Das Christian Marien Quartett stand beim letzten Konzert von Jazz in der Kammer vor der Sommerpause auf der Jazz-Bühne im von der Sonne aufgeheizten Forum Gestaltung:
Christian Marien (Schlagzeug)
Tobias Delius (Tenorsaxophon, Klarinette)
Jasper Stadhouders (Gitarre)
Antonio Borghini (Kontrabass)
Christian Marien beginnt furios, mit Klängen, die von Anfang an voll auf die Ohren gehen: kräftiges Schlagzeug wird von kurzen aber kräftigen Tonfolgen des Saxophons beantwortet. Schon bald finden die vier Musiker sich zu einem gemeinsamen Sound zusammen, bei dem sie immer noch einzeln heraushörbar bleiben. Später wird die Musik leiser, reduziert sich auf Rhythmen, Tobias Delius spielt seine Klarinette mit singendem Ton, mit schon fast orientalisch klingenden Melodien.
Christian Marien sagt "wir improvisieren mit einem Pool von Stücken, je nachdem wie uns grad zumute ist." Und so wechselt die Musik dynamisch zwischen leisen und zarten Stellen, etwa einem Duett von Gitarre und Bass, zu dem allmählich das Saxophon hinzukommt. Dann wieder wird es so laut und kräftig, dass man meint, die Trommelfelle - die auf den Trommeln von Christian Marien - halten das nicht lange aus.
Experimentelle Klänge ergeben sich, als Jasper Stadhouders seine Gitarre mit einem Stahlteil strich und auch Antonio Borghini auf seinem Bass ebenso wie Tobias Deliusauf der Klarinette höchste Töne anstimmten. Dazu klingelt Christian Marien mit den Kuhglocken.
Das Quartett ist noch relativ neu, wie kam die Zusammenarbeit zustande? "Den Gedanken daran gab es schon lange", sagte Christian Marien, "und dann kam die Pandemie und alle hatten plötzlich ganz viel Zeit. In dieser Zeit, als bei vielen Musikern die Auftritte wegbrachen, das war wirklich deprimierend, wollten wir was neues machen". Antizyklisches Denken, das zu einem neuen interessanten Projekt führte.
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