Beim letzten Konzert des Jahres 2017 konnte sich Warnfried Altmann freuen, "gerade heute habe ich die Zusage der Landeshauptstadt Magdeburg bekommen, dass sie Jazz in der Kammer auch 2018 unterstützt". Was auf jeden Fall ein positives Signal ist und ganz sicher auch der Bewerbung um den Titel der Kulturhauptstadt zu verdanken ist. Für Konzertveranstalter wie das Forum Gestaltung hat diese Zusage einen etwas unangenehmen Beigeschmack: dass sie erst so spät kommt. "Eigentlich kann ich erst jetzt die Verträge mit den Musikern schließen", sagt Altmann, "und doch hätten wir schon heute die Flyer mit dem neuen Jahresprogramm an die Konzertbesucher verteilen müssen". Das war einfach nicht zu schaffen, und so bleibt nur die Hoffnung, dass die Konzertbesucher den dritten Montag im Monat verinnerlicht haben oder rechtzeitig in die Programmvorschau in den Stadtmagazinen schauen.
Zumindest konnte Warnfried Altmann am Montag schon einen kleinen Ausblick auf die Konzerte von Jazz in der Kammer im Jahr 2018 geben. Unter anderem steht das Instrument fest, das im Jahr 2018 von der Jazz-Reihe gefeatured wird: "2018 wird das Jahr der Posaune".
Mit der Posaune geht es bereits am 15. Januar im Konzert "Absolutely Sweet Marie" los, bei dem Matthias Müller Posaune spielen wird, begleitet von Steffen Faul (Trompete), Alexander Beierbach (Saxophon) und Max Andrzejewski (Schlagzeug).
Die nächste gute Nachricht konnte Warnfried Altmann auch gleich verkünden: Im April wird es die Fortsetzung der Magdeburger Jazztage geben. Bereits fest gebucht ist – passend zum Jahresmotto – einer der besten Jazz-Posaunisten: Nils Landgren.
Mittwoch, 20. Dezember 2017
Montag, 18. Dezember 2017
Christoph Spendels Christmas Jazz Trio
Das Dezember-Konzert von Jazz in der Kammer ordnete sich mit Christoph Spendels Christmas Jazz Trio in das Dezemberthema "Weihnachten" ein.
Bei der Ankündigung des Trios begrüßte Warnfried Altmann den Pianisten Christoph Spendel als einen ganz alten Bekannten, als einen der ersten, die nach 1990 bei Jazz in der Kammer in den Magdeburger Freien Kammerspielen auftraten. Der immer wieder mal in unterschiedlichen Besetzungen auf der Magdeburger Jazz-Bühne zu hören war, zuletzt im Oktober 2012.
Über sein Weihnachtsprogramm, mit dem er inzwischen auch schon seit mehr als 10 Jahren unterwegs ist, sagte Christoph Spendel: "Ich finde Weihnachtslieder faszinierend. Und ich spiele sie durchaus auch im Sommer – ich muß das sogar, immer dann wenn eine Weihnachts-CD im Dezember fertig sein soll". Und fügt hinzu: "die meisten Lieder werden Sie kennen – nur nicht in unserer Interpretation".
Nun werden ja Weihnachtslieder im Dezember zumindest auf den bekannten Dudelsendern vom Pop- bis zum Klassik-Bereich bis zum Überdruß rauf und runtergespielt (einzig im Deutschlandfunk bleibt man davon verschont) und ich muss eingestehen, dass ich auch ein wenig ungewiß war, was mich heute erwarten würde. Jedoch zeigte gleich der Beginn des Konzertes, dass derlei Befürchtungen mehr als unbegründet waren. Schon bei einem der englischen Weihnachtsklassiker, bei Rudolf, dem rotnasigen Rentier, entwickelt Christoph Spendel die anfangs noch klar heraushörbare Melodie gleich nach wenigen Takten zu etwas völlig verrücktem weiter, spielt lange Strecken mit freien Variationen, die kaum noch Ähnlichkeit zum eigentlichen Lied haben, das nur ab und an durchscheint. Auch bei Feliz Navidad, das ja nun wirklich zu den totgedudeltsten Weihnachtsliedern gehört (noch dazu, da es in allen Radiosendern nur genau eine Version davon zu geben scheint), gibt es von Beginn an Überraschendes zu hören: auf Blech-Glocken trommelt Jens Biehl kubanische Rhythmen, klingt das Lied so fröhlich und neu, daß es eine Freude ist zuzuhören. Chapeau! Und an dieser Stelle: Sorry für die einleitend niedergeschriebenen Zweifel.
So geht es auch im Programm weiter, fast alle Lieder haben mit Weihnacht oder Winter zu tun. Etwa wenn in "Leise rieselt der Schnee" Spendel sein Klavier mit viel Nachhall, aber sonst leise und langsam spielt (in einer Art, die mich an Vince Guaraldi erinnert, von dem später im Konzert auch noch etwas zu hören sein wird), von Claudio Zangheri am Baß leise begleitet. Die lange harmonisch nachklingenden Akkorde durchziehen das Stück wie leises Schneegestöber. Vor allem in solchen leisen Stücken erweisen sich die Musiker der Band auch als sehr aufmerksam, wenn sie genau auf einander hören, sich Melodiefolgen oder Rhythmen zuspielen. Und das Publikum läßt sich auch auf die leisen Stellen des Konzertes ein, läßt die Töne bis zum letzten Verhallen nachklingen, bevor es applaudiert. Eine schöne Konzertatmosphäre.
Christoph Spendel (p)
Claudio Zangheri (b)
Jens Biehl (dr)
Bei der Ankündigung des Trios begrüßte Warnfried Altmann den Pianisten Christoph Spendel als einen ganz alten Bekannten, als einen der ersten, die nach 1990 bei Jazz in der Kammer in den Magdeburger Freien Kammerspielen auftraten. Der immer wieder mal in unterschiedlichen Besetzungen auf der Magdeburger Jazz-Bühne zu hören war, zuletzt im Oktober 2012.
Über sein Weihnachtsprogramm, mit dem er inzwischen auch schon seit mehr als 10 Jahren unterwegs ist, sagte Christoph Spendel: "Ich finde Weihnachtslieder faszinierend. Und ich spiele sie durchaus auch im Sommer – ich muß das sogar, immer dann wenn eine Weihnachts-CD im Dezember fertig sein soll". Und fügt hinzu: "die meisten Lieder werden Sie kennen – nur nicht in unserer Interpretation".
Nun werden ja Weihnachtslieder im Dezember zumindest auf den bekannten Dudelsendern vom Pop- bis zum Klassik-Bereich bis zum Überdruß rauf und runtergespielt (einzig im Deutschlandfunk bleibt man davon verschont) und ich muss eingestehen, dass ich auch ein wenig ungewiß war, was mich heute erwarten würde. Jedoch zeigte gleich der Beginn des Konzertes, dass derlei Befürchtungen mehr als unbegründet waren. Schon bei einem der englischen Weihnachtsklassiker, bei Rudolf, dem rotnasigen Rentier, entwickelt Christoph Spendel die anfangs noch klar heraushörbare Melodie gleich nach wenigen Takten zu etwas völlig verrücktem weiter, spielt lange Strecken mit freien Variationen, die kaum noch Ähnlichkeit zum eigentlichen Lied haben, das nur ab und an durchscheint. Auch bei Feliz Navidad, das ja nun wirklich zu den totgedudeltsten Weihnachtsliedern gehört (noch dazu, da es in allen Radiosendern nur genau eine Version davon zu geben scheint), gibt es von Beginn an Überraschendes zu hören: auf Blech-Glocken trommelt Jens Biehl kubanische Rhythmen, klingt das Lied so fröhlich und neu, daß es eine Freude ist zuzuhören. Chapeau! Und an dieser Stelle: Sorry für die einleitend niedergeschriebenen Zweifel.
So geht es auch im Programm weiter, fast alle Lieder haben mit Weihnacht oder Winter zu tun. Etwa wenn in "Leise rieselt der Schnee" Spendel sein Klavier mit viel Nachhall, aber sonst leise und langsam spielt (in einer Art, die mich an Vince Guaraldi erinnert, von dem später im Konzert auch noch etwas zu hören sein wird), von Claudio Zangheri am Baß leise begleitet. Die lange harmonisch nachklingenden Akkorde durchziehen das Stück wie leises Schneegestöber. Vor allem in solchen leisen Stücken erweisen sich die Musiker der Band auch als sehr aufmerksam, wenn sie genau auf einander hören, sich Melodiefolgen oder Rhythmen zuspielen. Und das Publikum läßt sich auch auf die leisen Stellen des Konzertes ein, läßt die Töne bis zum letzten Verhallen nachklingen, bevor es applaudiert. Eine schöne Konzertatmosphäre.
Freitag, 15. Dezember 2017
Vorschau Dezember
Diesmal ordnet sich das Dezemberkonzert von Jazz in der Kammer in das Dezemberthema "Weihnachten" ein, wenn Christoph Spendel mit seinem Christmas Jazz Trio nach Magdeburg kommt.
Das Trio ist mittlerweile zur einer festen Institution der deutschen Jazzszene geworden . Es tourt nun schon seit etwa 10 Jahren in der vorweihnachtlichen Zeit mit seinen Arrangements zu bekannten deutschen und internationalen Weihnachtsliedern in Europa. In der aktuellen Besetzung mit Christoph Spendel am Piano, Claudio Zanghieri am Bass und Jens Biehl am Schlagzeug wird die Klavierpianotradition gepaart mit karibischen und loungemässigen Elementen.
Christoph Spendel sagt über die Weihnachtszeit: „Weihnachtslieder sind für mich wunderbare Jazz- und Popsongs, die nach allen Regeln des Jazz und Pop arrangiert und reharmonisiert werden können.“
Schauen, genauer: hören wir also, was Christoph Spendel aus den nur zu gut bekannten musikalischen Ideen macht. Bereits als er vor etwa fünf Jahren bei Jazz in der Kammer zu hören war (damals mit Tony Lakatos), war er weit davon entfernt, nur Jazzstandards in sanfter Form zu spielen. Ich bin gespannt.
Christoph Spendel (p)
Claudio Zangheri (b)
Jens Biehl (dr)
Das Trio ist mittlerweile zur einer festen Institution der deutschen Jazzszene geworden . Es tourt nun schon seit etwa 10 Jahren in der vorweihnachtlichen Zeit mit seinen Arrangements zu bekannten deutschen und internationalen Weihnachtsliedern in Europa. In der aktuellen Besetzung mit Christoph Spendel am Piano, Claudio Zanghieri am Bass und Jens Biehl am Schlagzeug wird die Klavierpianotradition gepaart mit karibischen und loungemässigen Elementen.
Christoph Spendel sagt über die Weihnachtszeit: „Weihnachtslieder sind für mich wunderbare Jazz- und Popsongs, die nach allen Regeln des Jazz und Pop arrangiert und reharmonisiert werden können.“
Schauen, genauer: hören wir also, was Christoph Spendel aus den nur zu gut bekannten musikalischen Ideen macht. Bereits als er vor etwa fünf Jahren bei Jazz in der Kammer zu hören war (damals mit Tony Lakatos), war er weit davon entfernt, nur Jazzstandards in sanfter Form zu spielen. Ich bin gespannt.
