Dienstag, 21. Mai 2024

Vorschau Juni

Vor der Sommerpause von Jazz in der Kammer stehen am Montag dem "FAVO" auf der Bühne des Forum Gestaltung. „Herzerwärmende Musik aus einem magischen Tanz zwischen der menschlichen Stimme und zwei atemberaubenden Holzblasinstrumenten – Musik aus der Welt, für die Welt“

Volker Holly Schlott – Sopran-Saxophon, C-Melody-Saxophon, Cajon
Falk Breitkreuz – Bassklarinette, Altklarinette, Mbira
Sander de Winne – Stimme, Beatbox, Perkussion

Die drei Musiker waren vor inzwischen 5 Jahren bereits in Magdeburg zu erleben. Warnfried Altmann hatte sie im Januar 2019 in seine Reihe "Freie Klänge" in der Festung Mark eingeladen. Damals schrieb ich über das Konzert "Die Musik der drei ist immer für Überraschungen gut. Da klingen die tiefen Bässe von Bass-Sax und Bass-Klarinette einem Alphorn ähnlich, gleich darauf mischen sich afrikanische Klänge in die Musik, und wenn dann Sander de Winne mit seinen mundgemachten Geräuschen einsetzt, die irgendwie nach Rrrring-ding zisch rrr klingen, dann liegt gedanklich auch Kurt Schwitters Ursonate nicht weit. (nun ja, Teilen daraus, rrrrrinzekete...). Am Ende wird daraus dann McCartneys "Black birds fly". Mit belgischen Jodeltönen."

Meinen Artikel über das Konzert von FAVO gibt es unter: freie-klaenge.blogspot.com

Aus der Ankündigung des Forum Gestaltung:

Ist das Jazz, weil da vieles aus dem Moment entsteht? Oder doch eher Klassik, weil sich die beiden so klangschön gespielten Blasinstrumente mit der eindrucksvollen Stimme kontrapunktisch kommentieren wie in einer Fuge? Ist es Kammermusik oder Weltmusik? (J. Engels)

Montag, 20. Mai 2024

Peter van Huffels "Callisto"

Wow, was war das für ein Abend voll kräftigem Jazz! Von Beginn an und beide Sets hindurch komplexe Klänge voller Kraft und Dynamik. Schon lange nicht haben wir Musik in dieser Intensität gehört. Peter van Huffels "Callisto" mit:

Peter van Huffel – Baritonsaxophon, Elektronik
Lina Alemano – Trompete
Antonis Anissegos – Piano, Elektronik
Joe Hertenstein – Schlagzeug

Am Beginn steht eine ganz einfache Melodie, wenige Töne nur, die zunehmend schneller und kräftiger gespielt werden. Klingen Piano, Saxophon und Trompete anfangs noch unisono, löst sich das bald in ein wildes Creszendo divergierender Tonfolgen auf. Dazu setzt Joe Hertenstein am Schlagzeug die rhythmischen Akzente obendrauf. Aus anfänglicher Harmonie wird wilder Free Jazz vom Feinsten. 

Samstag, 30. März 2024

Vorschau April: Magdeburger Jazztage

 "Der Bass ist der Boss", dieser Spruch gefiel Norbert Pohlman angesichts des Line-up der Jazztage, deren Programm noch vom basslastigen Jahr 2023 inspiriert ist, so gut, dass er ihn in eine grafische Form bringen ließ. 


Das Line-up der vier Tage voller Jazz kann sich auch in diesem Jahr sehen lassen. Eine Veranstaltung fehlt allerdings: der Jazz für Kinder, den es am Sonntagvormittag gab. 

Donnerstag, 18.04. 2024, 20.00 Uhr
‍Gesellschaftshaus Magdeburg

Montag, 18. März 2024

The Clarinet Trio

Beim März-Konzert von Jazz in der Kammer war das Clarinet Trio zu hören. Nur drei Klarinettisten. Drei gleiche Instrumente, sonst nichts. Klarinette pur. Passend zum Jahresthema "ungewöhnliche Instrumentenkombintionen".

Jürgen Kupke – Klarinette
Michael Thieke – Alt-Klarinette, Klarinette
Gebhard Ullmann – Bass-Klarinette
Gebhard Ullmann, Jürgen Kupke und Michael
Thieke (von links) vor der Bühne im Forum Gestaltung,

Am Beginn ist nur das dunkle Dröhnen von Gebhard Ullmanns Bassklarinette zu hören, einem Didgeridoo ähnelnd. Diese ruhigen Töne gehen bald auf in den Melodiebögen, die seine beiden Klarinettenkollegen Jürgen Kupke und Michael Thieke in schneller Folge hinzuspielen. Interessante Klangstrukturen ergeben sich, wenn dann auch noch jeder der drei in einem anderen Taktmaß spielt und die Melodien aufeinander zu und wieder voneinander weg laufen lassen. 

Das Zusammenspiel der drei Klarinettisten, die alle schon mal in anderen Projekten in Magdeburg zu hören waren, ist teils harmonisch bis hin zu einem unisono-Klang, teils von intensiver gegenseitiger Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten des Instruments geprägt. Dabei bewegen sich die Musiker, wechseln untereinander die Position. Das ist auch "ein Spiel mit dem Klang des Raumes", wie Gebhard Ullmann sagt und damit auch die Position der Musiker nicht auf, sondern vor der Bühne meint: "So kommen die Töne viel unmittelbarer an als von dort oben".

