Dienstag, 22. April 2025

Vorschau Mai: Laute Stille

Beim nächsten regulären Jazz-Termin nach den Magdeburger Jazztagen gibt es am 19. Mai ein Projekt mit Musik plus Tanz-Performance. Mit "Optimistische Musik einer desolaten Welt" beschreiben die Musiker von MONDOLETTOSOTTOILCORVO ihre Musik.

Willehad Grafenhorst – Bass + Elektronik
Gandolfo Pagano – Gitarre + Elektronik
Fabrizio Spera – Schlagzeug
Fine Kwiatkowski – Tanz

MONDOLETTOSOTTOILCORVO - das sind seit 2018 Willehad Grafenhorst und Gandolfo Pagano - vermengt die Erfahrungen von zwei Musikern, aufgewachsen in entgegengesetzten Regionen Europas. Sie trafen sich in der Madonie, auf Sizilien, und wurden durch die sofort spürbare Synergie überrascht. Daraus entstand die Idee zu diesem Projekt.

Improvisation ist eine Praxis, in der jede Aktion durch das gegenseitige Zuhören herbeigeführt wird, dadurch entsteht ein Dialog. Die Musiker interagieren permanent, geben Impulse - jede Aktion ist gleichzeitig Ursache und Wirkung unvorherzusehender Entwicklungen, die reale Kompositionen kreieren.

Vorschau Mai: Magdeburger Jazztage

Die Magdeburger Jazztage wurden in diesem Jahr von der dritten Aprilwoche auf die ersten Tage des Monats Mai verschoben und bieten wieder 4 Tage erstklassigen internationalen Jazz. 

Hier ist das Line Up des kleinen aber feinen Magdeburger Jazzfestivals, das gemeinsam vom Gesellschaftshaus Magdeburg und vom Forum Gestaltung veranstaltet wird: 

Montag, 21. April 2025

Fink 70's Revisited

Der Ankündigung nach konnten wir eine ebenso geniale wie verrückte Reminiszenz an die Funkmusic der 70er Jahre erwarten. Was am Abend des Ostermontags im Forum Gestaltung zu hören war, war tatsächlich noch viel mehr: Großartige Improvisationen quer durch die Jazz-Musik und darüber hinaus. Fink 70's Revisited, mit:

Silke Eberhard – Saxophon
Johannes Fink – Cello
Rudi Fischerlehner – Schlagzeug

Johannes Fink empfahl vor Beginn des Konzertes, die Musik seines Trios "wie einen Kinofilm durchlaufen zu lassen" – und tatsächlich eine passende Empfehlung für das Konzert, dessen zwei Sets ohne Unterbrechung durchgespielt wurden und das zugleich voller Abwechslung war und quer durch unterschiedlichste Musikstile ging. 

Samstag, 22. März 2025

Warnfried Altmann kündigt die Magdeburger Jazztage an

Die Organisation der Magdeburger Jazztage ist in Zeiten knapper Kassen immer ein Balanceakt. Als Warnfried Altmann beim Februar-Termin von Jazz in der Kammer das Programm der Jazztage vorstellte, war ihm die  Vorfreude auf die Konzerte, aber auch die Erleichterung über das Zustandekommen der Jazztage anzusehen. 

Warnfried Altmann bei der Vorstellung
des Prgramms der Magdeburger Jazztage

"Ich freue mich darauf, dass wir Günter Baby Sommer mit seiner großen Band, seiner Jazz-Brunderschaft nach Magdeburg holen konnten, und auf Steve Coleman, der mit seiner Band zum Abschluss der Jazztage spielen wird". So umriss er ein Programm, das wieder sehr vielfältig zusammengestellt ist. 

Vorschau April: Fink 70s Revisited

Im April kommt eine ebenso geniale wie verrückte Reminiszenz an die Funkmusic der 70er Jahre  auf die Magdeburger Jazzbühne: Fink 70s Revisited, mit 

Silke Eberhard – Saxophon
Johannes Fink – Cello
Rudi Fischerlehner – Schlagzeug

In der Ankündigung heißt es: 

Das geniale Trio verbindet auf virtuos spontane Weise Sensibilität,Humor und Sympathie. Johannes Finks Kompositionen beinhalten den Sound der 70er Jahre ebenso wie abstrakte Themen, welche durch die besondere Instrumentierung unter Anwendung freier Improvisation zu einem Gesamtkunstwerk vollendet werden. Saxophon, Cello und Schlagzeug bilden die perfekte Symbiose für dieses wunderbare Spektakel.

Montag, 17. März 2025

Duo Azadi

Heute war das Duo Azadi bei Jazz in der Kammer zu hören. Musik an der Grenze zwischen Jazz und Klassik.

Clara Haberkamp – Piano
Atena Eshtiaghi – Violoncello

Von Beginn an ist zu spüren, wie gut beide Musikerinnen aufeinander eingespielt sind, miteinander interagieren. Mal hat das Cello die Melodiestimme, das Klavier begleitet, mal ist es umgekehrt. Clara Haberkamp spielt das Klavier gefühlvoll, ist mit warmen Tönen zu hören, Atena Eshtiaghi spielt ihr Cello mal gestrichen, mal gezupft und oder mit auf die Saiten aufprallendem Bogen, mit interessanten und rein akustischen Klangeffekten. Die Musik der beiden ist mal kräftig improvisierter Jazz, mal klingt sie nach klassischem Konzert. 

