zu geben.

Dabei entsteht ein jazziger Big-Band-Sound, soweit das "Big" bei drei Musikern nicht ein wenig übertrieben zu sein scheint. Von der Kraft der Musik her jedenfalls spielte es keine Rolle, wie viele Musiker da nun auf der Bühne stehen. Was vor allem zählte, war dieses selbstverständliche miteinander spielen, improvisieren, neues probieren. Es machte Freude, der Band dabei zuzuhören.