Dienstag, 24. Oktober 2017

Vorschau November

Am Montag, dem 20. November, steht um 20 Uhr das Charles Gayl Trio auf der Jazz-Bühne im Forum Gestaltung.
Charles Gayl – Piano, Saxophon
Ksawery Wojcinski – Bass
Max Andrzejewski – Schlagzeug

Hans-Jürgen Schaal schreibt über den amerikanischen Pianisten: „Da vergleicht sich einer mit einem Boxer, einem Stahlarbeiter, einem Abrisskommando. Da will einer atemlos um sich schlagen, im Fabriklärm flüssiges Feuer gießen, will Mauern niederreißen, Berge versetzen, Meere zerteilen, will das Himmelstor aufreißen mit seinem Saxophon. Da spielt einer an gegen die Kälte, den Hunger und die Heimatlosigkeit, gegen Leere, Versteinerung und den Verlust der Hoffnung. Spielt mit alttestamentarischer Wucht: kompromisslos, mitleidlos, radikal. Bläst schiere Energie.
Dieser Mann ist Charles Gayle, geboren 1939 in Buffalo, einer der letzter Propheten des Free Jazz. Zwanzig Jahre lang schlug er sich im Moloch New York als Straßenmusiker durch, ein Märtyrer am Saxophon, hungernd, frierend, obdachlos. Er schlief auf Parkbänken, stöberte im Abfall und schrie auf seinem Instrument gegen die Gleichgültigkeit an.”

Im Trio mit dem Polen Ksawery Wojcinski am Bass und dem serbischen Schlagzeuger Aleksandar Skoric hat sich eine stabile Chemie gebildet, die solch unerhörtes und von vielen Extremen geprägtes Spiel trägt.

Montag, 16. Oktober 2017

Maria-Baptist-Trio

Heute stand das Maria-Baptist-Trio auf der Jazz-Bühne des Forum Gestaltung.
Maria Baptist – Klavier, Komposition
Fabian Timm – Bass
Mathias Ruppnig – Schlagzeug

An den Beginn des Konzertes setzt Maria Baptist mit Travel in possibilities perlende Klavierklänge, erzeugt sich wiederholende Muster aus wenigen Tönen, die sie erst solo spielt, ehe sie von Fabian Timm am Baß und Mathias Ruppnig am Schlagzeug begleitet wird, ihre Melodien und Rhythmen übernommen werden. Aber auch da beherrscht das Klavier in weiten Teilen die Musik, setzt Maria Baptist dem kräftigen Schlagzeug ebenso kräftig ihre Akkorde entgegen. So ergibt sich ein sehr kräftiger Klang, bei dem das Schlagzeug gerade laut genug ist, um deutlich Platz einzunehmen, das Klavier aber nicht übertönt wird. Klänge, in die man sich trotz ihrer Kraft hineinversenken mag. Auch bei den weiteren Stücken ist es an Maria Baptist, einen aus breiten Klaviertönen entstehenden Grundklang zu entwerfen, der aber, bevor er zu wohltönend wird, auch mal durch harte Stakkatotöne unterbrochen wird.