Montag, 23. April 2018

Vorschau Mai

Das Mai-Konzert von Jazz in der Kammer fällt auf den Pfingstmontag. Am 21. Mai werden um 20 Uhr
Matthias Muche – Posaune
Udo Moll – Trompete
Carl Ludwig Hübsch – Tuba
auf der Bühne des Forum Gestaltung stehen.

Über das Konzert heißt es in der Ankündigung:
Das Blechbläser-Trio Muche/Hübsch/Moll zelebriert die Kunst der rauschhaften Reanimierung ausgewählter Momente der Jazzgeschichte. Das Repertoire basiert zum größten Teil auf Kompositionen von Sun Ra, Charles Mingus, Ernst Mosch und Misha Mengelberg. Durch beherzten Zugriff und freigeistige Gestaltung wird die Musik von der Fettschicht des Normativen befreit und zurückgeführt auf das, was sie schon immer sein wollte: Schweiß, Atem, Erregung.

Alle drei Musiker sind solo in unterschiedlichen Ensembles in Bereichen der improvisierten und der neuen Musik unterwegs, zum Teil auch in Verbindung mit Elektronik. Deshalb dürfte das Jazz-Konzert am Pfingstmontag wieder ein sehr interessantes werden.

Der Trompeter Udo Moll war übrigens kürzlich bei den Freien Klängen, Warnfried Altmanns zweiter Konzertreihe in Magdeburg, als Teil des Vinograd Express zu erleben.

Sonntag, 22. April 2018

Nils Landgren Quartett

Das Abschlusskonzert der Magdeburger Jazztage kam vom Quartett des schwedischen Posaunisten Nils Landgren. Harmonischer Jazz aus Schweden, mit einer jungen Band aus Deutschland.
Nils Landgren – Posaune, Gesang
Eric Staiger – Piano
Lisa Wulff – Bass, Gesang
Silvan Strauß – Schlagzeug 


Das Abschlusskonzert der Magdeburger Jazztage war schon lange vorher bis auf den letzten Platz ausverkauft. Kein Wunder, hatten doch die Organiatoren mit Nils Landgren einen der bekanntesten gegenwärtigen Jazz-Musiker nach Magdeburg geholt. Mitgebracht hatte er eine ganz neue Besetzung seines Quartettes, drei junge Musiker, die ihn an Klavier, Bass und Schlagzeug perfekt begleiteteten und auch solistisch ihr Können zeigten, im wahrsten Wortsinn "beschwingt" spielten, mit viel Gefühl für die Musik, lebendig und ausdrucksstark.

Am Beginn seines Programms stand aber nicht Landgrens rote Posaune, seit Jahren sein Erkennungszeichen, sondern ein zartes, ganz ruhig gesungenes Liebeslied, von der Band leise begleitet. "You can reach me by the railway / You can reach me by trailway / You can reach me on an airplane You can reach me with your mind ... I don't care how you get here / Just Get here if you can" hieß es darin. (Du kannst mich auf so vielen Wegen erreichen, aber Hauptsache, Du kommst bald...).

Samstag, 21. April 2018

Vertigo Trombone Quartett

Im dritten Set des Sonnabendkonzertes der Magdeburger Jazztage spielte das Vertigo Trombone Quartett. Das Quartet, das ausschließlich aus Posaunen bestand, ohne eine Rhythmusgruppe (!), ist in dieser Besetzung schon eine Seltenheit – und passte damit bestens in das Thema des Abends („Die Posaune“) und zur Posaune als dem in diesem Jahr von Jazz in der Kammer speziell gefeatureden Instrument.
Nils Wogram – Posaune
Bernhard Bamert – Posaune
Andreas Tschopp – Posaune
Jan Schreiner – Bassposaune

Warnfried Altmann begrüßte die Musiker, von denen Nils Wogram bereits einige Mal in Magdeburg war und sagte, „ich freue mich unheimlich auf dieses Konzert“. Schließlich ist er selbst Bläser und kennt die Herausforderungen einer solchen Besetzung. Der Beginn des Konzertes erinnerte eher an Klassik als an Jazz, vielleicht an eine Alpensinfonie (die Instrumente sind ja davon nicht sehr fern). Später meinte man Einflüsse von Kurt Weill herauszuhören, der schließlich auch in vielen seiner Kompositionen diie Bläser sehr betont einsetzte. Insbesondere als das Quartett dann Marschrhythmen anstimmte, schien die Dreigroschenoper nicht weit weg zu sein.

