Jugendjazzorchester Sachsen-Anhalt |
Zu Beginn des Konzertes erinnerte der Leiter des Jugendjazzorchesters, Ansgar Striepens, an die Geschichtes des Orchesters. Gegründet wurde es vor 20 Jahren, in jedem Jahr treffen sich die Musiker zu Arbeitsphasen. Meist zwei mal im Jahr, manchmal war es auch nur eine, manchmal auch mehr als zwei, und so kam man auf die Zahl 42 - die Übungswoche Anfang Februar im Kloster Michaelstein (zu einer Zeit, in der andere in die Winterferien fahren) war die 42. Arbeitsphase. Im Jahr 2013, so sagte er, wird es im Land auch noch mehrere Jubiläumskonzerte geben, dann sicher auch noch eines in Magdeburg.
Das Konzert begann mit dem Stück "Number remixed", komponiert von Daniela Gerstmann, die selbst bereits als Saxophonistin im Jugendjazzorchester und in der Big Band des Konservatoriums spielte, heute aber prüfungsbedingt nicht anwesend sein konnte. Ein furioses Stück, bei dem man sich erst einmal auf die verschiedenen Rhythmen einlassen mußte, das dann aber sehr interessant war, mit experimentellen Klängen, aber auch Einflüssen aus dem Fusion Jazz.
Dann schloss sich Ansgar Striepens Arrangement des Liebeslieds "Speak low" aus dem Musical One touch of Venus von Kurt Weill an, von Domenica Richter sehr gefühlvoll gesungen. Mit Gesang ging es auch weiter in zwei Händel-Adaptionen, aus dem Oratorium "the triumph of time and truth", daraus "the beauty smiling" gesungen von Lisa Zwinzscher und "Lovely beauty", gesungen von Sara Bodemann. Sehr schöne Gesangsstücke, denen ich aber im Big-Band-Sound die Herkunft aus so alter Zeit gar nicht anhörte - mir schien es auf den ersten Blick kaum nach Händel zu klingen. Im Nachhinein machte ich mir aber mal die Mühe, auf youtube nach "originalen" Aufnahmen von Händel zu suchen, und mußte mein vorschnelles Urteil zurücknehmen. Ein überraschend neuer Händel.
Interessant (nein, mehr als das, in meinem persönlichen Empfinden: hervorragend!) waren auch zwei Arrangemants zu 500 Jahre alten Luther-Texten, gesungen von Ruslan Wellner ("Sie ist mir lieb die werte Magd") und von Lisa Zwinzscher.
Sara Bodemann verband in "Blackbird" sehr gekonnt den Gesang des Beatles-Songs mit dem Big-Band-Sound. Besonders begeisterten dann die Auftritte aller Sängerinnen/Sänger, als Stücke der legendären Andrew-Sisters auf die Bühne kamen.
Aber auch die Instrumentalisten bekamen ihren Platz im Konzert eingeräumt, spielten einzelne Passagen solo, unterstützt vom Orchester. Ansgar Stripens sorgte wie immer für einen ausgewogenen Orchesterklang.
Am Ende des Programms wunderte ich mich, wie schnell die knapp drei Stunden vergangen waren. Sehr interessante, lebendige und schwungvolle Musik. Im Theatersaal waren noch einige Plätze leer geblieben - das Jugendjazzorchster und ebenso davor die Big Band des Konservatoriums hätten einen ausverkauftes Theater verdient gehabt. Magdeburger Jazz-Publikum, beim nächsten mal bitte etwas zahlreicher!
Musik von Bing Crosby und den Andrew Sisters, mit Lisa Zwinzscher, Domenica Richter, Sara Bodemann und Ruslan Wellner (v.l.n.r.) |
Leiter des Jazzorchesters: Ansgar Striepens |
Ein Nachtrag: ich erhielt grad eine nette E-Mail mit einer kleinen, inzwischen im Text eingefügten Korrektur. Deshalb nachgefragt: falls jemand noch etwas anmerken oder korrigieren oder z.B. mir die noch fehlenden Namen unter den Fotos nennen möchte (denn alle Namen konnte ich mir beim Konzert nicht notieren), kann mir gern eine E-Mail senden. Natürlich auch, wenn jemand sein Foto aus dieser Seite entfernen möchte.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen