Boris Bell – Schlagzeug
Nikolaus Neuser – Trompete
Silke Eberhard – Altsaxophon
Antonis Anissegos – Piano
Warnfried Altmann, der in der Magdeburger Jazz-Reihe im Jahr 2019 das Schlagzeug featured, hatte Boris Bell beim Konzert von Schnaftl Ufftschik kennengelernt und sofort gewusst, "den musst Du nochmal nach Magdeburg holen". Diesmal also mit seinem eigenen Quartett. Hört man auf der Webseite in die Tonbeispiele des Quartetts rein, dann ist dort eine Band zu erleben, die deutlich von den Bläsern betont wird, aber eben auch kräftige Rythmusakzente mit Percussion und fetten Drums hat.
Über sich selbst schreiben die Musiker:
3εll kommt mit rhythmisch intensiven Stücken des Weges, die in loop-betonte kollektive Improvisationen münden. Auf der Suche nach den obsessiven Momenten, der Balance aus Rausch und Erzählung. Und mit der anarchischen Lust, die Dinge gegen den Strich zu bürsten.Und die Jazzzeitung schrieb über die CD "Obesssions":
Was für ein Wiederhören! Zugegeben: Ich hatte den Namen fast schon vergessen, nun „leuchtet“ er umso mehr. Boris Bell war der Drummer der einstigen deutschen Geheimtipp-Band Frigg, die mit ihren CDs auf 99Records und den Konzerten zwischen 1995 und 2000 zwar die gesamte deutsche Szene in Verzückung spielte, leider es aber doch nicht ganz schaffte, New York zu erobern! Auch an die raffinierten Duette mit dem Pianisten Benoît Delbecq (»Anschläge«) vor fast zwanzig Jahren kann ich mich erinnern. Und nun, nach so langer Pause, diese umwerfend schöne, überraschende, abenteuerliche, vielseitige Musik!Also eine deutliche Empfehlung, am dritten Montag im Januar inss Forum Gestaltung zu kommen!
Silke Eberhard (as, bcl), Nikolaus Neuser (tp), Antonis Anissegos (p, wurlitzer) und eben Boris Bell schaffen ein klingendes, vierzehnteiliges Meisterwerk zeitgenössischer Musik. Es ist eine Musik der Bewegung – aus Motiven entwickeln sich Melodieketten, die wieder verglühen, verschwinden und in neue Motive einsickern. Es ist eine Musik der Begegnung. Rockige Riffs treffen auf jazzige melodische Ideen. Es ist eine Musik der Kontraste. Irrlichternde, silbrig wirkende Soli werden gestoppt von einem einzigen Ton oder münden in rhythmisch stark akzentuierte, straffe Melodieketten. Jeder der vier Instrumentalisten brilliert mit Ideen und Spieltechnik, und die Stücke von Boris Bell (ja, er ist auch der Komponist dieser Musik, nicht »nur« der Schlagzeuger!) schaffen dafür den idealen Rahmen. Empfehlung!
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