Keine Regel ohne Ausnahme, und schrieb ich oben noch „ausschließlich Posaunen“, so erzeugte Nils Wogram auch mal mit dem Mund Didgeridoo-Klänge an oder griff zur Melodika und Jan Schreiner tauschte gelegentlich die Bassposaune gegen die Tuba. Dann klang die Musik des Quartetts auch mal nach Bigband, oder nach einem sehr wichtigen Teil einer solchen.

Basement Research

Die 25-Jahre-Jubiläumstour führte Gebhard Ullmann mit seiner Band Basement Research nach Magdeburg. Mit der bläserbetonten Band (auch wenn nur eine Posaune in der Band ist) passte er gut in den Posaunenabend der Magdeburger Jazztage. Die Posaune ist das in diesem Jahr von Jazz in der Kammer gefeaturede Instrument und stand im Mittelpunkt des Sonnabendkonzertes, bei dem Basement Research im zweiten Set spielte.
Steve Swell – Posaune
Gebhard Ullmann – Saxophon
Julian Argüelles – Tenorsaxophon
Pascal Niggenkemper – Bass
Gerald Cleaver – Schlagzeug

Kräftiger Drive von Gerald Cleavers Schlagzeug und vor allem die drei Bläser, aber auch ein deutlicher Bass vermengten sich von Anfang an zu äußerst kraftvolle Musik. Ein Wechsel von Bläsersätzen und Schlagzeug erinnerte zuweilen an Balkanklänge. Der Baß erwies sich als Meister der Halb und Vierteltöne und wenn die Bläser unisono einfache Melodien anstimmten, hörte ich auch schon gelegentlich Alpentöne heraus. Für mich eine sehr interessante Mischung.

Gebhard Ullmann sieht das Konzert auch in Vorbereitung der Aufnahme der neuen CD der Band, die in den nächsten Tagen geplant ist. So bestand der Hauptteil des Konzertes aus Stücken der CD, einer siebenteiligen Jazz-Suite. So konzentriert, wie die Musiker spielten, mit deutlich voneinander abgegrenzter Stimmführung, empfand ich es in einigen Teilen sogar ein wenig als Kammermusik im klassischem Sinn, nur eben deutlich im Jazz angesiedelt und den Musikern auch Freiheiten der Gestaltung lassend. Genauso erläuterte es später Gebhard Ullmann, der auch auf die mikrotonale Gestaltung hinwies. Dafür waren die Bläser, allen voran die Posaune bestens geeignet. Man darf also gespannt auf die neue CD sein (Veröffentlichung Anfang 2019).

Conny Bauer Solo

In diesem Jahr steht die Posaune im Mittelpunkt der Konzertreihe "Jazz in der Kammer". Deshalb galt der dritte Tag der Magdeburger Jazztage vorrangig der Posaune. Am Beginn der Konzerte stand Conny Bauer, der ein Solokonzert für Posaune gab.


Leise, wie um sich an den Raum, die Akustik und das Publikum heranzutasten, beginnt Conny Bauer zu spielen, mit verhaltenen Tönen, die er erst allmählich kräftiger werden lässt. Posaune solo ist sicher etwas ungewöhnliches, egal ob in der Klassik oder im Jazz. Und  kaum hat man überlegt, wie Conny Bauer wohl eine Stunde Konzert füllen wird, da tritt er mit den Fußspitzen auf Pedale und nimmt mit einer Loop-Station seine Töne auf, speichert sie und spielt sie in mehrfacher Überlagerung wieder ab, bläst neue Töne über die aus dem elektronischen Speicher. Conny Bauer erzeugt so ein ganzes Posaunenorchester, steht in einer Klangwolke, die er immer mehr erweitert. "Ich möchte die Zuhörer an die Hand nehmen und durch meine musikalische Landschaft führen", sagt er nach dem Konzert über seine Musik.