Donnerstag, 14. März 2024

Vorschau April: Magdeburger Jazztage 2024

Der April steht wieder im Zeichen der Magdeburger Jazztage. Vor wenigen Tagen kam die gute Nachricht, dass die Finanzierung der Jazztage endlich steht. Das Programm gibt es auf der Webseite des Forum Gestaltung

Einige Musikerinnen und Musiker sind zu erleben, die dem Magdeburger Publikum bereits von früheren Konzerten oder aus anderen Besetzungen bekannt isnd, aber auch neue Gesichter, neue Stimmen, neue Klänge. Ich freue mich schon drauf. 

Auch in diesem Jahr gibt es das Festival-Ticket für alle Konzerte der Jazztage, für 110 EUR. Ansonsten kosten die Tagestickets 35 EUR bzw. ermäßigt 30 EUR.

Donnerstag, 18.04. 2024, 20.00 Uhr
‍Gesellschaftshaus Magdeburg

Aurora Oktett (DE)
Carl Christian Wittig – Kontrabass, Komposition
Ada Schwengebecher – Violine
Teresa Allgaier – Violine
Marie Schutrak – Viola
Franziska Ludwig – Violoncello
Philipp Dornbusch – Tenorsaxophon, Klarinette
Pascal Klewer – Trompete
Tom Friedrich – Schlagzeug

Freitag, 19.04.2024, 20.00 Uhr
Forum Gestaltung

Florian Herzog Quartett‍ (DE, AT)
Florian Herzog – Kontrabass, Komposition
Sebastian Gille – Saxophon
Elias Stemeseder – Piano, Synthesizer
Leif Berger – Schlagzeug

Half Easy Trio + Tamara Lukasheva‍ (UA, DE, AT, BG)
Tamara Lukasheva – Gesang
Franz von Chossy – Piano
Johannes Fend – Bass
Martin Hafizi – Schlagzeug, Komposition

Samstag, 20.04.2024, 20.00 Uhr
‍Gesellschaftshaus Magdeburg

MOVE String Quartet (FR, AT, DE, PT)
Héloïse Lefèbvre – Violine
Marie-Theres Härtel – Viola
Susanne Paul – Violoncello
Carlos Bica – Kontrabass

Nathan Ott 4tet (DK, DE)
Jonas Westergaard – Kontrabass
Christof Lauer – Tenor-, Sopransaxophon
Uli Kempendorff – Tenor-, Sopransaxophon
Nathan Ott – Schlagzeug

Sonntag, 21.04.2024, 20.00 Uhr
‍Gesellschaftshaus Magdeburg

Dave Holland Trio featuring Kevin Eubanks and Eric Harland (GB, US)
Dave Holland – Kontrabass
Kevin Eubanks – Gitarre
Eric Harland – Schlagzeug

 



Mittwoch, 28. Februar 2024

Vorschau März: The Clarinet Trio

Am 18. März wird das März-Konzert von Jazz in der Kammer dem diesjährigen Thema "ungewöhnliche Instrumentenkombintionen" gerecht: Das Carinet Trio, mit nur drei Klarinettisten, drei gleiche Instrumente, sonst nichts. Klarinette pur. Das verspricht interesant zu werden. 

Jürgen Kupke – Klarinette
Michael Thieke – Alt-Klarinette, Klarinette
Gebhard Ullmann – Bass-Klarinette


Aus der Ankündigung:

Kein Streicher, kein Piano, kein Schlagzeug. Ein Trio im klassischen Sinn, ohne Zugeständnisse an Entertainment-Schnickschnack. Also auch keine Elektronik. Und ebenso keine billigen Appelle an Zeit’Geist‘, oder was sonst Stimmung macht. Die Musik kommt ideenreich komponiert und sensibel improvisiert daher. Sie kann auch growlen, laut malen und melodisch swingen. Sie braucht keine ‚special effects‘. Sie besticht durch Ideenreichtum und meisterliche Spieltechnik.

Das Spiel des Trios besticht durch flüssige Virtuosität in entspannter Atmosphäre. Es widerspiegelt einen ebenso weiten Bereich von Erfahrungen wie Interessen. So soll Gebhard Ullmann auf dem Volkstanzfestival in Rudolstadt ‚mit allen Arten archaischer Klarinetten aus Russland, Finnland und dem Baskenland‘ gespielt haben. Und, Dank seiner Aufenthalte in Brooklyn verfügt er über eine ordentliche Portion Klezmer.
Das CLARINET TRIO spielt Musik für geschlossene Augen. Schon mit den ersten Tönen drängen sich Bilder in den Kopf. Das Trio erzeugt Musik von starker atmosphärischer Dichte. Wie aus dem Nichts dringen einzelne lang anhaltende Töne. Im Spiel mit der Lautstärke lässt sich Dramatik erahnen. Stille. Dann erneut Klänge, die sich die Stille ertasten, ihr aber auch Raum zur eigenen Entfaltung bieten. Die Musik kommt ideenreich komponiert und sensibel improvisiert daher. Sie kann auch growlen, laut malen und melodisch swingen. Sie braucht keine ‚special effects‘. Sie besticht durch Ideenreichtum und meisterliche Spieltechnik.

Transformations and Further Passages heißt die 6. CD und das neue Programm zum 25-jährigen Jubiläum des Trios. Es enthält Kompositionen aus den 1950er und 60er Jahren von Albert Mangelsdorff, Joki Freund/Jutta Hipp, Karl Berger, den Kühn Brüdern, E.L. Petrowsky und Manfred Schoof.