Masha Bijlsma und ihre Band, in der Besetzung
Masha Bijlsma — Gesang
Ed Baatsen — Piano
Henk de Ligt — Bass
Dries Bijlsma — Drums
Warnfried Altmann begrüßte die Band um die Blues- und Jazzsängerin Masha Bijlsma als gute Bekannte. Schließlich kamen sie bereits das vierte Mal nach Magdeburg. Das erste Mal übrigens 1995, als Jazz in der Kammer noch eine sehr junge Konzertreihe war. Vor Beginn des Konzertes erinnerte Warnfried Altmann an Rob van den Broeck, den vor wenigen Tagen verstorbenen Pianisten der Band.
Masha Bijlsma begrüßte das Publikum mit der Bemerkung, "ihr habt hier in Magdeburg gut eingeheizt". In der Tat war es beinahe unerträglich warm – die Eisheiligen gingen übergangslos in die Hundstage über, im Foyer hatte sich die gesamte Sonnenstrahlung des Tages gesammelt. An diesem schönen warmen Sommerabend hätte man sich gewünscht, das Konzert kurzfristig nach draußen verlegen zu können.
Die Band begann das Konzert mit dem "Moaning"-Blues, den Masha Bijlsma zur musikalisch ausgewogenen Begleitung ihrer Band sang. Anschließend gab es eine Remineszenz an Rob van den Broeck, mit dessen "African roots". Eine anfänglich langsame, aber ausdrucksstarke und rhythmische Klaviermelodie, die mich vom Klang her an Keith Jarrets "Köln Concert" erinnerte, ging allmählich in einen wilden Blues über. Auch Bassist Henk de Ligt lieferte gekonnte Arrangements für die Band, so beispielsweise "Bridges", einen langsamen Blues, bei dem Masha Bijlsma ihre Stimme voll zur Geltung bringen konnte.
Ihr aktuelles Projekt widmet Masha Bijlsma der amerikanischen Jazzsängerin Abbey Lincoln. Die zum 80. Geburtstag der Sängerin geplante CD kam um wenige Tage zu spät, kurz vor der Fertigstellung starb Abbey Lincoln. So blieb eine musikalische Erinnerung. Masha Bijlsma sang "Left Alone" mit dem Schmerz der alleingelassenen in der Stimme. Ein Blues, von Herzen kommend und traurig, begleitet nur vom Baß. Ganz das Gegenteil war "Talking to the sun", voller Fröhlichkeit. Auch später wechselte die Stimmung des Konzerte zwischen langsamen Balladen (Abbey Lincoln muß einen großen Vorrat davon gehabt haben) und schnellen Liedern. Masha Bijlsma war mit ihrem Gesang immer auf der Bühne präsent, ließ den Musikern aber auch genügend Zeit für Soloeinlagen, in denen sie ihre Improvisationsfähigkeit zeigen konnten.
Ein schöner und auch musikalisch interessanter Abend, dessen Melodien auch auf dem Weg nach Hause noch nachklangen.
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