Montag, 21. Januar 2013

Hasler Paeffgen Dell

Werner Hasler, CH – Trompete, Elektronik, Komposition
Gilbert Paeffgen, CH – Drums
Christopher Dell, D – Vibraphon

Christopher Dell, Werner Hasler,
Gilbert Paeffgen (v.l.n.r.)

Das Konzert begann mit dem Stück Holtondimi, dabei gab Dell auf dem Vibraphon einen ganz zarten, meditativ sphärischen Rhythmus vor, in den sich leise Trompetentöne mischten, ganz leicht vom einsetzenden Schlagzeug unterstützt. Erst allmählich steigerten die Instrumente ihre Intensität, wurde das Schlagzeug präsenter.

Später bestimmte Paeffgens Schlagzeug mit kräftigen Marschrhythmen die Musik, in die Hasler elektronische Loops mischte, die zuvor gespielte Klänge verändert wiedergaben. So meinte man Streicherklänge zu hören, oder auch seltsam verfremdete Klänge, die gar keinem Instrument zuzuordnen waren.

Auch Lomallet war dann wieder von elektronischen Klängen bestimmt, tiefe Bässe nahe am Infraschall waren zu hören, experimentelle Töne, die Rhythmen vorgaben. Vergleichbar vielleicht mit mehrfach verlangsamten Klängen wie man sie aus Bassboxen tiefergelegter Autos dröhnen hört. Töne, die man nicht nur mit dem Ohr wahrnimmt, sondern auch mit dem Bauch, die fühlbar werden im Vibrieren des Tisches. So entsteht ein zunächst scheinbares Chaos, aus dem sich dann eine Art Maschinenmusik entwickelt. Die parallel dazu akustisch gespielten Instrumente ergaben einen lebendigen Kontrast zu den elektronischen Klängen.

Auch wenn kein Alphorn (als das Schweizer Nationalinstrument) dabei war, an einigen Stellen meinte ich es zu hören – sei es weil sich die Loops als Echo der Trompete überlagerte, sei es weil diese Assoziation angesichts der Herkunft von Hasler und Paeffgen aus Bern einfach in der Luft lag.

Warnfried Altmann stellte in seiner Anmoderation die Musiker mit den Worten vor, "das ist nicht nur ein Trio; die Musiker sind große Individualisten, jeder einzeln ein Meister auf seinem Instrument". Im Konzert merkte man, daß jeder der drei die Melodien voranzutreiben vermag, daß einzelne Instrumente mal dominieren, die Musiker sich dann aber wieder zu gemeinsamen musikalischen Ideen zusammenfinden. So war es ein überaus interessanter und hörenswerter Abend mit neuer Musik, nicht immer einfach, aber auf jeden Fall Jazz vom feinsten.


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