Wenn die Veranstaltung live stattfinden darf, dann gibt es das nächste mal Jazz in der Kammer genau am Sommeranfang. Am Montag, dem 21. Juni um 20 Uhr ist Tenor-Saxophonist Phillip Dornbusch mit seinem "Projektor" zu Gast im Forum Gestaltung.
Phillipp Dornbusch (sax, cl, perc)
Johanna Summer (p)
Johannes Mann (g)
Roger Kintopf (b)
Philip Dornbusch (perc)
Eine Vorschau gibt es im Youtube-Video:
Hört man in die Tonbeispiele hinein, so verspricht der Abend interessant zu werden, mit Musik die von Saxophon ebenso geprägt ist wie vom E-Piano und E-Gitarre, mit eher leisen Tönen, die einen in sich stimmigen, harmonischen Klang ergeben und mit Musikern, die einander viel Zeit lassen, die Instrumente zum Singen zu bringen. Ich freue mich drauf!
Aus der Ankündigung:
Die Corona-Krise geht zurzeit nicht gerade pfleglich mit der Kultur um. Zum zweiten Mal eine Vollbremsung, was nicht wenige der Betroffenen sogar an ihrer Daseinsberechtigung zweifeln lassen. Die ewige Relevanzdiskussion beschäftigt gerade solche, die sich in der Schublade „Jazz“ eingeordnet haben. Phillip Dornbuschs Rezept dagegen ist so simpel wie naheliegend: die Welt einfach ein kleines Stückchen besser zu machen. „Ich möchte mit meiner Musik bestimmte Probleme ins Bewusstsein rufen“, erklärt der 26-jährige Tenorsaxofonist seinen eingeschlagenen Weg. „ ́Mouning` zum Beispiel habe ich geschrieben, als im Juli 2019 das Schiff „Sea-Watch 3“ mit all den Flüchtlingen in Italien festgesetzt wurde. „Das hat mich sehr bewegt, und aus diesen Gefühlen heraus ist das Stück entstanden.“
Wenn Dornbusch spielt, dann tut er dies nicht unbedingt nach Schema F. Seine Maximen lauten: experimentieren, ausprobieren, tunlichst Wiederholungen vermeiden. „Da bin ich viel zu untheoretisch. Ich schreibe lieber aus Stimmungen heraus.“ Weniger Noten. Einfach vom Gefühl und der Tagesform treiben lassen. So kommt es vor, dass ein und dasselbe Stück regelmäßig anders klingt, in Tonart, Rhythmus und harmonischen Variationen.