Montag, 20. November 2017
Charles-Gayle-Trio
Heute stand das Charles-Gayle-Trio auf der Jazz-Bühne im Forum Gestaltung.
Charles Gayle begann auf seinem Saxophon sofort mit aggressiv wilden Tönen, hinter denen anfangs selbst das Schlagzeug zurückstand. In den ersten Minuten jedenfalls – spätestens mit seinem Solo übernahm auch Schlagzeuger Aleksandar Škorić diesen kräftigen Drive. Er arbeitet an seinem Schlagzeug mit der Kraft eines eines Hauers aus dem Bergwerk, kämpft wie mit einem wilden Tier und entfesselt auf seinen Trommeln und Becken eine ungeheure Energie. Ebenso wie Charles Gayle, als dieser wieder hinzukommt. Ksawery Wojcinski am Bass bleibt bei all den kräftigen Tönen – auch wenn er ebenfalls kräftig in seine Saiten greift – eher im Hintergrund. Ein wenig scheint er der ruhende Pol zu sein. Im Solospiel erweist aber auch er sich als ebenbürtiger Spieler.
Charles Gayle – Piano, Saxophon
Ksawery Wojcinski – Bass
Aleksandar Škorić – Schlagzeug
Charles Gayle begann auf seinem Saxophon sofort mit aggressiv wilden Tönen, hinter denen anfangs selbst das Schlagzeug zurückstand. In den ersten Minuten jedenfalls – spätestens mit seinem Solo übernahm auch Schlagzeuger Aleksandar Škorić diesen kräftigen Drive. Er arbeitet an seinem Schlagzeug mit der Kraft eines eines Hauers aus dem Bergwerk, kämpft wie mit einem wilden Tier und entfesselt auf seinen Trommeln und Becken eine ungeheure Energie. Ebenso wie Charles Gayle, als dieser wieder hinzukommt. Ksawery Wojcinski am Bass bleibt bei all den kräftigen Tönen – auch wenn er ebenfalls kräftig in seine Saiten greift – eher im Hintergrund. Ein wenig scheint er der ruhende Pol zu sein. Im Solospiel erweist aber auch er sich als ebenbürtiger Spieler.
Dienstag, 24. Oktober 2017
Vorschau November
Am Montag, dem 20. November, steht um 20 Uhr das Charles Gayl Trio auf der Jazz-Bühne im Forum Gestaltung.
Hans-Jürgen Schaal schreibt über den amerikanischen Pianisten: „Da vergleicht sich einer mit einem Boxer, einem Stahlarbeiter, einem Abrisskommando. Da will einer atemlos um sich schlagen, im Fabriklärm flüssiges Feuer gießen, will Mauern niederreißen, Berge versetzen, Meere zerteilen, will das Himmelstor aufreißen mit seinem Saxophon. Da spielt einer an gegen die Kälte, den Hunger und die Heimatlosigkeit, gegen Leere, Versteinerung und den Verlust der Hoffnung. Spielt mit alttestamentarischer Wucht: kompromisslos, mitleidlos, radikal. Bläst schiere Energie.
Dieser Mann ist Charles Gayle, geboren 1939 in Buffalo, einer der letzter Propheten des Free Jazz. Zwanzig Jahre lang schlug er sich im Moloch New York als Straßenmusiker durch, ein Märtyrer am Saxophon, hungernd, frierend, obdachlos. Er schlief auf Parkbänken, stöberte im Abfall und schrie auf seinem Instrument gegen die Gleichgültigkeit an.”
Im Trio mit dem Polen Ksawery Wojcinski am Bass und dem serbischen Schlagzeuger Aleksandar Skoric hat sich eine stabile Chemie gebildet, die solch unerhörtes und von vielen Extremen geprägtes Spiel trägt.
Charles Gayl – Piano, Saxophon
Ksawery Wojcinski – Bass
Max Andrzejewski – Schlagzeug
Hans-Jürgen Schaal schreibt über den amerikanischen Pianisten: „Da vergleicht sich einer mit einem Boxer, einem Stahlarbeiter, einem Abrisskommando. Da will einer atemlos um sich schlagen, im Fabriklärm flüssiges Feuer gießen, will Mauern niederreißen, Berge versetzen, Meere zerteilen, will das Himmelstor aufreißen mit seinem Saxophon. Da spielt einer an gegen die Kälte, den Hunger und die Heimatlosigkeit, gegen Leere, Versteinerung und den Verlust der Hoffnung. Spielt mit alttestamentarischer Wucht: kompromisslos, mitleidlos, radikal. Bläst schiere Energie.
Dieser Mann ist Charles Gayle, geboren 1939 in Buffalo, einer der letzter Propheten des Free Jazz. Zwanzig Jahre lang schlug er sich im Moloch New York als Straßenmusiker durch, ein Märtyrer am Saxophon, hungernd, frierend, obdachlos. Er schlief auf Parkbänken, stöberte im Abfall und schrie auf seinem Instrument gegen die Gleichgültigkeit an.”
Im Trio mit dem Polen Ksawery Wojcinski am Bass und dem serbischen Schlagzeuger Aleksandar Skoric hat sich eine stabile Chemie gebildet, die solch unerhörtes und von vielen Extremen geprägtes Spiel trägt.
Montag, 16. Oktober 2017
Maria-Baptist-Trio
Heute stand das Maria-Baptist-Trio auf der Jazz-Bühne des Forum Gestaltung.
An den Beginn des Konzertes setzt Maria Baptist mit Travel in possibilities perlende Klavierklänge, erzeugt sich wiederholende Muster aus wenigen Tönen, die sie erst solo spielt, ehe sie von Fabian Timm am Baß und Mathias Ruppnig am Schlagzeug begleitet wird, ihre Melodien und Rhythmen übernommen werden. Aber auch da beherrscht das Klavier in weiten Teilen die Musik, setzt Maria Baptist dem kräftigen Schlagzeug ebenso kräftig ihre Akkorde entgegen. So ergibt sich ein sehr kräftiger Klang, bei dem das Schlagzeug gerade laut genug ist, um deutlich Platz einzunehmen, das Klavier aber nicht übertönt wird. Klänge, in die man sich trotz ihrer Kraft hineinversenken mag. Auch bei den weiteren Stücken ist es an Maria Baptist, einen aus breiten Klaviertönen entstehenden Grundklang zu entwerfen, der aber, bevor er zu wohltönend wird, auch mal durch harte Stakkatotöne unterbrochen wird.
Maria Baptist – Klavier, Komposition
Fabian Timm – Bass
Mathias Ruppnig – Schlagzeug
An den Beginn des Konzertes setzt Maria Baptist mit Travel in possibilities perlende Klavierklänge, erzeugt sich wiederholende Muster aus wenigen Tönen, die sie erst solo spielt, ehe sie von Fabian Timm am Baß und Mathias Ruppnig am Schlagzeug begleitet wird, ihre Melodien und Rhythmen übernommen werden. Aber auch da beherrscht das Klavier in weiten Teilen die Musik, setzt Maria Baptist dem kräftigen Schlagzeug ebenso kräftig ihre Akkorde entgegen. So ergibt sich ein sehr kräftiger Klang, bei dem das Schlagzeug gerade laut genug ist, um deutlich Platz einzunehmen, das Klavier aber nicht übertönt wird. Klänge, in die man sich trotz ihrer Kraft hineinversenken mag. Auch bei den weiteren Stücken ist es an Maria Baptist, einen aus breiten Klaviertönen entstehenden Grundklang zu entwerfen, der aber, bevor er zu wohltönend wird, auch mal durch harte Stakkatotöne unterbrochen wird.
Samstag, 30. September 2017
Vorschau Oktober
Am Montag, dem 16. Oktober 2017 gibt es um 20 Uhr im Forum Gestaltung das nächste Konzert von Jazz in der Kammer. Dann mit dem Maria-Baptist-Trio.
Ein Trio in klassischer Klaviertriobesetzung, mit einer Pianistin im Vordergrund, die klar betont und melodisch spielt, aber auch voller Kraft mit ihren Musiker-Kollegen in Dialog tritt. Das Video des Trios macht neugierig auf mehr – und wie immer gilt: ein live gehörtes Konzerterlebnis ist durch nichts zu ersetzen. Deshalb: eine herzliche Einladung zu Jazz in der Kammer.
Maria Baptist – piano, composition
Fabian Timm – bass
Mathias Ruppnig – drums
Ein Trio in klassischer Klaviertriobesetzung, mit einer Pianistin im Vordergrund, die klar betont und melodisch spielt, aber auch voller Kraft mit ihren Musiker-Kollegen in Dialog tritt. Das Video des Trios macht neugierig auf mehr – und wie immer gilt: ein live gehörtes Konzerterlebnis ist durch nichts zu ersetzen. Deshalb: eine herzliche Einladung zu Jazz in der Kammer.
Donnerstag, 28. September 2017
Jugendmusikfest – Kon-Big-Band
Innerhalb des Jugendmusikfestes Sachsen-Anhalt gab es heute abend ein Doppelkonzert. Zum Auftakt stand die Kon-Big-Band des Magdeburger Georg-Philipp-Telemann-Konservatoriums auf der Bühne des Magdeburger Moritzhofes.
Die Band schaffte es von Anfang an, ihr Publikum mitzureißen, etwa wenn sie mit kräftigem Ausdruck die Töne aus den Trompeten, Saxophonen und Posaunen unisono ins Publikum blies, das schon auf den Rhythmus des Big-Band-Sounds wartete. Mit Floreando von Victor Lopez waren kubanische Klänge zu hören, voller Schwung, wie sie direkt von der karibischen Insel kommen könnten.
Die Band hatte zwei tolle Sängerinnen im Programm, die Lieder des Cristin-Claas-Trios interpretierten. Jessica Piontek begeisterte das Publikum mit ihrer ausdrucksstarken Stimme (Back in Time). Tammy Brückner sang Fall in meinen Arm als sehr gefühlvolle Ballade. Und auch beim letzten Stück des Abends, der Big-Band-Version des Kinderliedes Zwischen Berg und tiefem Tal übernahm sie den Gesangspart.
Die Band schaffte es von Anfang an, ihr Publikum mitzureißen, etwa wenn sie mit kräftigem Ausdruck die Töne aus den Trompeten, Saxophonen und Posaunen unisono ins Publikum blies, das schon auf den Rhythmus des Big-Band-Sounds wartete. Mit Floreando von Victor Lopez waren kubanische Klänge zu hören, voller Schwung, wie sie direkt von der karibischen Insel kommen könnten.
Die Band hatte zwei tolle Sängerinnen im Programm, die Lieder des Cristin-Claas-Trios interpretierten. Jessica Piontek begeisterte das Publikum mit ihrer ausdrucksstarken Stimme (Back in Time). Tammy Brückner sang Fall in meinen Arm als sehr gefühlvolle Ballade. Und auch beim letzten Stück des Abends, der Big-Band-Version des Kinderliedes Zwischen Berg und tiefem Tal übernahm sie den Gesangspart.