In den Tönen der Posaune, die Bauer auf eine sehr ruhige Art spielt, ohne große Verzerrungen, nur gelegentlich durch seine Stimme überlagert, klingt gelegentlich eine Erinnerung an Alphörner an – nur dass die Posaune eben um ein vielfaches wandelbarer ist als ihre "ein"-tönigen Brüder. Und noch etwas fällt auf: Conny Bauers Posaune ist nicht die von Jericchow, die Mauern zum Einsturz bringt, sondern eine friedvoll brummende, melodische.

Freitag, 20. April 2018

Volkov Trio

Im dritten und letzten Set des Clubabend der Jazztage war das Volkov Trio zu hören: Jazz-Avantgarde aus Russland.
Vladimir Volkov – Bass
Slava Kurashov – Gitarre
Denis Sladkevitch – Schlagzeug

Als die drei St. Petersburger Musiker zu spielen beginnen, wild, kräftig, da sitzt man als Zuhörer erst einmal staunend da. Und wohl auch ein wenig ratlos: was ist das, was es da zu hören gibt? Die Musiker spielen völlig konfus durcheinander, zugleich mit deutlich sichtbarem Vergnügen an ihrer Art zu musizieren. Kräftige Klänge von allen Instrumenten gibt es zu Beginn, ein Kontrastprogramm zu den bisherigen Teilen des Club-Abends, Jazz-Punk, Jazz-Avantgarde, auf eine interessante Weise verrückt.

Später wird Volkovs Bass melodischer, gibt es Folk-Elemente, kurze Melodiestücke werden angedeutet, Glockentöne werden gespielt. Slava Kurashov antwortet auf seiner Gitarre mit wilden und elektronisch verstärkten und verzerrten Klängen. Höre ich da tatsächlich eine – wenn, dann sehr schräge – Version von Nirvanas "Teen Spirit" heraus? Oder später Anklänge an die Europa-Hymne? Zu den Wirkung solcher völlig frei improvisierten Musik, völlig abseits gängiger Konventionen, gehört, dass sich bei den Hörern eigene Assoziationen bilden. Die Gedanken schweifen von den gehörten Tönen ab und suchen nach Bekanntem. Vielleicht hört dann deshalb schon der Nachbar etwas ganz anderes aus der Musik heraus.

Bei all der Wildheit ist immer wieder zu hören: die drei spielen nicht nur wild drauf los, sie sind Profis auf ihren Instrumenten. Schlagzeuger Denis Sladkevitch holt später eine nach Spielzeug aussehende Trommel hervor ("haben wir auf dem Flohmarkt gekauft", sagt Vladimir Volkov dazu), die sich Kennern aber als Schlitztrommel erweist, und spielt darauf nach Afrika klingenden Percussion-Melodien, dazu sind von Volkov ruhige Bass-Klänge zu hören. Diese ruhigen Stellen holen die Ohren der Zuhörer dann wieder auf den Boden zurück, geben ihnen Orientierung. Am Ende nochmal völlige Wildheit der Musik. Irgendwie großartig, aber schwer auf irgendetwas festzulegen.

Masha Bijlsma & Bones

Masha Bijlsma & Bones standen bei den Magdeburger Jazztagen im zweiten Set des Club-Abends auf der Bühne des Forum Gestaltung. Jazzgesang mit einer kräftigen Stimme!
Masha Bijlsma – Gesang
Bart van Lier – Posaune
Adrian Mears – Posaune
Martin Sasse – Piano
Martin Gjanokovski – Bass
Dries Bijlsma – Schlagzeug


Mascha Bijlsma war bereits einige Mal in Magdeburg bei Jazz in der Kammer zu Gast (etwas darüber ist auch hier im Blog nachzulesen). Das erste Mal muss es im Jahr 1995 gewesen sein, erinnerte sich Warnfried Altmann in seiner Begrüßung. Und fügte hinzu, "und ich hole sie immer wieder gern auf die Bühne". Diesmal mit den "Bones", was sich vom englischen Wort "trombone" für Posaune ableitet.

