Montag, 16. Oktober 2023

Gilbert Paeffgen Trio

Mit dem Gilbert-Paeffgen-Trio gab es heute frischen neuen Jazz aus der Schweiz. 

Claude Meier – Bass
Fabian M. Müller – Piano
Gilbert Paeffgen – Drums, Hackbrett

Warnfried Altmann, Organisator von Jazz in der Kammer, hatte für die Konzerte dieses Jahres den Jahresschwerpunkt "Bass" ausgerufen. Und so passte es, dass Claude Meier zunächst solo auf die Bühne kommt. Er zupft den Bass leise, beklopft ihn, macht in so zum Percussion-Instrument und macht deutlich, welch wunderbares Instrument der Bass ist. Weit von dem entfernt, was in Patrick Süskinds grandiosem Stück "Der Kontrabaß" als Lamento eines Bassisten auf die Bühne kommt. 

Danach kommt Fabian Müller hinzu, greift in den Körper des Konzertflügels, lässt die höchsten und tiefsten Saiten metallisch klingen. Dass auch Gilbert Paeffgen wenig später auch auf die Bühne kommt, nimmt erst wahr, als er leise trommelnd erste Rhythmen dazu mischt. Aus diesem Zusammenklang der drei Musiker entwickelt sich bald ein faszinierender minimalistischer und mediativer Sound, der die Zuhörer in den Bann zieht. 

Als sich Paeffgen dann an sein Hackbrett setzt, wird es magisch. Die perlende Töne des für den Jazz recht ungewohnten Instruments mischen sich mit den ostinaten Piano-Mustern und dem nun gestrichenen Bass. Das hat was elegisches. Dazu kommt ab und an auch leiser Gesang, kein Text, nur einige gesungenen Silben, die Assoziation an alte Volkslieder wecken. Schließt man die Augen, dann ist es nicht einfach, den Klängen die Instrumente zuzuordnen, so sehr verschmelzen die drei unterschiedlichen Saiteninstrumente. 

Zurück am Schlagzeug zeigt sich Paeffgen, von dem auch die Kompositionen stammen, als Meister im Einsatz der Percussions, die der Musik etwas eigenes geben. "Jeder hat die Freiheit, für sich etwas aus der Musik herauszuhören", sagt er seinem Publikum, gegen Ende des Programms. "Würde ich etwas zur Musik sagen, dann nehmen die Worte sonst diese Freiheit". 

Das Programm der Band enthält neben den ruhigen Stücken auch einige jazzig-rhythmusbetonte kräftige. Bei allen wird deutlich, wie die drei Musiker ihre Instrumente singen lassen können. Zum Singen gab's dann was als Zugabe. Oder eher zum Mitsummen, wie es das Magdeburger Publikum tat, als sich Gilbert Paeffgen nochmal allein an sein Hackbrett setzte und Leonard Cohens "Halleluja" spielte. 


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