Jugendmusikfest – Jugendjazzorchester
Die zweite Hälfte des Doppelkonzertes auf der Bühne des Magdeburger Moritzhofes innerhalb des Jugendmusikfestes Sachsen-Anhalt gehörte dem Jugendjazzorchester Sachsen-Anhalt. Einige der Musiker der vorher aufgetretenen Kon-Big-Band konnten dabei gleich auf der Bühne bleiben, da sie Mitglied beider Orchester sind.
Vor dem Konzert begrüßte Claus Dietmar George, Geschäftsführer des Landesmusikrates Sachsen-Anhalt, die jungen Musiker. In seiner kurzen Rede wies er darauf hin, daß das Jugendjazzorchester in diesem Jahr das 500. Reformationsjubiläum mit mehreren Auftritten in Wittenberg unterstützt hatte und nahm gleich vorweg, daß davon auch etwas im Programm zu hören sein würde. Und mit sichtlichem Spaß erinnerte er an die Thesen eines anderen Reformators, als er hinzufügte "und ich freue mich schon auf das Jahr 2348, wenn das Kommunistische Manifest sein 500. Jubiläum hat". Er begrüßte auch Katrin Brechmann, die Direktorin des Landesmusikfestes, im Publikum.
Das Orchester begann mit Bolivia von Cedar Walton äußerst kräftig und zeigte, wo es zu einem großen Teil des Abends hingehen sollte: zu einem modern gespielten Big-Band-Sound, der Spaß machte zu hören, und bei dem auch die Freude an der Musik zu spüren war.
Neben den instrumentalen Stücken gab es mehrere gesungene. Tammy Brückner sang sowohl gefühlvoll als auch kräftig das Nothing ever changes my love to you von Jack Seagal & Marvin Fisher. Später auch Songs wie How insensitive, dessen Titel im Gegensatz zur geradezu sensitiven, samtig warmen Stimme der Sängerin steht, oder For the time being, melancholisch und nur ganz sparsam von Bass und Piano begleitet, was eine magische Stimmung erzeugt. Marie Orlowski singt den Deedles Blues voller Leidenschaft, legt Liebe, Sehnsucht und Verzweiflung in die Textzeilen Come back baby. Später auch noch das Top hat, white tie and tails – Filmmusik von Irving Berlin, zu der bereits Fred Astaire tanzte. Über die neue Sängerin der Band sagte Ansgar Striepens, "ein wunderbares Talent, ich freue mich bei jeder neuen Arbeitsphase darüber, was für neue tolle Musiker hinzukommen".
Vor dem Konzert begrüßte Claus Dietmar George, Geschäftsführer des Landesmusikrates Sachsen-Anhalt, die jungen Musiker. In seiner kurzen Rede wies er darauf hin, daß das Jugendjazzorchester in diesem Jahr das 500. Reformationsjubiläum mit mehreren Auftritten in Wittenberg unterstützt hatte und nahm gleich vorweg, daß davon auch etwas im Programm zu hören sein würde. Und mit sichtlichem Spaß erinnerte er an die Thesen eines anderen Reformators, als er hinzufügte "und ich freue mich schon auf das Jahr 2348, wenn das Kommunistische Manifest sein 500. Jubiläum hat". Er begrüßte auch Katrin Brechmann, die Direktorin des Landesmusikfestes, im Publikum.
Das Orchester begann mit Bolivia von Cedar Walton äußerst kräftig und zeigte, wo es zu einem großen Teil des Abends hingehen sollte: zu einem modern gespielten Big-Band-Sound, der Spaß machte zu hören, und bei dem auch die Freude an der Musik zu spüren war.
Neben den instrumentalen Stücken gab es mehrere gesungene. Tammy Brückner sang sowohl gefühlvoll als auch kräftig das Nothing ever changes my love to you von Jack Seagal & Marvin Fisher. Später auch Songs wie How insensitive, dessen Titel im Gegensatz zur geradezu sensitiven, samtig warmen Stimme der Sängerin steht, oder For the time being, melancholisch und nur ganz sparsam von Bass und Piano begleitet, was eine magische Stimmung erzeugt. Marie Orlowski singt den Deedles Blues voller Leidenschaft, legt Liebe, Sehnsucht und Verzweiflung in die Textzeilen Come back baby. Später auch noch das Top hat, white tie and tails – Filmmusik von Irving Berlin, zu der bereits Fred Astaire tanzte. Über die neue Sängerin der Band sagte Ansgar Striepens, "ein wunderbares Talent, ich freue mich bei jeder neuen Arbeitsphase darüber, was für neue tolle Musiker hinzukommen".
Montag, 18. September 2017
Werner-Kirschbaum-Trio
Heute abend startete Jazz in der Kammer nach der Sommerpause in die neue Saison. Auf der Bühne im Forum Gestaltung stand das Werner-Kirschbaum-Trio.
Ihr Konzert in Magdeburg beginnen die drei Musiker mit verhaltener Kraft. Als müßten sie sich stark zurückhalten, halten sie nach wenigen Tönen immer wieder kurze Augenblicke inne, um aufeinander zu lauschen. Lange bleibt das nicht so und die Anspannung entlädt sich in einem wilden Dröhnen aus Matthias Schuberts Saxophon, kräftigen Griffen von Werner Kirschbaum in die Tasten und Sven Pohlkötters Schlägen auf Felle und Blech. Ein „Probieren was geht“ scheint da drin zu stecken, aber immer wieder auch kurz ein aufeinander hören, denn als das Klavier leiser wird, scheint auch das Saxophon auszuatmen. Am Ende steht eine wirklich erholsame Stille, die sich auch die Zuhörer lassen, bevor es kräftigen Applaus gibt.
Zu allen Titeln des Konzerts hatte Werner Kirschbaum kleine Anekdoten zur Entstehung, Gedanken zur Musik. "Wichtig an der Musik ist, daß man einander etwas zu erzählen hat", sagte Kirschbaum. So wie bei fis blow: „Ein Klavier, auf dem ich üben wollte, war verschlossen, aber der Deckel war auf. Da schaute ich mal, was man damit anstellen kann“. Dabei entstand ein Stück musikalisches Spielzeug, mit leise gezupften Saiten, begleitet von flüsternd leisen Tönen, die Matthias Schubert auf seinem Saxophon reibt, kratzt, auf seinen Tasten klappern lässt, ohne überhaupt Luft in das Instrument zu blasen. Ebenso leise bleibt auch das Schlagzeug. Es bleibt Raum für eigene Assoziationen, um dann am Ende festzustellen, daß ein Klavier keine Tasten braucht, um zu klingen.
Werner Kirschbaum – Piano
Matthias Schubert – Saxophon
Sven Pollkötter – Schlagzeug
Ihr Konzert in Magdeburg beginnen die drei Musiker mit verhaltener Kraft. Als müßten sie sich stark zurückhalten, halten sie nach wenigen Tönen immer wieder kurze Augenblicke inne, um aufeinander zu lauschen. Lange bleibt das nicht so und die Anspannung entlädt sich in einem wilden Dröhnen aus Matthias Schuberts Saxophon, kräftigen Griffen von Werner Kirschbaum in die Tasten und Sven Pohlkötters Schlägen auf Felle und Blech. Ein „Probieren was geht“ scheint da drin zu stecken, aber immer wieder auch kurz ein aufeinander hören, denn als das Klavier leiser wird, scheint auch das Saxophon auszuatmen. Am Ende steht eine wirklich erholsame Stille, die sich auch die Zuhörer lassen, bevor es kräftigen Applaus gibt.
Zu allen Titeln des Konzerts hatte Werner Kirschbaum kleine Anekdoten zur Entstehung, Gedanken zur Musik. "Wichtig an der Musik ist, daß man einander etwas zu erzählen hat", sagte Kirschbaum. So wie bei fis blow: „Ein Klavier, auf dem ich üben wollte, war verschlossen, aber der Deckel war auf. Da schaute ich mal, was man damit anstellen kann“. Dabei entstand ein Stück musikalisches Spielzeug, mit leise gezupften Saiten, begleitet von flüsternd leisen Tönen, die Matthias Schubert auf seinem Saxophon reibt, kratzt, auf seinen Tasten klappern lässt, ohne überhaupt Luft in das Instrument zu blasen. Ebenso leise bleibt auch das Schlagzeug. Es bleibt Raum für eigene Assoziationen, um dann am Ende festzustellen, daß ein Klavier keine Tasten braucht, um zu klingen.
Montag, 4. September 2017
Vorschau September
Am Montag, dem 18.September 2017 20:00 Uhr eröffnet das Werner-Kirschbaum-Trio (D, USA) nach der Sommerpause die neue Saison von Jazz in der Kammer.
Werner Kirschbaum gehört zu den bedeutendsten Vertretern des experimentellen Avantgarde-Jazz. Für ihn sind seine Klavier-Improvisationen die Reflexion von Momenten, die ihn nachhaltig beeindruckt haben. Ob dramatische Abschnitte und prägende Ereignisse oder pointierte Banalitäten und Begegnungen – das Klavier nutzt Werner Kirschbaum als Ausdrucksmittel für leidenschaftliche Erzählungen. Stilistisch kreiiert er damit eine weitere Variante des Avantgarde-Jazz.
Wie sich das anhören kann, zeigt ein Klangbeispiel auf seiner Webseite. Bereits im Duo, ohne Schlagzeug, erweisen sich Saxophon und Klavier als ebenbürtig in Kraft und Expressivität. Es heißt also auch beim nächsten Jazz-Konzert wieder: Ohren auf und schön neugierig bleiben!
Werner Kirschbaum – Piano
Matthias Schubert – Saxophon
Sven Pollkötter – Schlagzeug
Werner Kirschbaum gehört zu den bedeutendsten Vertretern des experimentellen Avantgarde-Jazz. Für ihn sind seine Klavier-Improvisationen die Reflexion von Momenten, die ihn nachhaltig beeindruckt haben. Ob dramatische Abschnitte und prägende Ereignisse oder pointierte Banalitäten und Begegnungen – das Klavier nutzt Werner Kirschbaum als Ausdrucksmittel für leidenschaftliche Erzählungen. Stilistisch kreiiert er damit eine weitere Variante des Avantgarde-Jazz.
Wie sich das anhören kann, zeigt ein Klangbeispiel auf seiner Webseite. Bereits im Duo, ohne Schlagzeug, erweisen sich Saxophon und Klavier als ebenbürtig in Kraft und Expressivität. Es heißt also auch beim nächsten Jazz-Konzert wieder: Ohren auf und schön neugierig bleiben!
Montag, 19. Juni 2017
ROPE
Heute stand die Band ROPE auf der Jazz-Bühne des Forum Gestaltung:
Das Konzert beginnt leise, mit einem ruhigen Einsatz des Saxophons, verhaltenem Schlagzeug, kurz darauf einzelnen Tönen des Klaviers. Die Lautstärke allmählich steigernd füllen die vier Musiker den Raum mit Tönen, mit Klängen, mit Rhythmen.