Zu Beginn des Konzertes singt Masha Bijlsma auf die Bühne und singt Blues. Sie singt nicht nur – sie hat auch den Blues, sie verkörpert das Gefühl mit voller Seele. Singt im Wechselgesang mit den Posaunen und das was Warnfried vorab ankündigte ist auch tatsächlich so: sie und die beiden Posaunisten harmonieren von der Stimmführung so miteinander, dass Masha Bijlsma zuweilen durchaus als drittes Instrument zählen könnte. Schon die wenigen Musiker bringen den Sound einer Big Band auf die Bühne, so kraftvoll klingt die Musik. Das wird dann so richtig dem Titel des Konzertabends ("Club-Abend") gerecht. Masha Bijlsma singt Lieder von Jazz-Größen wie Abbey Lincoln, von der sie unter anderem "Brother where are you" neu interpretiert und dazu anmerkt, wie aktuell das Lied angesichts der vielen Flüchtlinge ist.

Neben kräftigem Jazz-Gesang gibt es auch gefühlvolle Balladen, bei denen sie sich nur zurückhaltend von Bass und Klavier begleiten lässt. Was auch immer sie singt – die Freude an der Musik ist immer zu spüren und sie überträgt sich auch auf ihr Publikum.

Julie Sassoon Quartett

Das Julie Sassoon Quartett eröffnete heute im Forum Gestaltung den Club-Abend der Magdeburger Jazztage: kräftige und experimentelle Klavierklänge, bei denen Harmonie auf Kraft trifft.
Julie Sassoon – Piano
Lothar Ohlmeier – Bassklarinette
Meinrad Kneer – Bass
Rudi Fischerlehner – Schlagzeug


Zu Beginn des Konzertes greift Julie Sassoon nicht in die Tasten, sondern direkt in die Saiten des Klaviers. Die experimentellen Klänge der die aus Manchester stammenden und jetzt in Berlin lebenden Pianistin werden von Schlagzeuger Rudi Fischerlehner aufgegriffen, der sein Blech zum Klingen und zum Klingeln bringt. Klänge für anspruchsvolle Ohren, die sich am Easy-Listening-Einerlei der Kultursender satt gehört haben und auf Neues warten. Das Quartett liefert Musik, die man nicht nicht einfach nur hören, sondern live erleben sollte. Wenn das Klavier vom immer kräftiger werdenden Schlagzeug übertönt wird, bis sich am Ende aus dem lauten, bunten Rauschen der Musik leise eine klare Melodie erhebt ("Clouds"), dann macht es Spaß vor der Bühne zu sitzen und zu lauschen. "Das waren dann aber auch die einzigen Wolken für heute", sagte Julie Sassoon angesichts des heißen Frühsommertages und der Hitze im Forum Gestaltung.

Donnerstag, 19. April 2018

Nomade Orquestra

Zur Eröffnung der 3. Magdeburger Jazz-Tage spielte das Nomade Orquestra. Zu kräftiger Musik gewordenes Brasilianisches Lebensgefühl!
Guilherme Nakata – Drums
Ruy Rascassi – Bass
Fabio Prior – Percussion
Luiz Eduardo Galvao – Guitar
Marcos Mauricio – Keyb
Beto Malfatti – Sax, Flute
Bio Bonato – Bar.Sax
Marco Stoppa – Trumpet
Andre Calixto – Sax, Flute
Victor Fao – Trombone

Die zehn brasilianischen Musiker entführten das Magdeburger Jazz-Publikum in eine Welt, die ein ganzes Stück abseits des herkömmlichen Jazz liegt – irgendwo zwischen Jazz, Funk, Fusion, Rock, Blues und Groove. Zwischen den Welten, "Entre Mundos", wie dann auch die aktuelle CD des Nomade Orquestra  heißt. Und dies mit südamerikanischen Gefühl für die Musik und vor allem mit einer ungeheuren Kraft.

