Magdeburg wurde zweimal nahezu vollständig zerstört, erst im 30jährigen Krieg und dann am 16. Januar 1945. Ein Konzert mit Lesung und Videocollage erinnerte daran.
Warnfried Altmann – Saxophon
Hermann Naehring – Schlagwerk
Mohamad Issa – Rezitation
"Ich bin inzwischen etwas ratlos, wie wir mit dem Thema umgehen sollen", kündigte Norbert Pohlmann vom Forum Gestaltung das Konzert an, "mit dem Thema eines Gedenk-Abends, den wir vor etwa 20 Jahren in dieser Form begonnen haben. Damals war es ein Zeichen gegen die Nazis, die das Kriegsgedenken für sich nutzen wollten. Die Nazis sind jetzt zwar nicht weg, aber der Krieg ist wieder da. Wir reden so viel über Ausstieg aus allem. Ich bin der Meinung, dass man auch aus einem Krieg aussteigen kann. Kriege sind vermeidbar".
Am Beginn des Konzertes trug Mohamad Issa, der nach dem Krieg in seiner syrischen Heimat nach Magdeburg kam, ein Gedicht vor. "Es geht darin unter um einen Krieg, der schon längst aus unserer Wahrnehmung verschwunden ist. Diesmal haben wir auf eine Übertragung ins Deutsche verzichtet", sagte Norbert Pohlmann (diese hatte er in den Vorjahren jeweils im Anschluss vorgetragen), "denn dann müssten wir den Text eigentlich in so viele Sprachen übersetzen, unter anderem auch in die ukrainische". Im melodischen Ton der arabischen Sprache waren für den nicht sprachkundigen Zuhörer zumindest Ortsnamen wie Magdeburg oder Mariupol herauszuhören. Der Krieg kennt viele Orte. Das Leid ist universell.