Samstag, 21. April 2018

Basement Research

Die 25-Jahre-Jubiläumstour führte Gebhard Ullmann mit seiner Band Basement Research nach Magdeburg. Mit der bläserbetonten Band (auch wenn nur eine Posaune in der Band ist) passte er gut in den Posaunenabend der Magdeburger Jazztage. Die Posaune ist das in diesem Jahr von Jazz in der Kammer gefeaturede Instrument und stand im Mittelpunkt des Sonnabendkonzertes, bei dem Basement Research im zweiten Set spielte.
Steve Swell – Posaune
Gebhard Ullmann – Saxophon
Julian Argüelles – Tenorsaxophon
Pascal Niggenkemper – Bass
Gerald Cleaver – Schlagzeug

Kräftiger Drive von Gerald Cleavers Schlagzeug und vor allem die drei Bläser, aber auch ein deutlicher Bass vermengten sich von Anfang an zu äußerst kraftvolle Musik. Ein Wechsel von Bläsersätzen und Schlagzeug erinnerte zuweilen an Balkanklänge. Der Baß erwies sich als Meister der Halb und Vierteltöne und wenn die Bläser unisono einfache Melodien anstimmten, hörte ich auch schon gelegentlich Alpentöne heraus. Für mich eine sehr interessante Mischung.

Gebhard Ullmann sieht das Konzert auch in Vorbereitung der Aufnahme der neuen CD der Band, die in den nächsten Tagen geplant ist. So bestand der Hauptteil des Konzertes aus Stücken der CD, einer siebenteiligen Jazz-Suite. So konzentriert, wie die Musiker spielten, mit deutlich voneinander abgegrenzter Stimmführung, empfand ich es in einigen Teilen sogar ein wenig als Kammermusik im klassischem Sinn, nur eben deutlich im Jazz angesiedelt und den Musikern auch Freiheiten der Gestaltung lassend. Genauso erläuterte es später Gebhard Ullmann, der auch auf die mikrotonale Gestaltung hinwies. Dafür waren die Bläser, allen voran die Posaune bestens geeignet. Man darf also gespannt auf die neue CD sein (Veröffentlichung Anfang 2019).

Am Ende der Suite dann ein grandioses Schluss, ein Eilmarsch der kompletten Band, mit Gesang als Zwischenspiel und furiosem Finale. Und als Zugabe noch etwas musikalischen Spaß, ein als  „Gospel“ umschriebenes Stück, über das Ullmann sagte, „ein Stück von mir, das sogar außerhalb der Jazzsendungen gespielt wird - wir haben es jetzt aber mal mikrotonal umgeschrieben und nun würde es wohl nur noch in Spezialsendungen zu hören sein.“ So gab es zum Schluss nochmal das volle Können der Musiker zu erleben, mit freien Improvisationen und vielen Zwischentönen.


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