Daß dieses Vorspiel nur die Ruhe vor einem Sturm ist, zeigt sich schon bald. Ein Sturm, in dem sich eine unbändige Energie entlädt. Mit voller Kraft wird jetzt in die Tasten gegriffen, getrommelt, geblasen. Paul Rogers spielt seinen Baß so kraftvoll, daß die Saiten beinahe zu reißen scheinen und holt auf diese Weise Obertöne hervor, die an asiatische Tempelklänge denken lassen. Mark Sanders experimentiert am Schlagzeug, auch mit kleinen Handtrommeln, liefert laut knallende Geräusche. Frank Paul Schuberts Saxophon trötet, piepst und schreit, Uwe Oberg am Klavier liefert Akkorde vom oberen bis zum unteren Ende der Klaviatur. Die Musiker erfinden Tonfolgen, jeder auf seine Art und sich einander annähernd, bis die Töne in ihrer Überlagerung und Wildheit einen Gesamtklang bilden, der sich in Resonanz mit dem etwas halligen Raum (wegen Umbauarbeiten im Saal findet das Konzert im Foyer statt) noch weiter verstärkt. Man fühlt sich wie im Inneren eines riesigen Instrumentes – egal wohin man den Kopf wendet, alles um einen herum ist nur noch Klang.
Uwe Oberg – Piano
Frank Paul Schubert – Sopransaxophon
Paul Rogers – 7-seitiger Bass
Mark Sanders – Schlagzeug
Das Konzert beginnt leise, mit einem ruhigen Einsatz des Saxophons, verhaltenem Schlagzeug, kurz darauf einzelnen Tönen des Klaviers. Die Lautstärke allmählich steigernd füllen die vier Musiker den Raum mit Tönen, mit Klängen, mit Rhythmen.
Daß dieses Vorspiel nur die Ruhe vor einem Sturm ist, zeigt sich schon bald. Ein Sturm, in dem sich eine unbändige Energie entlädt. Mit voller Kraft wird jetzt in die Tasten gegriffen, getrommelt, geblasen. Paul Rogers spielt seinen Baß so kraftvoll, daß die Saiten beinahe zu reißen scheinen und holt auf diese Weise Obertöne hervor, die an asiatische Tempelklänge denken lassen. Mark Sanders experimentiert am Schlagzeug, auch mit kleinen Handtrommeln, liefert laut knallende Geräusche. Frank Paul Schuberts Saxophon trötet, piepst und schreit, Uwe Oberg am Klavier liefert Akkorde vom oberen bis zum unteren Ende der Klaviatur. Die Musiker erfinden Tonfolgen, jeder auf seine Art und sich einander annähernd, bis die Töne in ihrer Überlagerung und Wildheit einen Gesamtklang bilden, der sich in Resonanz mit dem etwas halligen Raum (wegen Umbauarbeiten im Saal findet das Konzert im Foyer statt) noch weiter verstärkt. Man fühlt sich wie im Inneren eines riesigen Instrumentes – egal wohin man den Kopf wendet, alles um einen herum ist nur noch Klang.
Donnerstag, 1. Juni 2017
Vorschau Juni
Am Juni-Termin – dem letzten vor der Sommerpause (also nicht verpassen!) – steht ROPE auf der Jazz-Bühne im Forum Gestaltung.
Hört man in die Tonbeispiele von Uwe Obergs Band hinein, so wird es ein Konzert werden, das an die Konzentration der Zuhörer hohe Ansprüche stellt. Improvisierte Musik, die meist kräftig daherkommt und allen Instrumenten freien Lauf läßt, zuweilen aber auch die leisen Töne der Instrumente einsetzt. Jeder der vier Musiker wird seine eigenen musikalischen Erfahrungen in die Musik einbringen. Kein Abend zum entspannt zurücklehnen, sondern zum "die Ohren neugierig offen halten".
Uwe Oberg – Piano
Frank Paul Schubert – Sopransaxophon
Paul Rogers – 7-seitiger Bass
Mark Sanders – Schlagzeug
Hört man in die Tonbeispiele von Uwe Obergs Band hinein, so wird es ein Konzert werden, das an die Konzentration der Zuhörer hohe Ansprüche stellt. Improvisierte Musik, die meist kräftig daherkommt und allen Instrumenten freien Lauf läßt, zuweilen aber auch die leisen Töne der Instrumente einsetzt. Jeder der vier Musiker wird seine eigenen musikalischen Erfahrungen in die Musik einbringen. Kein Abend zum entspannt zurücklehnen, sondern zum "die Ohren neugierig offen halten".
Montag, 15. Mai 2017
Benedikt-Jahnel-Trio
Heute war das Benedikt-Jahnel-Trio bei Jazz in der Kammer zu erleben:
Zu Beginn des Konzertes ("further consequences") füllten einzig Benedikt Jahnels Klavierklänge den Raum, perlende Tonfolgen, die er mit gedrücktem Pedal zu ineinander übergehenden Blöcken verbindet. Dann setzt mit tiefen Tönen, leise und zurückhaltend Marc Muellbauers Baß ein. Erst später kommt Tobias Backhaus am Schlagzeug hinzu. Ab da wird die Musik schneller und löst sich, bevor sie allzu gefällig wird, von den Harmonien. Melodiestückchen werden nur angedeutet, vom Spiel der linken Hand überlagert, Ohr und Geist des Zuhörers sind gefordert genau hinzuhören. Das Interessante an Jahnels Musik zeigt sich gleich am Anfang des Konzertes und setzt sich auch weiter fort: eine leicht klingende Musik, in die man sich leicht einhört und die doch von komplizierten Beziehungen lebt. Musik, die zu hören Freude macht.
Benedikt Jahnel – Piano
Marc Muellbauer – Bass
Tobias Backhaus – Schlagzeug
Zu Beginn des Konzertes ("further consequences") füllten einzig Benedikt Jahnels Klavierklänge den Raum, perlende Tonfolgen, die er mit gedrücktem Pedal zu ineinander übergehenden Blöcken verbindet. Dann setzt mit tiefen Tönen, leise und zurückhaltend Marc Muellbauers Baß ein. Erst später kommt Tobias Backhaus am Schlagzeug hinzu. Ab da wird die Musik schneller und löst sich, bevor sie allzu gefällig wird, von den Harmonien. Melodiestückchen werden nur angedeutet, vom Spiel der linken Hand überlagert, Ohr und Geist des Zuhörers sind gefordert genau hinzuhören. Das Interessante an Jahnels Musik zeigt sich gleich am Anfang des Konzertes und setzt sich auch weiter fort: eine leicht klingende Musik, in die man sich leicht einhört und die doch von komplizierten Beziehungen lebt. Musik, die zu hören Freude macht.
Mittwoch, 3. Mai 2017
Vorschau Mai
am Montag, dem 15. Mai wird das Benedikt-Jahnel-Trio (D, ES, CA) auf der Jazz-Bühne im Forum Gestaltung stehen:
Benedikt Jahnel war bereits vor 4 Jahren in etwas anderer Besetzung zu Gast bei Jazz in der Kammer. Diesmal bringt er seine gerade bei ECM erschienene CD The Invariant mit nach Magdeburg. Ich bin schon gespannt auf die Musik und freue mich auf das Konzert.
Benedikt Jahnel – Piano
Marc Muellbauer – Bass
Tobi Backhaus – Schlagzeug
Benedikt Jahnel war bereits vor 4 Jahren in etwas anderer Besetzung zu Gast bei Jazz in der Kammer. Diesmal bringt er seine gerade bei ECM erschienene CD The Invariant mit nach Magdeburg. Ich bin schon gespannt auf die Musik und freue mich auf das Konzert.
Montag, 24. April 2017
Fotoausstellung Jazz
Auf Anregung von Norbert Pohlmann stellten Thomas Hohlbein und Thoralf Winkler eine Auswahl ihrer bei Jazz in der Kammer entstandenen Fotos zusammen. Im Roten Salon des Gesellschaftshauses wurden diese Schwarzweiß-Fotos während der Magdeburger Jazztage gezeigt.
Die Ausstellung ist noch bis zum 10. September 2017 im Gesellschaftshaus zu sehen.
Die Ausstellung ist noch bis zum 10. September 2017 im Gesellschaftshaus zu sehen.
Sonntag, 23. April 2017
Vier Tage voller Jazz
Die zweiten Magdeburger Jazztage gingen heute zu Ende. Norbert
Pohlmann vom Forum Gestaltung und Warnfried Altmann, musikalischer
Leiter des Festivals, hatten das Programm unter den Titel „Jetzt“
gestellt und damit auf die Aktualität der Musik verwiesen. Norbert
Pohlmann betonte dabei, wie wichtig die Musik auch ist, Menschen
miteinander zu verbinden. „Vor einem Jahr war die Welt noch anders,
heute ist es noch normal, morgen vielleicht schon außergewöhnlich, wenn
Musiker aus Deutschland, England, den USA und Japan und vielen anderen
Ländern einfach so zusammen auf der Bühne stehen“
Jeder der vier Festivaltage hatte einen eigenen Schwerpunkt. Am Donnerstag stand moderner osteuropäischer Jazz im Vordergrund, der überraschend frisch und modern war und eher den Clubsound der Großstädte verkörperte. Der Ungar Zoltan Lantos kombinierte seine Geige mit Klängen von Keyboard und Synthesizer. FlyWeToTheMoon, die Band des bulgarischen Trompeters Rokko Zahariev, spielte schnellen Balkan-Jazz. Noch interessanter wurde es, als sich gegen Ende des Abends beide Bands mischten, Trompete und Geige zusammen improvisierten.
Der zweite Abend war eher dem Freejazz zuzuordnen. Drei Bands in überwiegend klassischer Besetzung (Piano, Bass, Saxophon, Schlagzeug) zeigten, was man – sogar unverstärkt spielend – an Kraft und Dynamik aus den Instrumenten rausholen kann. Das war ein Abend voller Freude am improvisieren. Am ungewöhnlichsten war das Trio der drei Engländer Veryan Westen, Trevor Watts und Peter Knight: drei alte Herren, die mit Piano, Saxophon und Violine mit unbändiger Spielfreude die schrägsten Töne zu Musik völlig abseits gewohnter Melodien kombinierten.
Ein Höhepunkt des Festivals war ganz sicher der Klavierabend am Sonnabend, der von der großartigen Aki Takase eröffnet wurde. Die zierliche Japanerin spielte ungeachtet ihres Alters von knapp 70 Jahren mit einer unbändigen Kraft, experimentierte, ersetzte mit ihren Stiefeln stampfend das Schlagzeug. Und hatte auch einen Titel ihrer 1986 in der DDR bei Amiga erschienen LP im Programm. Die Französin Julie Sassoon, von Willi Kellers am Schlagzeug unterstützt, ließ das Klavier eher sanft atmen, setzte auf die leisen und harmonischen Töne. Der aus Leipzig stammende, jetzt auf Ibiza lebende Joachim Kühn prägte Anfang der 60er Jahre die Jazz-Szene der DDR und trat damals auch im Magdeburger „Impro“ auf. Mit seinem Trio interpretierte er klassischen Jazz und Blues auf eine sehr expressive Weise.
