Maria Baptist – Klavier, Komposition
Fabian Timm – Bass
Mathias Ruppnig – Schlagzeug
An den Beginn des Konzertes setzt Maria Baptist mit Travel in possibilities perlende Klavierklänge, erzeugt sich wiederholende Muster aus wenigen Tönen, die sie erst solo spielt, ehe sie von Fabian Timm am Baß und Mathias Ruppnig am Schlagzeug begleitet wird, ihre Melodien und Rhythmen übernommen werden. Aber auch da beherrscht das Klavier in weiten Teilen die Musik, setzt Maria Baptist dem kräftigen Schlagzeug ebenso kräftig ihre Akkorde entgegen. So ergibt sich ein sehr kräftiger Klang, bei dem das Schlagzeug gerade laut genug ist, um deutlich Platz einzunehmen, das Klavier aber nicht übertönt wird. Klänge, in die man sich trotz ihrer Kraft hineinversenken mag. Auch bei den weiteren Stücken ist es an Maria Baptist, einen aus breiten Klaviertönen entstehenden Grundklang zu entwerfen, der aber, bevor er zu wohltönend wird, auch mal durch harte Stakkatotöne unterbrochen wird.
Auch der Baß hat an vielen Stellen nicht nur eine begleitende "Hintergrund"-Funktion, sondern wird von Fabian Timm durchaus als Melodieinstrument gespielt, wenn er Maria Baptists Melodien aufgreift, sie variiert.
Am Beginn des zweiten Set setzt sich Maria Baptist mit Nu aber solo an den Flügel, läßt das Klavier mit viel Pedal lange nachklingen und erzeugt zu ihren Melodien auch noch tiefe Bordunklänge als ihre eigene Begleitung. Großartig.
Das Trio liefert eine überaus kräftige Musik, interessant aufgebaut und voller musikalischer Ideen. Nichts, was man so nebenbei hören mag – der Zuhörer muß (und will) aufmerksam dabei sein. Mir kam diese starke Musik an dem Abend umso mehr recht, als ich doch gerade tags zuvor noch auf dem Athener Flughafen einem gräßlich-seichten und weichgespülten Pseudo-Jazz nicht ausweichen konnte, mit dem die Abflughalle bespielt wurde. Nein, da ist mir Musik lieber, bei der es Abwechslung gibt, bei der man mitgehen kann. Titel wie Spring in Berlin, eine musikalische Reminiszenz der Musikerin an ihre Heimatstadt. Einem Titel, in dem man mit etwas Phantasie ab und an auch Melodien aus der Geschichte Berlins heraushören konnte. Selbst wenn die Musiker mal etwas sanfter begannen, wie in Cloud nine (was man hier als "auf Wolke sieben" übersetzen würde), so lud auch dabei doch immer noch kräftige, handgemachte Musik zum Träumen ein.
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