Im zweiten Set des Abends kam Marius Moritz solo auf die Bühne. Konzertrierte Klavierklänge mit Anklängen an minimal music.
Am großen Flügel des Magdeburger Gesellschaftshauses sitzend, beginnt er mit leisen Melodien über einer ruhigen Basslinie. Ruhige Musik, die mit wenigen Tönen auskommt. Schwer zu beschreiben und zugleich faszinierend. Jedenfalls stellt sich im Saal sofort eine konzentrierte Ruhe ein. Allmählich werden die scheinbar gleich wiederholten Tonfolgen kräftiger, das Spiel lebhafter. "Auszüge aus meinen Solo-Alben", wie er später sagt. Als nächstes ein Stück von Erwin Schulhoff, einem mir bis dahin nicht bekannten Komponisten der Neuen Musik. Marius Moritz spielt einen von dessen "Reigen" in einer jazzigen Form.
Einige weitere Kompositionen von Moritz erinnen mich teilweise an Stücke von Johann Sebastian Bach (so seine "Etüde Nr. 12"), andere mit sich ständig wiederholenden Tonfolgen an minimal music. Marius Moritz' ruhige Musik stellte einen wohltuenden Kontrast zu den anderen beiden Teilen des Offbeat-Abends dar.
Übrigens schließ sich an dieser Stelle der Bogen zu Jazz in der Kammer: im Juni 2019 war Marius Moritz dort mit seinem Projekt "Sonore Wandbehänge" zu hören, mit Kompositionen von Eric Satie.
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