Jazz in ungewöhnlicher Besetzung – Cello und Geige hört man nicht oft im Jazz – und mit einem Bandnamen, der französische Leichtigkeit verspricht.
Almut Schlichting – Saxophon
Max Eisinger – Violine
Johannes Fink – Cello
Die drei Musiker beginnen ihr Magdeburger Konzert mit Kraft und voller Dissonanzen, die erst allmählich in Harmonie zueinander finden. Ich höre das sowohl Klassische Konzerttöne heraus als auch Hanns Eisler und Kurt Weil, wenig später dann beswingte Walzertöne eines Salonorchesters, gemischt mit musikalischem Witz. "Wir hatten uns als Trio ursprünglich mal zusammengefunden, weil ich angefragt wurde, die Musik für ein französisch geprägtes Programm eines Berliner Veranstalters zu schreiben, im Stil des Jazz der 50er/60er Jahre. Der Name für unser Trio lag dann nicht fern, schließlich war St. Tropez damals ein Sehnsuchtsort der Künstler."
Es war mal wieder ein sehr interessanter Jazz-Abend, wenn man zum einen Freejazz-Improvisationen hörte und dann wiede rNeue Musik, bei der man lauschen konnte, wohin sie sich entwickelt. Zu Almut Schlichtings Saxophon fügte Max Eisinger Melodien hin zu, Johannes Fink lieferte Borduntöne am Cello. Und irgendwie steckte in allem auch etwas französische Filmmusik drin, dazu Swing und Musette.
In Erinnerung bleibt mir auch ein Stück, bei dem Johannes Fink mit willden Glissandi am Cello experimentiert, ein wildes Durcheinander an Tönen erzeugt, das an das elektronische Trautonium von Oskar Sala erinnert, dazu dann Geigentöne wie von einem Zigeunerorchester kommen. Später mischen sich dann tief drönende Basstöne des Saxophons und Geigentöne wie aus einer Bach-Partita. Da trifft musikalisches Können auf freies Spiel von Assoziationen.
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