Freitag, 27. Oktober 2023

Vorschau November: Paul Brody and the City Lights Ensemble

Mit Paul Brody kommt am 20. November ein Musiker zu Jazz in der Kammer, der bereits in anderer Besetzung hier zu erleben war, damals (nun schon wieder sieben Jahre her) mit seiner Band Sadawi. Diesmal auf der Bühne zu erleben: 

Paul Brody – Trompete, Stimme, Komposition
Christian Kögel – Gitarre
Lisa Hoppe – Bass, Stimme
Hans Otto – Schlagzeug

Aus der Ankündigung: 

Das „City Lights Ensemble“ ist benannt nach einem legendären Buchladen in San Francisco, der den kulturellen Querschnitt in der Gegend repräsentiert, aber auch die offene Geschlechteridentität, progressive Politik und sprachliche Experimente mit seinen Lesungen zulässt. Der Laden selbst wurde nach einem Film von Charlie Chaplin benannt, den „City Lights“.

Und ja, dies spiegelt auch die Musik der Gruppe wider. Gründer PAUL BRODY lebt seit vielen Jahren in Berlin und ist ein musikalischer Tausendsassa. Da er auch im Bereich Film und Theater arbeitet, basiert ein Großteil seiner Musik auf Erzählungen. Durch seine musikalisch-literarische Neugierde bewegt er sich in den Welten des Sounds und der Sprache. In den letzten Jahren hat Paul Brody ausgiebig mit der Idee experimentiert, Poesie in musikalische Sprache zu übersetzen. So nahm er die Stimmen von Dichtern auf, übersetzte diese musikalisch und schuf auf deren Basis Kompositionen.

Brodys musikalische Kooperationen reichen von Blixa Bargeld (Einstürzende Neubauten) über The Supremes, Shirley Bassey, Ute Lemper, Barry White, Clueso, Anthony Coleman, Alan Bern zu John Zorn und vielen anderen.

CHRISTIAN KÖGEL E-Gitarre, Akustische Gitarren, Oud – Christian Kögel musiziert, produziert und lehrt im Spannungsfeld zwischen Jazz, freier Improvisation, arabischer Musik und Kammermusik. Er lebt seit 1990 in Berlin und gründete im selben Jahr sein eigenes Trio, mit dem er mehrere Jazzpreise in Deutschland gewann.

LISA HOPPE Die Kontrabassistin, Komponistin, Band-Leaderin und Musikpädagogin tobt sich im Grenzgebiet zwischen Jazz, Freier Improvisation und experimentell-zeitgenössischer Musik aus, mit dem Ziel, die melodischen Qualitäten des Kontrabasses in moderne Kontexte zu setzen. Das Projekt Lisa Hoppe’s YSOP wurde 2022 mit dem Förderpreis des BeJazz Transnational ausgezeichnet.

HANS OTTO ist ein vielseitiger Berliner Jazz, Rock- und Pop-Schlagzeuger, Impromusiker, Lehrer und Songschreiber. Mit festen Besetzungen, wie dem Hans Otto Piano Trio, Kögel/Sadeh/Otto, ‘kid the moon’, AuditiverWahnsinn sowie Paul Lapp Forum widmet er sich dem Jazz und der freien Improvisation, sowie mit SOPHE der modernen Popmusik.

‍Eine Veranstaltung des Forum Gestaltung e. V.

Eine Veranstaltung im Rahmen der "Festtage der jüdischen Kultur" anlässlich der Eröffnung der neuen Synagoge

Montag, 16. Oktober 2023

Gilbert Paeffgen Trio

Mit dem Gilbert-Paeffgen-Trio gab es heute frischen neuen Jazz aus der Schweiz. 

Claude Meier – Bass
Fabian M. Müller – Piano
Gilbert Paeffgen – Drums, Hackbrett

Warnfried Altmann, Organisator von Jazz in der Kammer, hatte für die Konzerte dieses Jahres den Jahresschwerpunkt "Bass" ausgerufen. Und so passte es, dass Claude Meier zunächst solo auf die Bühne kommt. Er zupft den Bass leise, beklopft ihn, macht in so zum Percussion-Instrument und macht deutlich, welch wunderbares Instrument der Bass ist. Weit von dem entfernt, was in Patrick Süskinds grandiosem Stück "Der Kontrabaß" als Lamento eines Bassisten auf die Bühne kommt. 

Danach kommt Fabian Müller hinzu, greift in den Körper des Konzertflügels, lässt die höchsten und tiefsten Saiten metallisch klingen. Dass auch Gilbert Paeffgen wenig später auch auf die Bühne kommt, nimmt erst wahr, als er leise trommelnd erste Rhythmen dazu mischt. Aus diesem Zusammenklang der drei Musiker entwickelt sich bald ein faszinierender minimalistischer und mediativer Sound, der die Zuhörer in den Bann zieht. 

Sonntag, 24. September 2023

Vorschau Oktober

Im Oktober gibt es bei Jazz in der Kammer mit dem Gilbert-Paeffgen-Trio neues aus der Schweizer Jazzszene. 

