Montag, 18. April 2011

Heavy Rotation

Heavy Rotation spielte eine faszinierende Mischung, eine Welt der Kontraste. Kräftige, laute und expressive Klänge wechselten mit ruhigen melodischen. In freier Improvisation erzeugten die Instrumente Klangwelten, die dann wie auf geheimes Kommando zu einer gemeinsamen Melodie fanden. Es war interessant zu hören, wie sich die Musiker Töne zuspielten, auf die die anderen dann eingingen. So erinnerte es stark an minimal music, als Segschneider und Hanschel über längere Strecken die Töne in Taktwiederholungen nur minimal veränderten. Daneben bekam jeder der vier Musiker auch Raum, sich als Solist zu präsentieren – auch dabei erwiesen sich die vier Musiker als musikalisch ebenbürtig.
Roger Hanschel (sax), Markus Segschneider (git), Dietmar Fuhr (b), Bodek Janke (dr, perc).

Keine Absage

Als Warnfried Altmann auf die Bühne steigt, um die Band des heutigen Abends anzusagen, sind ihm die Freude und Erleichterung anzusehen. Auch wenn er zunächst die schlechte Nachricht überbringt: "der Mai- und der Juni-Termin müssen entfallen", folgt doch gleich darauf die gute: daß "in der kommenden Saison Jazz in der Kammer wie gewohnt mit zehn Konzerten fortgesetzt" werden kann. Er dankte den an dieser Entscheidung beteiligten, wozu er sowohl die Theaterleitung als auch die Stadt Magdeburg zählt, und verwies darauf, daß es ohne die Unterstützung der Gäste und Jazz-Fans vielleicht anders ausgegangen wäre.


Roger Hanschel, der Jazz in der Kammer aus früheren Konzerten in mehreren Formationen kennt, ebenso aber auch den Vergleich zwischen unterschiedlichsten Aufführungsorten herstellen kann, bezeichnete Jazz in der Kammer als eine der ambitioniertesten Jazz-Reihen in Deutschland. Magdeburg kann darauf stolz sein.

Nach der Konzertpause trat Altmann nochmals ans Mikrofon und kommentierte Hanschels Musik: "Diese Musik ist wie eine Siegesfeier. Nur ist das ein merkwürdiger Sieg – einer, bei dem es keine Besiegten gibt. Es haben alle gewonnen: das Theater, das Schauspielhaus, die Stadt, die Musiker, und selbstverständlich ihr, das Publikum". (es bleibt zu hoffen, daß von dieser Aussage nicht nur der erste Satz zitiert wird).

Das Foyer des Schauspielhauses war übrigens bis zum letzten Platz gefüllt, einige Stühle mußten noch herangeholt werden, später gekommene hörten stehend zu. Es wäre wünschenswert, solche Besucherzahlen auch bei den kommenden Konzerten zu haben. Deshalb, liebe Magdeburger Jazz-Gemeinde, gebt die Empfehlung weiter, und dann sehen wir uns spätestens am 19. September, wenn es wieder heißt: "Willkommen bei Jazz in der Kammer".

Sonntag, 17. April 2011

Jazz "außer der Reihe"

Hier ein Bericht "außer der Reihe", genauer: aus einer anderen Reihe – der neu im Roncallihaus Magdeburg stattfindenden Reihe "Sonntag_19:" (sprich: "Sonntag 19 Doppelpunkt"). Jeden dritten Sonntag im Monat um 19 Uhr. Heute ein Lesekonzert mit Ludwig Schumann als Sprecher, Hermann Naehring (perc) und Warnfried Altmann (sax).