Der erste Set begann ohne den Pianisten der Band (der wegen der Tücken der Einreise aus nicht-Schengen-Staaten in Madrid seinen Flug nach Deutschland nicht schaffte und erst zum zweiten Set eintraf) und war entsprechend sehr Bass-betont. Bass und Schlagzeug kamen mit großer Kraft zum Einsatz und ließen die Lautsprecherboxen bis zum Äußersten vibrieren. Am beeindruckendsten aber waren die Bläser der Band. Gleich zu Beginn spielten Posaune, Trompete und Saxophon eine Eröffnungsmelodie an, die in Variationen immer wieder im Konzert auftauchte. Eine einfache, aber äußerst kräftige Folge weniger Akkorde, die zum Erkennungszeichen des Nomade Orquestras wurden. Zu diesen schon sehr kräftigen Bläsern kamen gleich darauf Gitarre, Baß und Schlagzeug. Diese kräftigen Töne gingen in die Ohren, in den Bauch, erfassten den ganzen Körper. Musikgefühl pur!

Im Konzert trafen brasilianische Spielfreude auf Elektronik, akustische Trommelklänge und Percussion auf verzerrte Gitarre. Dabei entstand Musik, wie in der Hitze Südamerikas geschmolzen und in Deutschlands Kühle kondensiert. Egal ob Flötentöne und Gitarrenriffs, ob psychedelisch sanft oder bedrohlich laut, Töne aus dem Regenwald oder brodelnder Vulkan – wie auch immer, es war eine Freude, das zu erleben.

Eröffnung der Jazztage

Donnerstag Abend im Gesellschaftshaus Magdeburg: es ist wieder so weit – bereits zum dritten Mal wurden die Magdeburger Jazz-Tage eröffnet. Jedes Jahr im April laden sie zu vier Tagen aktueller Musik ein.

Warnfried Altmann  (links) und Norbert Pohlmann
eröffnen die Magdeburger Jazztage

Der große Saal im Magdeburger Gesellschaftshaus ist nahezu bis zum letzten Platz besetzt. Zeichen dafür, dass die Jazztage angekommen sind. Angekommen bei den Musikliebhabern und auch angekommen in Magdeburg. Und das "in einem Ort der Hochkultur", wie Norbert Pohlmann zur Eröffnung über das Gesellschaftshaus als Ort des Festival-Auftaktes sagt. "Aber da gehört der Jazz schließlich auch hin", fügt er hinzu.

Norbert Pohlmann ist Leiter des Forum Gestaltung, des zweiten Veranstaltungsortes der Jazztage. Er spricht über Magdeburg als "weltoffene Stadt" und meint das auch wörtlich so. Die Kultur, heute natürlich ganz besonders die Musik, sieht er dabei als Beispiel und in ihrer Rolle als Vermittler. "Wir haben hier Theater, haben Künstler und Musiker aus aller Welt", sagt er. Und fügt gleich ein weiteres Beispiel für die bis heute nachwirkende Kulturgeschichte an: einer der Musiker des brasilianischen Nomade Orquestra berichtete ihm, dass er in seiner Jugend an der Musikschule jede Menge Telemann spielen musste. "Er war dann ganz überrascht zu hören, dass Telemann aus Magdeburg stammt", sagte Pohlmann.

Warnfried Altmann dankte den Organisatoren des Festivals, den Sponsoren, die die vier Tage Musik möglich machten und den Konzertbesuchern. Und er wies auch auf weitere Unterstützer hin, auf Musiker aus Magdeburg und Umgebung, die Instrumente zur Verfügung stellten. Etwa Mohi Buschendorf, der seinen Bass auslieh oder Gören Eggert, der das Schlagzeug und die Congas mitbrachte.

Über das Festival sagt Warnfried Altmann, der das Programm dafür zusammenstellte, es ist "ein mutiges Festival". Mutig im Sinne davon, keinen doppelten Boden eingebaut zu haben. "Andere Jazz-Festivals haben immer auch etwas wie Dixiland oder Swing dabei, was für den Massengschmack taugt", sagte Altmann, "wir haben hier die Avantgarde, haben kräftige, freie Musik". Dass das Publikum dennoch kommt (oder sollte man besser 'genau deswegen kommt' sagen), ist ein gutes Zeichen. Ein Stückchen "doppelten Boden" gibt es aber dennoch: Am Sonntag steht Nils Landgren auf der Bühne. Das Konzert ist lange schon ausverkauft. Vorteil für Besitzer der Festival-Tickets: sie haben auch dieses Konzert sicher. Allen anderen bleibt nur, an der Abendkasse auf ein paar Restkarten zu hoffen.