Samstag, 22. Februar 2025

Vorschau März: Duo Azadi

Am Montag dem 17. März ist bei Jazz in der Kammer das Duo Azadi zu hören. Musik an der Grenze zwischen Jazz und Klassik.

Clara Haberkamp – Piano
Atena Eshtiaghi – Violoncello


"Azadi" bedeutet Freiheit, und so kann das, was Clara Haberkamp und Atena Eshtiaghi im Flow der Improvisation mit genügend Songstruktur und irgendwo im Wasser von Jazz und Klassik kreieren, niemanden unberührt lassen. Genregrenzen bleiben unbeachtet und es ist egal, woher das musikalische Material ihres Spiels herkommt: allein Möglichkeiten zählen, und derer gibt es unendlich viele. Ausbrüche, Überraschungen und emotionaler Überschwang dürfen und müssen sein und garantieren höchste Authentizität, und dabei ist alles im Fluß.

Montag, 17. Februar 2025

Lotus Flowers

Lotus Flowers lässt sich für die Musik des Trios von Menschen inspirieren, die sich für Menschenrechte, Würde, Natur oder Freiheit eingesetzt haben, wie Rosa Parks, Nelson Mandela, Madres de Plaza de Mayo, bekannt oder nicht, aber Menschen, die dazu beigetragen haben, die Welt zu einem besseren Ort zu machen, die den Sumpf um ihre blühende Existenz gereinigt haben und oft mit ihrem Leben bezahlen mussten. 

Bruno Angelinis – Piano, Komposition
Sakina Abdou – Tenorsaxophon 
Angelika Niescier – Altsaxophon
Lotus Flowers bei Jazz in der Kammer
im Forum Gestaltung Magdeburg

Am Beginn des Konzertes erklärt Bruno Angelinis die Intention der Musik von Lotus Flowers mit einem Zitat von Wayne Shorter: "Nur die Lotusblume wächst im tiefen Sumpf. Und wenn sie dort gedeiht, klärt sie das dreckige Wasser um sie herum. Sie ist ein Symbol des Lichts in einer dunklen Welt." 

Montag, 20. Januar 2025

Trio St. Tropez

Jazz in ungewöhnlicher Besetzung  – Cello und Geige hört man nicht oft im Jazz – und mit einem Bandnamen, der französische Leichtigkeit verspricht.

Almut Schlichting – Saxophon
Max Eisinger – Violine
Johannes Fink – Cello

Die drei Musiker beginnen ihr Magdeburger Konzert mit Kraft und voller Dissonanzen, die erst allmählich in Harmonie zueinander finden. Ich höre das sowohl Klassische Konzerttöne heraus als auch Hanns Eisler und Kurt Weil, wenig später dann beswingte Walzertöne eines Salonorchesters, gemischt mit musikalischem Witz. "Wir hatten uns als Trio ursprünglich mal zusammengefunden, weil ich angefragt wurde, die Musik für ein französisch geprägtes Programm eines Berliner Veranstalters zu schreiben, im Stil des Jazz der 50er/60er Jahre. Der Name für unser Trio lag dann nicht fern, schließlich war St. Tropez damals ein Sehnsuchtsort der Künstler."

Donnerstag, 16. Januar 2025

Gedenkkonzert zur Zerstörung Magdeburgs

Am 16. Januar jährt sich in diesem Jahr die Zerstörung Magdeburgs im 2. Weltkrieg zum 80. Jahr. Auch in diesem Jahr veranstaltet das Forum Gestaltung unter dem Titel "Ein wahres Elend, der verdammte Krieg" wieder ein Gedenkkonzert. Beginn ist 20 Uhr.

Zu hören sein werden: 

Warnfried Altmann – Saxophon
Hermann Naehring – Schlagzeug
Hanse-Pfeiferey
Mohamad Issa – Rezitation

Norbert Pohlmann, Leiter des Forum Gestaltung schrieb über das Programm:

Man muss nicht davon hören, dass Hitler Kommunist gewesen war und die deutsche Wirtschaft verstaatlicht hatte, um das abhandengekommene Geschichtsbewusstsein zu beklagen (oder gar zu begrüßen, je nach Perspektive und postulierter Handlungsoption).

Der 16. Januar bleibt eingebrannt im urbanen Bewusstsein Magdeburgs, und entgegen der durchschaubaren Versuche seiner Dekontextuierung bleibt Aufklärung notwendig: zum Erhalt und zur Beförderung historischen Wissens.

Mit künstlerischen Mitteln erinnert das Forum Gestaltung seit nunmehr 20 Jahren an jedem 16. Januar an die heute 80 Jahre zurückliegende Zerstörung der Stadt, um der Opfer zu gedenken, ohne Ursachen und Wirkungen außer Acht zu lassen.

Traditionell begleiten Warnfried Altmann am Saxophon und Hermann Naehring am mächtigen Schlagwerk die (Dokumentar)Bilder von Propaganda, Aufrüstung und Krieg. Sie enden ton-, aber nicht sprachlos, und gemeinsam können dann im Innenhof des Forum Gestaltung Publikum und Beteiligte dem Glocken-Läuten aller Magdeburger Kirchen zuhören.

Bereits am Beginn des Abends, um20.00 Uhr, wird die [hanse]Pfeyfferey auf historischen Instrumenten Signale aussenden, die die Zeitlosigkeit der Friedenssehnsucht vernehmbar machen. Und mit Texten von Mohamad Issa blicken wir hinüber nach Syrien, wo vielleicht friedlichere Zeiten angebrochen sind ...