Das LeipJAZZig-Orchester unter Leitung des in Magdeburg aufgewachsenen Stephan König lieferte am Sonntag ein grandioses Finale. Die Leipziger Bigband interpretierte die Musik von Hanns Eisler neu und setzte den Schwerpunkt auf dessen Orchesterwerke. Als Zugabe gab es Eislers bekanntestes Werk: die DDR-Nationalhymne. „Die gehört auch zu Eisler, aber wir wollten sie nicht einfach so nachspielen“, sagte König, „und da erinnerte ich mich an Jimmi Hendrix’ geniale Verfremdung der US-Hymne“. Und so intonierten verzerrte E-Gitarren die bekannte Melodie, bevor die Band sie kraftvoll und mit vollem Einsatz aller Kräfte in den musikalischen Kontext osteuropäischer Klänge stellte. Ein starkes Ende des Festivals.
Warnfried Altmann erklärte zu seiner Musikauswahl, „in dem Programm waren anders als oft üblich keine ‚Sicherheiten’ eingebaut, keine Musik, die den Massengeschmack bedient“. Deshalb freute er sich um so mehr darüber, dass es in Magdeburg ein Publikum gibt, dass sich auf neues und interessantes einlässt. Auch die Weiterführung des Festivals kündigte er bereits an: „Im Jahr 2018 wird es die dritten Magdeburger Jazztage geben“.
Warnfried Altmann (links) und Norbert Pohlmann blicken auf vier Tage voller Jazz zurück. |
Jeder der vier Festivaltage hatte einen eigenen Schwerpunkt. Am Donnerstag stand moderner osteuropäischer Jazz im Vordergrund, der überraschend frisch und modern war und eher den Clubsound der Großstädte verkörperte. Der Ungar Zoltan Lantos kombinierte seine Geige mit Klängen von Keyboard und Synthesizer. FlyWeToTheMoon, die Band des bulgarischen Trompeters Rokko Zahariev, spielte schnellen Balkan-Jazz. Noch interessanter wurde es, als sich gegen Ende des Abends beide Bands mischten, Trompete und Geige zusammen improvisierten.
Der zweite Abend war eher dem Freejazz zuzuordnen. Drei Bands in überwiegend klassischer Besetzung (Piano, Bass, Saxophon, Schlagzeug) zeigten, was man – sogar unverstärkt spielend – an Kraft und Dynamik aus den Instrumenten rausholen kann. Das war ein Abend voller Freude am improvisieren. Am ungewöhnlichsten war das Trio der drei Engländer Veryan Westen, Trevor Watts und Peter Knight: drei alte Herren, die mit Piano, Saxophon und Violine mit unbändiger Spielfreude die schrägsten Töne zu Musik völlig abseits gewohnter Melodien kombinierten.
Ein Höhepunkt des Festivals war ganz sicher der Klavierabend am Sonnabend, der von der großartigen Aki Takase eröffnet wurde. Die zierliche Japanerin spielte ungeachtet ihres Alters von knapp 70 Jahren mit einer unbändigen Kraft, experimentierte, ersetzte mit ihren Stiefeln stampfend das Schlagzeug. Und hatte auch einen Titel ihrer 1986 in der DDR bei Amiga erschienen LP im Programm. Die Französin Julie Sassoon, von Willi Kellers am Schlagzeug unterstützt, ließ das Klavier eher sanft atmen, setzte auf die leisen und harmonischen Töne. Der aus Leipzig stammende, jetzt auf Ibiza lebende Joachim Kühn prägte Anfang der 60er Jahre die Jazz-Szene der DDR und trat damals auch im Magdeburger „Impro“ auf. Mit seinem Trio interpretierte er klassischen Jazz und Blues auf eine sehr expressive Weise.
Das LeipJAZZig-Orchester unter Leitung des in Magdeburg aufgewachsenen Stephan König lieferte am Sonntag ein grandioses Finale. Die Leipziger Bigband interpretierte die Musik von Hanns Eisler neu und setzte den Schwerpunkt auf dessen Orchesterwerke. Als Zugabe gab es Eislers bekanntestes Werk: die DDR-Nationalhymne. „Die gehört auch zu Eisler, aber wir wollten sie nicht einfach so nachspielen“, sagte König, „und da erinnerte ich mich an Jimmi Hendrix’ geniale Verfremdung der US-Hymne“. Und so intonierten verzerrte E-Gitarren die bekannte Melodie, bevor die Band sie kraftvoll und mit vollem Einsatz aller Kräfte in den musikalischen Kontext osteuropäischer Klänge stellte. Ein starkes Ende des Festivals.
Warnfried Altmann erklärte zu seiner Musikauswahl, „in dem Programm waren anders als oft üblich keine ‚Sicherheiten’ eingebaut, keine Musik, die den Massengeschmack bedient“. Deshalb freute er sich um so mehr darüber, dass es in Magdeburg ein Publikum gibt, dass sich auf neues und interessantes einlässt. Auch die Weiterführung des Festivals kündigte er bereits an: „Im Jahr 2018 wird es die dritten Magdeburger Jazztage geben“.
Musik-Suppe
„Wir kochen Musiksuppe“ hieß es am Sonntagmittag für die Kinder, deren Eltern dem Konzert des LeipJAZZig-Orkester lauschten.
Die Musikpädagogin Claudia Bandarau hatte für das Gesellschaftshaus die Betreuung der Kinder übernommen, wie Sie es schon oft bei Klassikkonzerten gemacht hat. „Bei einigen Konzerten unterschiedlicher Konzert-Reihen machen wir das, um auch jungen Eltern den Konzertbesuch zu ermöglichen“, sagte sie. Eine sehr schöne Idee, die ruhig mehr Nachahmer finden könnte.
Die Kinder kochten mit musikalischen Zutaten – und diesmal kamen gehörige Portionen von Jazz und Rhythmus in den Suppentopf. Um diesen saßen die Kinder im Blauen Salon des Gesellschaftshauses auf Sitzkissen, jedes hatte vor sich ein Instrument, ein buntes Xylophon-Kästchen mit einem einzelnen Ton, die erst zusammen richtig klangen.
Die Musikpädagogin Claudia Bandarau hatte für das Gesellschaftshaus die Betreuung der Kinder übernommen, wie Sie es schon oft bei Klassikkonzerten gemacht hat. „Bei einigen Konzerten unterschiedlicher Konzert-Reihen machen wir das, um auch jungen Eltern den Konzertbesuch zu ermöglichen“, sagte sie. Eine sehr schöne Idee, die ruhig mehr Nachahmer finden könnte.
Die Kinder kochten mit musikalischen Zutaten – und diesmal kamen gehörige Portionen von Jazz und Rhythmus in den Suppentopf. Um diesen saßen die Kinder im Blauen Salon des Gesellschaftshauses auf Sitzkissen, jedes hatte vor sich ein Instrument, ein buntes Xylophon-Kästchen mit einem einzelnen Ton, die erst zusammen richtig klangen.
LeipJAZZig-Orkester spielt Hanns Eisler
Am Abschlußtag der Magdeburger Jazztage gab es ein großes Abschlußkonzert. Auf der Bühne im Gesellschaftshaus Magdeburg stand am Sonntag das LeipJAZZig-Orkester. Welches aus Leipzig stammt – aber das ist ja schon im Bandnamen zu lesen.
Das LeipJAZZig-Orchester unter Leitung des aus Magdeburg stammenden Pianisten Stephan König lieferte am Sonntag im Gesellschaftshaus Magdeburg ein grandioses Finale. Die Leipziger Bigband, deren Mitglieder frei arbeitende Musiker sind, die sich zum Bigband-Projekt zusammenfinden, interpretierte die Musik von Hanns Eisler neu und setzte den Schwerpunkt auf dessen Orchesterwerke. „Zuletzt war die Bigband im Jahr 2000 in Magdeburg bei Jazz in der Kammer zu Gast“, sagte Stephan König. Damals noch in den Freien Kammerspielen im heutigen Schauspielhaus. Mit seinem neuen Programm erinnerte Stephan König an Leben und Werk von Hanns Eisler. Der Komponist emigrierte während der Zeit des Nationalsozialismus in die USA. Von dort wurde er wegen unamerikanischen Verhaltens ausgewiesen. Zurück in Deutschland, fühlte er sich auch in der DDR als Vertriebener, der sich auch dort nicht so wie erhofft verstanden fühlte. Auch in der nachträglichen Betrachtung seiner Werke wird er häufig nur als Komponist der Nationalhymne gesehen und sein umfangreiches Werk viel zu oft vernachlässigt.
Stephan König, zugleich Pianist des LeipJAZZig-Orkesters, dirigierte die Bigband vom Flügel aus. Das Konzert begann mit einem harmonischen Bläsersatz und dem Marschrhythmus der Trommel. Es folgte eine Zusammenstellung einiger Lieder Eislers, darunter eines meiner Lieblingsstücke von ihm, „An den kleinen Radioapparat“, mit verhaltenen, melancholischen Bläsertönen, im Mittelteil auch E-Gitarre und Geige.
Ein Schwerpunkt des Konzerts lag für Stephan König in Eislers Orchestersuiten. „Ich habe dafür Teile aus meinen Lieblingsstücken von Eisler zusammengestellt, etwa aus der 5. und 6. Orchestersuite“, erklärte König. Orchesterwerke in den für Eislers Musik typischen Rhythmen, von König in einer Art „Improvisation für Orchester“ neu gemixt. Das war durchaus fröhlich anzuhören, Swing der 40er Jahre kam ebenso vor wie Volksfestmusik. Eine musikalische Zeitreise par excellence.
Stephan König (ld, p, comp, arr)
Thomas Prokein (vl)
Ulrike Strobel (vc)
Frank Bartsch (trp)
Gundolf Nandico (hrn)
Natascha Zickerick (tba)
Frank Nowicky (fl, alt-sax, ten-sax, cl)
Michael Arnold (ten-sax, alt-sax, sopr-sax, cl)
André Bauer (alt-sax, bar-sax, cl, bass-cl)
Jan Roth (dr)
Michael Breitenbach (sopr-sax, alt-sax)
Frank Kaiser (git)
Stephan "Grete" Weiser (bg)
Wolfram Dix (vib, perc)
Das LeipJAZZig-Orchester unter Leitung des aus Magdeburg stammenden Pianisten Stephan König lieferte am Sonntag im Gesellschaftshaus Magdeburg ein grandioses Finale. Die Leipziger Bigband, deren Mitglieder frei arbeitende Musiker sind, die sich zum Bigband-Projekt zusammenfinden, interpretierte die Musik von Hanns Eisler neu und setzte den Schwerpunkt auf dessen Orchesterwerke. „Zuletzt war die Bigband im Jahr 2000 in Magdeburg bei Jazz in der Kammer zu Gast“, sagte Stephan König. Damals noch in den Freien Kammerspielen im heutigen Schauspielhaus. Mit seinem neuen Programm erinnerte Stephan König an Leben und Werk von Hanns Eisler. Der Komponist emigrierte während der Zeit des Nationalsozialismus in die USA. Von dort wurde er wegen unamerikanischen Verhaltens ausgewiesen. Zurück in Deutschland, fühlte er sich auch in der DDR als Vertriebener, der sich auch dort nicht so wie erhofft verstanden fühlte. Auch in der nachträglichen Betrachtung seiner Werke wird er häufig nur als Komponist der Nationalhymne gesehen und sein umfangreiches Werk viel zu oft vernachlässigt.
