Samstag, 27. November 2021

Offbeat: Benjamin Ulrich Trio feat. Alexander Wienand

Ein Jazz-Klaviertrio in klassischer Besetzung gab den Auftakt zum zweiten Teil des Offbeat Jazzfestes. Eine Mischung aus schnellem Blues und sinnlichen Klavierstücken.

Benjamin Ulrich – Schlagzeug
Alexander Wienand – Klavier
Lars Düseler – Bass 

Das Trio beginnt zum Einstieg mit locker dahingespielten Klavierklängen und swingenden Melodien. Etwas später erklingt für einen Jazzabend ungewohntes: Alexander moderiert das nächste Stück (Mozart Paraphrase 3) an, setzt sich an den Flügel, spielt erst den Beginn von Mozarts D-Moll-Sonate, anschließend von Bachs Wohltemperierten Klavier und sagt dazu: "dies nur vorab, damit Sie nachher die Chance haben, das wahrzunehmen". Tatsächlich hört man aus der Musik der Band dann die Struktur dieser klassischern Stücke heraus. 

Andere Stücke basierten auf bekannten Poptiteln. So wie "Here comes the sun", etwas schwungvoller und frischer als das Original der Beatles. And it's alright, little Darling, yeah! Ein weiteres Stück schrieb Bandleader Benjamin Ulrich für Lars Düseler. "Ich liebe Bass-Themen, es ist aber manchmal gar nicht so einfach das hinzubekommen". Ein musikalisches Zwiegespräch zwischen Klavier und dem tief brummenden akustischen Bass. Erst später kommt Ulrich hinzu, die Trommeln nur leise mit den Besen gestrichen (mich erinnerte diese zurückhaltende melodische Musik an Vince Guaraldi). 

In "Berlin Blues" unternahm Benjamin Ulrich "den Versuch, die Ambivalenz von Großstadt Berlin und der Provinz auszudrücken". Irgendwie hat das Stück etwas karibisches, wie acuh immer das reinkommt, vielleicht durch Percussion und Rhythmus. Am Ende des Konzertes stand nochmal ein schneller Blues. Und eine klavier- und klassikbetonte Zugabe (Invention 1).


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