Claude Meier | Bass
Fabian M. Müller | Piano
Gilbert Paeffgen | Drums/Hackbrett


Das Schweizer Trio entführt von impressionistischem Klangzauber zu minimalistischer Repetitionshypnotik

CLAUDE MEIER ist in der Szene ein gefragter und viel beschäftigter Elektro- und Kontrabassist. Viele Musiker, auch international, ob Jazz-, Rock- oder Country, zeigen mit dem Daumen nach oben, wenn sie seinen Namen hören. Er komponiert und arrangiert, schreibt Musik für zahlreiche Formationen und Bands. Claude Meier bringt seine Bässe, egal ob die Saiten dick wie Drahtseile sind oder dünn wie Spaghetti, zum Schwingen und zum Jubilieren.

FABIAN M. MÜLLER „Ob Solo, im Duo, im Trio oder im Ensemble, Fabian M. Muellers ausdrucksstarkes und klares Klavierspiel hat sich in den letzten Jahren zu einer unverwechselbaren Stimme in der Schweizer Jazzszene entwickelt. Sein vielseitiger Zugang zum Jazz zeigt seine Offenheit und Neugierde an klanglichen Entdeckungen, die er bewusst und kontinuierlich in unterschiedlichsten Formationen sucht. Seine Kompositionen sind originär, frisch und bieten ihm und seinen Mitmusikern viel Raum für intime Improvisationsmusik.“ (Medienmitteilung IBK-Jazzpreis)

‍Für GILBERT PAEFFGEN ist Musik zu machen eine niemals endende Meditation und Übung zur kreativen Selbstentwicklung. Damit öffnet er Türen von seinem Inneren zur Außenwelt und umgekehrt.

Montag, 18. September 2023

The Circle 5.0

Heute ging es nach der Sommerpause ("aber was heißt schon Sommerpause", sagte Warnfried Altmann, "hier im Forum Gestaltung war auch im Sommer immer was los") gleich kräftig zur Sache, mit zwei Schlagzeugern, zwei Saxophonen und einem Bass:

Reza Askari – Kontrabass
Hans Peter Hiby – Saxophon
John Dikeman – Saxophon
Shōji Hano – Schlagwerk 
Willi Kellers – Drum

Für diese ungewöhnliche Besetzung begann das Konzert überraschend leise. Die Musiker hatten zu Beginn den Bass in den Vordergrund gestellt, Bass solo, und so sanft habe ich einen Bass schon lange nicht spielen gehört. Reza Askari lässte seinen Bogen leicht auf die Saiten prallen, erzeugt leise gestrichene Töne, teils auch im Obertonbereich der Saiten, Glissandi, medidative Klänge. 

Samstag, 16. September 2023

Vorschau September: The Circle 5.0

Am Montag, dem 18. September endet endlich die Sommerpause bei Jazz in der Kammer. Dann stehen fünf Musiker in einer sehr ungewöhnlichen Besetzung auf der Bühne, mit zwei Schlagzeugern und zwei Saxophonisten. Beginn ist 20 Uhr.

Reza Askari – Kontrabass (Iran/BRD)
Hans Peter Hiby – Saxophon (BRD)
John Dikeman – Saxophon (USA)
Shōji Hano – Schlagwerk (Japan)
Willi Kellers – Drums (BRD)

In der Ankündigung heißt es: 

Zwei Saxophonisten, zwei Schlagzeuger, in der Mitte ein Bass. Wenn das kein Tornado ist! Hans Peter Hiby und John Dikeman sind die beiden Bläser, und jeder, der sie schon mal gehört hat, weiß, dass sie keine Kompromisse machen. Willi Kellers und Shoji Hano, beides absolute Veteranen des Free Jazz, sind dann wieder absolute Meister der Überraschung. Im Auge des Sturms steht Reza Askari, der Mann, der wie ein Shakespeare’scher Prospero das Ganze zusammenhält. Auf dem Moers Festival 2022 sind sie zum ersten Mal zusammen aufgetreten, das Publikum war ungeheuer euphorisiert. Hier krachen Kulturen, Generationen und Spielhaltungen aufeinander – wie in einem elektrischen Tornado eben.

Ich selbst kenne von den fünf Musikern bisher nur Willi Kellers und bin schon gespannt auf dieses sicher wieder wunderbare Konzert.  


Montag, 19. Juni 2023

Christian Marien Quartett

Das Christian Marien Quartett stand beim letzten Konzert von Jazz in der Kammer vor der Sommerpause auf der Jazz-Bühne im von der Sonne aufgeheizten Forum Gestaltung:

Christian Marien (Schlagzeug)
Tobias Delius (Tenorsaxophon, Klarinette)
Jasper Stadhouders (Gitarre)
Antonio Borghini (Kontrabass)

Christian Marien beginnt furios, mit Klängen, die von Anfang an voll auf die Ohren gehen: kräftiges Schlagzeug wird von kurzen aber kräftigen Tonfolgen des Saxophons beantwortet. Schon bald finden die vier Musiker sich zu einem gemeinsamen Sound zusammen, bei dem sie immer noch einzeln heraushörbar bleiben. Später wird die Musik leiser, reduziert sich auf Rhythmen, Tobias Delius spielt seine Klarinette mit singendem Ton, mit schon fast orientalisch klingenden Melodien.