Stephan König, zugleich Pianist des LeipJAZZig-Orkesters, dirigierte die Bigband vom Flügel aus. Das Konzert begann mit einem harmonischen Bläsersatz und dem Marschrhythmus der Trommel. Es folgte eine Zusammenstellung einiger Lieder Eislers, darunter eines meiner Lieblingsstücke von ihm, „An den kleinen Radioapparat“, mit verhaltenen, melancholischen Bläsertönen, im Mittelteil auch E-Gitarre und Geige.
Du kleiner Kasten, den ich flüchtend trug,Das Solidaritätslied, bei dem schon wenige Akkorde reichten, um die Melodie vor Ohren zu haben – auch wenn die Bigband-Version Eislers Klänge sehr stark variierte –, das Vielleicht-Lied, das Lied eines Freudenmädchens waren weitere Stücke. Auch wenn alle diese Lieder nur instrumental erklangen – wer das Solidaritätslied in Erinnerung hatte, für den war aus den Blechbläsern und Streichern war der Ruf „Vorwärts!“ deutlich zu vernehmen, noch bevor die vollständige Melodie zu hören war.
Daß meine Lampen mir auch nicht zerbrächen,
Besorgt vom Haus zum Schiff, vom Schiff zum Zug,
Daß meine Feinde weiter zu mir sprächen,
An meinem Lager und zu meiner Pein,
Der letzten nachts, der ersten in der Früh,
Von ihren Siegen und von meiner Müh:
Versprich mir, nicht auf einmal stumm zu sein!
Ein Schwerpunkt des Konzerts lag für Stephan König in Eislers Orchestersuiten. „Ich habe dafür Teile aus meinen Lieblingsstücken von Eisler zusammengestellt, etwa aus der 5. und 6. Orchestersuite“, erklärte König. Orchesterwerke in den für Eislers Musik typischen Rhythmen, von König in einer Art „Improvisation für Orchester“ neu gemixt. Das war durchaus fröhlich anzuhören, Swing der 40er Jahre kam ebenso vor wie Volksfestmusik. Eine musikalische Zeitreise par excellence.
Samstag, 22. April 2017
Joachim Kühn – New Trio
Der Klavierabend der Magdeburger Jazztage wurde von Joachim Kühn mit seinem New Trio abgeschlossen, der auch Musik seiner neuen CD „Beauty & Truth“ mitbrachte.
Vor dem Konzert mit dem Joachim-Kühn-Trio erinnerte Warnfried Altmann an die AG Jazz, die es vor vielen Jahren in Magdeburg gab und die Gelegenheit des Austauschs über die gehörte Musik gab. "Ich finde es schön, daß wir jetzt wieder Zeit finden, miteinander über Musik zu reden", sagte er. "Auch Joachim Kühn war früher oft in Magdeburg zu Gast, seit damals aber schon lange nicht mehr". Später berichtet auch Kühn von dieser Zeit: "es muß so etwa 1964 gewesen sein, als ich das erste mal in Magdeburg auftrat".
Joachim Kühn kam in klassischer Triobesetzung nach Magdeburg, gemeinsam mit zwei jungen Musikern an Baß und Schlagzeug. Als er die Bühne betritt, nimmt er seinen Schal ab, setzt sich an den Flügel und greift in die Tasten. Seine Melodien werden von Chris Jennings am Baß aufgegriffen, die Rhythmen von Eric Schaefer am Schlagzeug unterstützt. Später läßt Kühn seinen beiden Partnern über lange Strecken Raum für eigene Interpretationen, für Soli, bei denen vor allem das Schlagzeug sehr kräftig zu hören ist. Aber auch Chris Jenning hebt den Baß aus dem Status eines bloßen Begleitinstrumentes heraus, läßt in melodisch mit tiefer Stimme singen In den von Baß und Schlagzeug erzeugten Grundklang mischt sich dann auch wieder Joachim Kühn hinein.
Beim Titelstück seiner aktuellen CD „Beauty & Truth“ ("da steckt auch ein Stück von Colemann drin: the truth", erklärt Kühn) legt er den Schwerpunkt auf die Schönheit und Harmonie und beginnt das Stück mit einem harmonischen Klaviersolo. Als dann Chris Jennings und Eric Schaefer einsetzen, variiert Kühn das Thema in kräftigen Passagen, nach denen er immer wieder auf die Melodie zurückkommt.
Joachim Kühn – Piano
Chris Jennings – Bass
Eric Schaefer – Schlagzeug
Vor dem Konzert mit dem Joachim-Kühn-Trio erinnerte Warnfried Altmann an die AG Jazz, die es vor vielen Jahren in Magdeburg gab und die Gelegenheit des Austauschs über die gehörte Musik gab. "Ich finde es schön, daß wir jetzt wieder Zeit finden, miteinander über Musik zu reden", sagte er. "Auch Joachim Kühn war früher oft in Magdeburg zu Gast, seit damals aber schon lange nicht mehr". Später berichtet auch Kühn von dieser Zeit: "es muß so etwa 1964 gewesen sein, als ich das erste mal in Magdeburg auftrat".
Joachim Kühn kam in klassischer Triobesetzung nach Magdeburg, gemeinsam mit zwei jungen Musikern an Baß und Schlagzeug. Als er die Bühne betritt, nimmt er seinen Schal ab, setzt sich an den Flügel und greift in die Tasten. Seine Melodien werden von Chris Jennings am Baß aufgegriffen, die Rhythmen von Eric Schaefer am Schlagzeug unterstützt. Später läßt Kühn seinen beiden Partnern über lange Strecken Raum für eigene Interpretationen, für Soli, bei denen vor allem das Schlagzeug sehr kräftig zu hören ist. Aber auch Chris Jenning hebt den Baß aus dem Status eines bloßen Begleitinstrumentes heraus, läßt in melodisch mit tiefer Stimme singen In den von Baß und Schlagzeug erzeugten Grundklang mischt sich dann auch wieder Joachim Kühn hinein.
Beim Titelstück seiner aktuellen CD „Beauty & Truth“ ("da steckt auch ein Stück von Colemann drin: the truth", erklärt Kühn) legt er den Schwerpunkt auf die Schönheit und Harmonie und beginnt das Stück mit einem harmonischen Klaviersolo. Als dann Chris Jennings und Eric Schaefer einsetzen, variiert Kühn das Thema in kräftigen Passagen, nach denen er immer wieder auf die Melodie zurückkommt.
Sassoon und Kellers
Im zweiten Teil des Klavierabends bei den Magdeburger Jazztagen gab es ein Duo von:
Über Julie Sassoon sagt Warnfried Altmann in seiner Anmoderation: "Wie sie die Musik atmen läßt, verschlägt einem den Atem". Und so begann das zweite Klavierkonzert ganz anders als das zuvor gehörte. Nur ganz leise klingen die Metallbesen von Willi Kellers auf seiner Steel drum, zu denen Julie Sassoon ebenso leise Klaviertöne hinzufügt. Es ist, als wollten sich beide Musiker erst langsam an die Instrumente, den Raum, das Publikum herantasten. So ist Kellers anfangs eher ein Schlagzeuger der leisen Töne, wenn er ein Kinder-Xylophon oder eine Kalimba nutzt. Es ergibt sich ein interessantes Zusammenspiel, wenn das Klavier den Rhythmen des Schlagzeugers folgt.
Erst allmählich steigern sich Sassoon und Kellers gegenseitig in ein kräftigeres, bis ins exzessive gehende Spiel hinein, das sie immer wieder mit leisen Stellen unterbrechen, zuweilen auch mit Pausen – die das konzentrierte Publikum bewußt aushält ohne sich zu sofortigem Applaus verleiten zu lassen. An den leisen Stellen scheint das Klavier leise zu singen (oder ist es Sassoons Stimme?), so wie der Klang von ersten Regentropfen auf der glatten Oberfläche eines Sees.
Julie Sassoon – Piano,
Willi Kellers – Schlagzeug, Percussion
Über Julie Sassoon sagt Warnfried Altmann in seiner Anmoderation: "Wie sie die Musik atmen läßt, verschlägt einem den Atem". Und so begann das zweite Klavierkonzert ganz anders als das zuvor gehörte. Nur ganz leise klingen die Metallbesen von Willi Kellers auf seiner Steel drum, zu denen Julie Sassoon ebenso leise Klaviertöne hinzufügt. Es ist, als wollten sich beide Musiker erst langsam an die Instrumente, den Raum, das Publikum herantasten. So ist Kellers anfangs eher ein Schlagzeuger der leisen Töne, wenn er ein Kinder-Xylophon oder eine Kalimba nutzt. Es ergibt sich ein interessantes Zusammenspiel, wenn das Klavier den Rhythmen des Schlagzeugers folgt.
Erst allmählich steigern sich Sassoon und Kellers gegenseitig in ein kräftigeres, bis ins exzessive gehende Spiel hinein, das sie immer wieder mit leisen Stellen unterbrechen, zuweilen auch mit Pausen – die das konzentrierte Publikum bewußt aushält ohne sich zu sofortigem Applaus verleiten zu lassen. An den leisen Stellen scheint das Klavier leise zu singen (oder ist es Sassoons Stimme?), so wie der Klang von ersten Regentropfen auf der glatten Oberfläche eines Sees.
Aki Takase
Am Sonnabend gab es bei den Magdeburger Jazztagen den Klavierabend. Eröffnet wurde er von der japanischen Pianistin Aki Takase.
Wenn Warnfried Altmann in seiner Anmoderation sagt, "wer sie einmal gehört hat, vergißt sie nicht", dann möchte man hinzufügen, "wer sie einmal erlebt hat, auch nicht". Aki Takase, die zierliche Frau im schwarzen Kleid, betritt die Bühne, setzt sich ans Klavier und – so viel Kraft hätte man ihr gar nicht zugetraut – zeigt gleich zu Beginn, wo ihre Musik hingeht: sie spielt das Klavier auf eine so kräftige, temperamentvoll und klare Weise, dass es eine Freude hat. Die Finger fliegen nur so über die Tasten, leicht und zugleich mit einem vollen, scharfen Anschlag. Wenn Aki Takase spielt, dann mit vollem Körpereinsatz. Dazu gehören nicht nur die Finger und Hände, die sie schon mal als Fäuste auf die Tasten niedersausen läßt. Auch die Füße, die auf dem Bühnenboden den Rhythmus treten, stampfen. Wenn sie so am Klavier sitzt, dann scheint sie die Physik zu überwinden. Geschwindigkeit und Kraft zugleich, bei ihr geht das. Wie macht man das mit fast siebzig Jahren, wie bereitet sie sich vor, will ich nach dem Konzert wissen. "Körperlich muß man fit sein", sagt sie, "aber vor allem hier – und deutet auf ihren Kopf – muß es stimmen. Denn Musik kommt aus dem Kopf, nicht aus dem Körper".
Für eines ihrer Stücke läßt sich Aki Takase von der Erzählung eines japanischen Schriftstellers inspirieren. Kirschblüten sorgen für einen gefühlvollen, leisen Beginn. Dieser wird abgelöst von kräftigen, rhythmischen Dreierfolgen von Akkorden: Ein wahrer Sturmwind, der durch die Kirschbäume fegt, ihre Blüten mit sich nehmend. Dann, leiser werdend, klingt das Stück in einem leisen Frühlingswind aus. Bei Aki Takases Klavierspiel sitzt man da und staunt. Und hört. Und genießt.
