Montag, 18. März 2019

Hanschel und Shotham

Heute standen zwei Gewinner renommierter Musikpreise auf der Bühne: Roger Hanschel (WDR-Jazzpreis) und Ramesh Shotham (WDR-Weltmusikpreis). Der Konzertabend bot einen Mix aus saxophongeprägtem zeitgenössischen Jazz und indischen Klängen.
Ramesh Shotham – Perkussion
Roger Hanschel – Saxophon

Roger Hanschel begann das Konzert mit warmen, kräftigen Saxophonklängen, einzelnen, ineinander übergehenden Tönen, abseits gewohnter Tonskalen, indischen Klängen ähnelnd. Aus den anfangs leisen Tönen werden bald schreiend laute, schrille. Die Wiederholungen seiner Tonfolgen klingen wie die Strophen eines Liedes. Ramesh Shotham begleitet das Saxophon zunächst mit nur zurückhaltend am Schlagzeug. Extrembiose nennt Hanschel seinen ersten Titel, und beschreibt damit eine „extreme Form zwischenmenschlicher Beziehungen“.

Später nimmt Hanschel einzelne Passagen mit einer Loop Station auf, legt neue Stimmen darüber. Shotham greift zur Kanjira, einer kleinen, und wie er sagt, „ursprünglich mit Echsenhaut bespannten“, dem Tambourin ähnlichen Trommel.

Ein Percussion-Solo widmete Shotham dem indischen Gott Ganesha. Zu (elektronisch eingespielten) Klängen der Tampura, einer indischen Langhalslaute, spielt er die Tempeltrommel Tavel. Sanfte, meditative Klänge sind zu hören, die durch die mit einem Schlegel und mit den Fingern erzeugten Rhythmen Struktur erhalten.