Montag, 18. Mai 2015

Blume

Am 18. Mai um 20 Uhr war die Berliner Band Blume zu Gast im Schauspielhaus, mit
Magnus Schriefl – Trompete, Komposition
Wanja Slavin – Altsaxophon
Bernhard Meyer – Bass
Peter Gall – Schlagzeug

In seinem aktuellen Projekt "Blume" brachte der Trompeter Magnus Schriefl gemeinsam mit drei weiteren jungen Musikern erfrischend neue und sehr lebendige Musik aus Berlin auf die Magdeburger Jazz-Bühne. Und bestätigte damit, was schon Warnfried Altmann bei der Vorstellung der Band sagte: "Berlin entwickelt sich zu einer neuen Hauptstadt des Jazz".

Das Konzert begann gleich aus dem Stimmen des Baß heraus, in fließendem Übergang und mit langsamen Tönen, in die sich Wanja Slavins Saxophon mischte, einem Choral gleichend oder einem Volkslied. Folgen aufgelöster Akkord-Töne, zu denen die Trompete die Melodie variierte. Peter Gall bleibt zu der Zeit mit seinem Schlagzeug noch eher verhalten im Hintergrund. Doch lange bleibt es nicht so ruhig, bald bestimmen experimentelle und kräftige Melodien, vor allem von den beiden Bläsern, das akustische Bild. Klangmuster, die sich in Schleifen wiederholen und an Dynamik immer weiter steigern, führen am Ende des ersten Set zu einem furiosen Finale.

An einige Stellen und sparsam setzte die Band auch Elektronik ein, ließ damit die Musik beinahe schon in Art klassischer Sinfonien klingen. Oder nutzten die Elektronik zu Experimenten – etwa, als das Saxophon einem Synthesizer ähnelnd verfremdet wurde. Ein wirklich cooles Instrument entstand so, das der Musik spacige Weltraumklänge hinzufügte. 

Die meisten Stücke stammten aus Magnus Schriefels Feder. Einige aber auch vom Bassisten Bernhard Meyer, wie das "Melting Mud", Musik voll Leichtigkeit und tänzerischer Eleganz. Überhaupt erwies sich die Baßgitarre als das ruhigste der Instrumente. Wo eben noch die Bläser laut tönten, gab es Entspannung für die Ohren, wenn der Baß die Rolle des Melodieinstruments übernahm. Ganz anders dann wieder im letzten Stück, "The clash", bei dem nochmal unterschiedliche musikalische Kulturen aufeinanderprallten.

Mit einem träumerisch wirkenden Stück als Zugabe, bei dem Musikthemen von Bach auf mikrotonale Musik trafen und zu smoothigen Klängen mischten, beendeten die Musiker den Abend und entließen die Konzertbesucher in eine laue Frühlingsnacht.