Eine Reihe, die neben der Musik auch auf Texte setzt. Dafür war heute Ludwig Schumann eine sehr gute Wahl, der in einer sehr interessanten Weise den eigentlichen Anlaß des Programmes, den Palmsonntag, mit aktueller Politik verknüpfte, aber auch Texte hatte, bei denen man als Zuhörer die Gedanken assoziativ schweifen lassen konnte. Die Texte gab es in Begleitung von Naehrings Percussion und Altmanns Saxophon. Eine gelungene Kombination, wie bereits aus anderen Lesekonzerten der drei bekannt.
Auch die Musik der nächsten Veranstaltungen kann sich hören lassen. Wer in das Programm schaut, wird darin auch einige bereits aus "Jazz in der Kammer" bekannte Künstler finden, wie Wilfried Staufenbiel oder Hans Lüdemann. Deshalb hier eine herzliche Empfehlung für etwas Jazz "außer der Reihe".
Eigentlich würde ich an dieser Stelle auf das Programm auf der Webseite des Roncallihauses www.roncalli-haus.de verweisen. Nur findet man die Reihe in der dortigen Monatsübersicht nicht erwähnt, sondern muß erst das pdf mit dem Jahresprogramm herunterladen. Und darin stehen dann ärgerlicherweise nur die Titel der Veranstaltungen, nicht aber die beteiligten Künstler. Deshalb lade ich hier besser mal den eingescannten Programmflyer hoch:

Samstag, 16. April 2011

Konzertfotos 2010

Die Fotos von »Jazz in der Kammer« des Jahres 2010 sind nun vollständig eingefügt. Fotos aus den Vorjahren kommen demnächst noch hinzu. Das Sortieren der Fotos weckte Erinnerungen an schöne, interessante Konzerte. Und zeigte auch die Vielfalt, die in der Musik steckt.

Mittwoch, 13. April 2011

Gerettet!

Eben kam Warnfried Altmanns Mitteilung rein, daß Jazz in der Kammer gerettet ist, er von Karen Stone die Zusage für die Weiterführung der Reihe auch in der kommenden Saison hat. Dann voraussichtlich wieder mit zehn Konzerten jährlich – am Ausfall des Mai- und des Junitermins ließ sich jetzt nichts mehr ändern. Es scheint im Hintergrund einige Absprachen gegeben zu haben, auch zwischen dem Theater und der Stadt Magdeburg, über die Unterstützung der Reihe durch die Stadt. Wie auch immer, ich freue mich darüber und bin allen dankbar, die sich miteinander auf die Weiterführung von Jazz in der Kammer verständigt haben, Warnfried Altmann als Organisator (der wie zu lesen war sogar schon Angebote anderer Veranstalter hatte, aber das Theater als gewohnten Ort beibehalten möchte), Intendantin Karen Stone, Schauspieldirektor Jan Jochimsky, Magdeburgs Kulturbeigeordneten Dr. Koch und den vielen, die Unterstützung geleistet haben.
So, und nun freue ich mich um so mehr auf das nächste Konzert. Auf daß dazu (ebenso wie in der kommenden Saison) viele Zuschauer kommen werden.

Dienstag, 12. April 2011

Vorschau auf den 18.04.: Heavy rotation

Roger Hanschel, der bereits einige mal (zuletzt vor 3 Jahren) in unterschiedlichen Besetzungen in Magdeburg zu hören war, tritt mit seinem Projekt "Heavy Rotation" bei Jazz in der Kammer auf. 
Heavy Rotation am 21.04.2008 bei Jazz in der Kammer
Besetzung 2008:
Roger Hanschel - Saxophon, Markus Segschneider - Gitarre, Dietmar Fuhr - Kontrabass, Daniel Schröteler - Schlagwerk 
Die Ankündigung auf www.rogerhanschel.de macht neugierig auf das was zu hören sein wird:
"Das Projekt besteht darin, scheinbar grundverschiedene Ausdrucksweisen so zu behandeln, dass sie sich nicht übertönen oder überlagern, sondern sich anreichern und, auch daran muss gedacht werden, gegenseitig disziplinieren. Heavy Rotation bringt alles in einem Raum unter: die Sounds des Gitarristen und die Phrasierungs- und Artikulationskünste des Saxofonisten, die mehrsprachig-klangintensive Raffinesse der Rhythmus-Fraktion, Jazz-Spielweisen und Minimal-Beharrlichkeit, Arco-Techniken und schwingend marschierende Pizzicati, klangsinnliche Schlagzeug-Arbeit, satte solistische Linienwerke und gruppendienliche Füllmengen." Man darf also gespannt sein.