Freitag, 21. April 2017

Stefan-Schultze-Trio

Der zweite Tag der Magdeburger Jazztage stand unter dem Motto "Klubabend". Das erste Konzert kam vom Stefan-Schultze-Trio.
Stefan Schultze – Piano
Peter Ehwald – Sax
Tom Rainey – Schlagzeug

Mit Magdeburg ist Stefan Schultze über die Bigband der Magdeburger Uni verbunden, die er seit 2012 leitet. Diesmal kam er aber in kleinerer Besetzung. Und mit unverstärkten Instrumenten, was Norbert Pohlmann in der Anmoderation mit "Sie glauben gar nicht, wie einfach da die Einrichtung war. Ich fühlte mich in frühere Zeiten ohne Mikrofone auf der Bühne zurückversetzt" kommentierte.

Das Trio begann mit "Edgewise" und wuchtigen Paukenschlägen auf der bass drum, die in Kontrast zu leisen Tönen von Klavier und Saxophon standen.  Später gab das Saxophon die Melodie vor, die vom Piano wiederholt und variiert wurden. Auch dann wieder sehr rhytmusbetont und von den Drums unterstützt. Teils experimentelle Klänge, wenn sich das Saxophon von den anfänglichen langsamen und harmonischen Tönen löst und laut aufschreit und das Schlagzeug abgeht wie ein D-Zug.

In der "Lucky Number" werden kurze Melodiefetzen immer wieder durch ein wildes Durcheinander der Instrumente abgelöst. Dann auch wieder Stille - so als hätte jemand "nun seid doch mal ruhig!" gerufen. Was für ein seltsamer musikalischer Humor: und wer den Jazz mit seinem Improvisieren und Experimentiern mag, der hatte wirklich seine Freude. Das Magdeburger Publikum erwies sich als fachkundig und verstand dieses Spiel mit den Pausen und gefühlten Endpunkten, nach denen es dann wieder weiter ging.

Der Saxophonist Peter Ewald stand auch musikalisch im Zentrum des Trios. Herrlich zu hören, wenn er ein Solo anstimmt und Stefan Schultze später tiefe Borduntöne drüber legt, das Klavier ein Grundrauschen auf den tiefsten Tasten spielt, dazu ein konstanter Beat aus Tom Raineys Drums. Eine Musik voller Kraft entsteht, beinahe schon agressiv.


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