Wenn Warnfried Altmann in seiner Anmoderation sagt, "wer sie einmal gehört hat, vergißt sie nicht", dann möchte man hinzufügen, "wer sie einmal erlebt hat, auch nicht". Aki Takase, die zierliche Frau im schwarzen Kleid, betritt die Bühne, setzt sich ans Klavier und – so viel Kraft hätte man ihr gar nicht zugetraut – zeigt gleich zu Beginn, wo ihre Musik hingeht: sie spielt das Klavier auf eine so kräftige, temperamentvoll und klare Weise, dass es eine Freude hat. Die Finger fliegen nur so über die Tasten, leicht und zugleich mit einem vollen, scharfen Anschlag. Wenn Aki Takase spielt, dann mit vollem Körpereinsatz. Dazu gehören nicht nur die Finger und Hände, die sie schon mal als Fäuste auf die Tasten niedersausen läßt. Auch die Füße, die auf dem Bühnenboden den Rhythmus treten, stampfen. Wenn sie so am Klavier sitzt, dann scheint sie die Physik zu überwinden. Geschwindigkeit und Kraft zugleich, bei ihr geht das. Wie macht man das mit fast siebzig Jahren, wie bereitet sie sich vor, will ich nach dem Konzert wissen. "Körperlich muß man fit sein", sagt sie, "aber vor allem hier – und deutet auf ihren Kopf – muß es stimmen. Denn Musik kommt aus dem Kopf, nicht aus dem Körper".
Für eines ihrer Stücke läßt sich Aki Takase von der Erzählung eines japanischen Schriftstellers inspirieren. Kirschblüten sorgen für einen gefühlvollen, leisen Beginn. Dieser wird abgelöst von kräftigen, rhythmischen Dreierfolgen von Akkorden: Ein wahrer Sturmwind, der durch die Kirschbäume fegt, ihre Blüten mit sich nehmend. Dann, leiser werdend, klingt das Stück in einem leisen Frühlingswind aus. Bei Aki Takases Klavierspiel sitzt man da und staunt. Und hört. Und genießt.
Freitag, 21. April 2017
Weston – Watts – Knight
Drittes Konzert im Klubabend der Magdeburger Jazztage war der Auftritt der drei Engländer Veryan Weston, Trevor Watts und Peter Knight.
Mit den drei Briten steht eine äußerst ungewöhnliche Kombination von Musikern auf der Bühne: Violine, Klavier und Saxophon. Drei alte Herren, doch gleich die ersten Töne machen mehr als deutlich: der Begriff "gesetztes Alter" ist hier so was von falsch! Die drei spielen drauf los, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist, es klimpert und quietscht auf der Bühne, ein Durcheinander an Tönen – das aber doch Methode hat: aus den Tönen am Klavier werden Klangmuster, die Geige wird melodischer und das Saxophon bringt eine Stimme hinein, die mal Lieder singt, mal laut aufschreit.
Die drei liefern ein wahres Furioso jenseits aller Harmonie und aller Konventionen. Die in hohem Tempo vorgetragene ungeheure Klangvielfalt lässt die Zuhörer um so deutlicher die wenigen kurzen Bereiche wahrnehmen, in denen die Instrumente in Gleichklang und Ruhe zu hören sind. Das Ohr wartete förmlich auf diese Stellen und hörte um so aufmerksamer.
Veryan Weston – Piano,
Trevor Watts – Sax,
Peter Knight – Violine
Mit den drei Briten steht eine äußerst ungewöhnliche Kombination von Musikern auf der Bühne: Violine, Klavier und Saxophon. Drei alte Herren, doch gleich die ersten Töne machen mehr als deutlich: der Begriff "gesetztes Alter" ist hier so was von falsch! Die drei spielen drauf los, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist, es klimpert und quietscht auf der Bühne, ein Durcheinander an Tönen – das aber doch Methode hat: aus den Tönen am Klavier werden Klangmuster, die Geige wird melodischer und das Saxophon bringt eine Stimme hinein, die mal Lieder singt, mal laut aufschreit.
Die drei liefern ein wahres Furioso jenseits aller Harmonie und aller Konventionen. Die in hohem Tempo vorgetragene ungeheure Klangvielfalt lässt die Zuhörer um so deutlicher die wenigen kurzen Bereiche wahrnehmen, in denen die Instrumente in Gleichklang und Ruhe zu hören sind. Das Ohr wartete förmlich auf diese Stellen und hörte um so aufmerksamer.
Uli-Gumpert-Quartett
Das zweite Konzert beim Klubabend der Magdeburger Jazztage kam vom Uli-Gumpert-Quartett.
Am Klubabend beginnt auch die zweite Band mit kräftigen Tönen und einer großen Spielfreude. Gleich zu Beginn bestimmt Henrik Walsdorff mit seinem Saxophon die Musik, gibt Tonfolgen vor, die Uli Gumpert am Piano wiederholt. Melodische Teile wechseln mit experimentellen, aus dem Saxophon kommen alle möglichen und noch viele weitere unmögliche Töne, Michael Griener ein Meister am Schlagzeug und dazu Uli Gumperts Klaviertöne, mal wie nebenbei gespielte und perlend leicht, mal hohes Stakkato, mal mit den Fäusten geschlagen.
Uli Gumpert – Piano
Henrik Walsdorff – Sax
Jan Roder – Bass
Michael Griener – Schlagzeug
Am Klubabend beginnt auch die zweite Band mit kräftigen Tönen und einer großen Spielfreude. Gleich zu Beginn bestimmt Henrik Walsdorff mit seinem Saxophon die Musik, gibt Tonfolgen vor, die Uli Gumpert am Piano wiederholt. Melodische Teile wechseln mit experimentellen, aus dem Saxophon kommen alle möglichen und noch viele weitere unmögliche Töne, Michael Griener ein Meister am Schlagzeug und dazu Uli Gumperts Klaviertöne, mal wie nebenbei gespielte und perlend leicht, mal hohes Stakkato, mal mit den Fäusten geschlagen.
Stefan-Schultze-Trio
Der zweite Tag der Magdeburger Jazztage stand unter dem Motto "Klubabend". Das erste Konzert kam vom Stefan-Schultze-Trio.
Mit Magdeburg ist Stefan Schultze über die Bigband der Magdeburger Uni verbunden, die er seit 2012 leitet. Diesmal kam er aber in kleinerer Besetzung. Und mit unverstärkten Instrumenten, was Norbert Pohlmann in der Anmoderation mit "Sie glauben gar nicht, wie einfach da die Einrichtung war. Ich fühlte mich in frühere Zeiten ohne Mikrofone auf der Bühne zurückversetzt" kommentierte.
Das Trio begann mit "Edgewise" und wuchtigen Paukenschlägen auf der bass drum, die in Kontrast zu leisen Tönen von Klavier und Saxophon standen. Später gab das Saxophon die Melodie vor, die vom Piano wiederholt und variiert wurden. Auch dann wieder sehr rhytmusbetont und von den Drums unterstützt. Teils experimentelle Klänge, wenn sich das Saxophon von den anfänglichen langsamen und harmonischen Tönen löst und laut aufschreit und das Schlagzeug abgeht wie ein D-Zug.
Stefan Schultze – Piano
Peter Ehwald – Sax
Tom Rainey – Schlagzeug
Mit Magdeburg ist Stefan Schultze über die Bigband der Magdeburger Uni verbunden, die er seit 2012 leitet. Diesmal kam er aber in kleinerer Besetzung. Und mit unverstärkten Instrumenten, was Norbert Pohlmann in der Anmoderation mit "Sie glauben gar nicht, wie einfach da die Einrichtung war. Ich fühlte mich in frühere Zeiten ohne Mikrofone auf der Bühne zurückversetzt" kommentierte.
Das Trio begann mit "Edgewise" und wuchtigen Paukenschlägen auf der bass drum, die in Kontrast zu leisen Tönen von Klavier und Saxophon standen. Später gab das Saxophon die Melodie vor, die vom Piano wiederholt und variiert wurden. Auch dann wieder sehr rhytmusbetont und von den Drums unterstützt. Teils experimentelle Klänge, wenn sich das Saxophon von den anfänglichen langsamen und harmonischen Tönen löst und laut aufschreit und das Schlagzeug abgeht wie ein D-Zug.
Donnerstag, 20. April 2017
Fly We To The Moon
Zweite Band des Eröffnungsabends der Magdeburger Jazztage 2017 war die bulgarische Band Fly We To The Moon.
Als Fly We To The Moon, die Band des bulgarischen Trompeters Rokko Zahariev, auf der Bühne steht, ertönen zum Auftakt verzerrte Trometenklänge, langsam und tief. Der dazu passende akustische Baß wird von elektronischen Sounds kontrastiert. Die Musiker experimentieren mit ihren Instrumenten, über allem schweben Klänge eines Synthesizers. In spaciger Weltraummusik platzende Bubbles, dazu Beat Boxring des Keyboarders, immer neue Ideen lassen sich die Musiker dazu einfallen.
So im Probieren versunken dauert es eine halbe Stunde, bis die Musik Fahrt aufnimmt, dann aber ihre Geschwindigkeit auch gleich verdoppelt. Daraus ergibt sich schneller Balkan-Jazz.
Rokko Zahariev – Trompete, Percussion
Georgi Donchev – Bass
Todor Stoyanov – Keyboard
Alexander Daniel – Schlagzeug
Als Fly We To The Moon, die Band des bulgarischen Trompeters Rokko Zahariev, auf der Bühne steht, ertönen zum Auftakt verzerrte Trometenklänge, langsam und tief. Der dazu passende akustische Baß wird von elektronischen Sounds kontrastiert. Die Musiker experimentieren mit ihren Instrumenten, über allem schweben Klänge eines Synthesizers. In spaciger Weltraummusik platzende Bubbles, dazu Beat Boxring des Keyboarders, immer neue Ideen lassen sich die Musiker dazu einfallen.
So im Probieren versunken dauert es eine halbe Stunde, bis die Musik Fahrt aufnimmt, dann aber ihre Geschwindigkeit auch gleich verdoppelt. Daraus ergibt sich schneller Balkan-Jazz.
Zoltan Lantos Open Source
Der Eröffnungsabend der zweiten Magdeburger Jazztage stand unter dem Titel "Nu Jazz aus Osteuropa". Das erste Konzert des Abends kam von Zoltan Lantos' Open Source
Die Band um den ungarischen Geiger Zoltán Lantos spielte modernen osteuropäischen Jazz, der überraschend frisch und modern war und eher den Clubsound der Großstädte verkörperte. Der Ungar Zoltan Lantos kombinierte seine Geige mit Klängen von Keyboard und Synthesizer. Seine elektronisch aufbereiteten Geigenklänge, mit Synthesizer untersetzt, bildeten eine durchdringende Klangkulisse, magisch und geheimnisvoll. Die osteuropäische Herkunft merkt man den Klängen nur ab und an, nur schemenhaft an. Bald tauchte die Musik in eine moderne Welt ein, Anklänge an die große Zeit der Fusion-Music wurden hörbar. Musik, die mich unter anderem an Klaus Doldinger erinnerte. Den Lantos zu einem seiner musikalischen Inspirationsquellen zählt. „Auch von der skandinavischen Musik, world music und von der Musik von Stockhausen lasse ich mich in meinen musikalischen Gedanken leiten.“
Zoltan Lantos – Violine, Electronics
Aron Talas – Keyboards
Tibor Fonay – Bassgitarre, Kontrabass
Laszlo Csizi – Schlagzeug
Andrew J – Turntable, Electronics
Die Band um den ungarischen Geiger Zoltán Lantos spielte modernen osteuropäischen Jazz, der überraschend frisch und modern war und eher den Clubsound der Großstädte verkörperte. Der Ungar Zoltan Lantos kombinierte seine Geige mit Klängen von Keyboard und Synthesizer. Seine elektronisch aufbereiteten Geigenklänge, mit Synthesizer untersetzt, bildeten eine durchdringende Klangkulisse, magisch und geheimnisvoll. Die osteuropäische Herkunft merkt man den Klängen nur ab und an, nur schemenhaft an. Bald tauchte die Musik in eine moderne Welt ein, Anklänge an die große Zeit der Fusion-Music wurden hörbar. Musik, die mich unter anderem an Klaus Doldinger erinnerte. Den Lantos zu einem seiner musikalischen Inspirationsquellen zählt. „Auch von der skandinavischen Musik, world music und von der Musik von Stockhausen lasse ich mich in meinen musikalischen Gedanken leiten.“
Live is life
Live ist am schönsten. Und am aktuellsten.
Und vor allem: "Live ist life", wie schon die Band Opus sang, La lala la la.
Deshalb: Konzerte live erleben statt von der Konserve!
Und vor allem: "Live ist life", wie schon die Band Opus sang, La lala la la.
Deshalb: Konzerte live erleben statt von der Konserve!
Donnerstag, 6. April 2017
Vorstellung des Jazztage-Programms
Heute wurde im Wintergarten des Gesellschaftshauses Magdeburg das Programm der Magdeburger Jazztage2017 vorgestellt, die dort und im Forum Gestaltung vom 20. bis zum 23. April stattfinden.
Carsten Gerth, Geschäftsführer des Gesellschaftshause blickte auf die Veranstaltungen des vergangenen Jahres zurück, die für ihn einen schönen Auftakt des neuen Festivals darstellten. Anschließend überließ er es Warnfried Altmann, dem künstlerischen Leiter des Festivals, und Norbert Pohlmann vom Forum Gestaltung, das Festival und dessen Konzertschwerpunkte vorzustellen. Pianist Stefan Schultze, der am Freitag zu hören sein wird, begleitete die Eröffnung am großen Grotrian-Steinweg-Konzertflügel des Gesellschaftshauses.
"Wir waren uns schon im vergangenen Jahr sicher, daß Magdeburg so ein Festival gut zu Gesicht stehen würde", blickte Norbert Pohlman auf das erste Festival im vergangenen Jahr zurück. "Und das sehe ich auch völlig unabhängig von der Kulturhauptstadtbewerbung so", sagte er. "Wir machen die Kultur für den Alltag". Die ersten Jazztage im Jahr 2016 waren ursprünglich für den Herbst des vorangegangen Jahres vorgesehen. Daß sie dann wegen Schwierigkeiten mit der Finanzierung erst im April 2016 stattfanden, erwies sich letztlich als gut gewählter Termin. Deshalb wurde er dann auch für 2017 beibehalten.
Den Titel der Jazztage, "Jetzt", steht ebenso für den dominierenden zeitgenössischen Jazz wie für das Signal zu einem Aufbruch. Man könnte ihn sich deshalb durchaus auch mit Ausrufezeichen geschrieben vorstellen. Auch im Plakat, auf den Eintrittskarten und Flyern findet sich der Titel wieder. Dort von der Magdeburger Designerin Gabriele Brusche in den kräftigen Farben schwarz und rot gehalten und den Flügel andeutend, der einen Schwerpunkt der diesjährigen Jazztage und der Konzerte von "Jazz in der Kammer" darstellt.
Carsten Gerth, Geschäftsführer des Gesellschaftshause blickte auf die Veranstaltungen des vergangenen Jahres zurück, die für ihn einen schönen Auftakt des neuen Festivals darstellten. Anschließend überließ er es Warnfried Altmann, dem künstlerischen Leiter des Festivals, und Norbert Pohlmann vom Forum Gestaltung, das Festival und dessen Konzertschwerpunkte vorzustellen. Pianist Stefan Schultze, der am Freitag zu hören sein wird, begleitete die Eröffnung am großen Grotrian-Steinweg-Konzertflügel des Gesellschaftshauses.
"Wir waren uns schon im vergangenen Jahr sicher, daß Magdeburg so ein Festival gut zu Gesicht stehen würde", blickte Norbert Pohlman auf das erste Festival im vergangenen Jahr zurück. "Und das sehe ich auch völlig unabhängig von der Kulturhauptstadtbewerbung so", sagte er. "Wir machen die Kultur für den Alltag". Die ersten Jazztage im Jahr 2016 waren ursprünglich für den Herbst des vorangegangen Jahres vorgesehen. Daß sie dann wegen Schwierigkeiten mit der Finanzierung erst im April 2016 stattfanden, erwies sich letztlich als gut gewählter Termin. Deshalb wurde er dann auch für 2017 beibehalten.
Den Titel der Jazztage, "Jetzt", steht ebenso für den dominierenden zeitgenössischen Jazz wie für das Signal zu einem Aufbruch. Man könnte ihn sich deshalb durchaus auch mit Ausrufezeichen geschrieben vorstellen. Auch im Plakat, auf den Eintrittskarten und Flyern findet sich der Titel wieder. Dort von der Magdeburger Designerin Gabriele Brusche in den kräftigen Farben schwarz und rot gehalten und den Flügel andeutend, der einen Schwerpunkt der diesjährigen Jazztage und der Konzerte von "Jazz in der Kammer" darstellt.
Montag, 20. März 2017
Julia-Hülsmann-Trio
Heute stand das Julia-Hülsmann-Trio auf der Jazzbühne des Forum Gestaltung.
Das Julia-Hüslmann-Trio spielte vor vollem Haus und Warnfried Altmann war die Freude darüber anzumerken. "Es gibt nichts schöneres für einen Veranstalter, als dass er noch Stühle schleppen muß", sagte er bei der Begrüßung der Musiker. Für Julia Hülsmann war das Magdeburger Konzert der Auftakt einer Tournee, in dem sie gemeinsam mit ihrem Trio dessen neue CD "Sooner and Later" vorstellte.
Zarte Klavier-Akkorde standen am Beginn des Konzertes, mit denen Julia Hülsmann einen langsamen Beat vorgab. Als Baß und Klavier hinzukamen, blieb die Musik zunächst ruhig, nahm erst allmählich Fahrt auf. Überhaupt bestimmten über lange Zeit hinweg die ruhigen Töne des Trios das Konzert, mit langen Solos am Piano, das Julia Hülsmann lange nachklingen läßt. Sehr interessant war "Biz Joluktuk", ein Stück, daß das Trio von einem Workshop in Kirgisien mitbrachte. "In der Hauptstadt Bischkek kam eine 12jährige Geigerin auf uns zu und spielte diese Melodie", sagte Julia Hülsmann, "wir haben uns dann die Noten geben lassen und das Stück für unsere CD eingespielt". Mit sanften, langsam und leise nachklingenden Klaviertönen. Als das Schlagzeug einsetzt, sacht wie ein Sommerregen, wirkt selbst das wie die Störung einer himmlischen Ruhe. Das Ohr verfolgt die Melodie um so aufmerksamer und konzentrierter, bis sie zwischen Baß und Drums verschwindet.
Julia Hülsmann – Piano
Marc Muellbauer – Bass
Heinrich Köbberling – Schlagzeug
Das Julia-Hüslmann-Trio spielte vor vollem Haus und Warnfried Altmann war die Freude darüber anzumerken. "Es gibt nichts schöneres für einen Veranstalter, als dass er noch Stühle schleppen muß", sagte er bei der Begrüßung der Musiker. Für Julia Hülsmann war das Magdeburger Konzert der Auftakt einer Tournee, in dem sie gemeinsam mit ihrem Trio dessen neue CD "Sooner and Later" vorstellte.
Zarte Klavier-Akkorde standen am Beginn des Konzertes, mit denen Julia Hülsmann einen langsamen Beat vorgab. Als Baß und Klavier hinzukamen, blieb die Musik zunächst ruhig, nahm erst allmählich Fahrt auf. Überhaupt bestimmten über lange Zeit hinweg die ruhigen Töne des Trios das Konzert, mit langen Solos am Piano, das Julia Hülsmann lange nachklingen läßt. Sehr interessant war "Biz Joluktuk", ein Stück, daß das Trio von einem Workshop in Kirgisien mitbrachte. "In der Hauptstadt Bischkek kam eine 12jährige Geigerin auf uns zu und spielte diese Melodie", sagte Julia Hülsmann, "wir haben uns dann die Noten geben lassen und das Stück für unsere CD eingespielt". Mit sanften, langsam und leise nachklingenden Klaviertönen. Als das Schlagzeug einsetzt, sacht wie ein Sommerregen, wirkt selbst das wie die Störung einer himmlischen Ruhe. Das Ohr verfolgt die Melodie um so aufmerksamer und konzentrierter, bis sie zwischen Baß und Drums verschwindet.
Donnerstag, 9. März 2017
Vorschau Jazztage
Vom 20. bis zum 23. April werden wieder die Magdeburger Jazztage stattfinden, mit Konzerten in mehreren Magdeburger Locations.
Donnerstag, 20. April 2017, 20.00 Uhr (20 € ermäßigt 15 €)
Gesellschaftshaus Magdeburg
Der Eröffnungsabend
Nu Jazz aus Osteuropa
Zoltan Lantos’s OpenSource (HU)
Zoltan Lantos – Violine, Electronics
Aron Talas – Keyboards
Tibor Fonay – Bassgitarre, Kontrabass
Laszlo Csizi – Schlagzeug
Andrew J – Turntable, Electronics
FlyWeToTheMoon (BG)
Rokko Zahariev – Trompete, Percussion
Georgi Donchev – Bass
Todor Stoyanov – Keyboard
Alexander Daniel – Schlagzeug
Freitag, 21. April 2017, 19.00 Uhr (20 € ermäßigt 15 €)
Forum Gestaltung
Der Klubabend
Stefan Schultze Trio (D, USA)
Stefan Schultze – Piano, Peter Ehwald – Sax, Tom Rainey –
Schlagzeug
Uli Gumpert Quartett (D)
Uli Gumpert – Piano, Henrik Walsdorff – Sax, Jan Roder – Bass, Michael Griener – Schlagzeug
Veryan Weston – Piano, Trevor Watts – Sax,
Peter Knight – Violine (UK)
Samstag, 22. April 2017, 19.00 Uhr (30 € ermäßigt 25 €)
Gesellschaftshaus Magdeburg
Das Piano
Aki Takase – Solo-Piano (JP)
„My Ellington“
Julie Sassoon – Piano, Willi Kellers – Perc. (UK, D)
Joachim Kühn – New Trio (D, CA)
„Beauty & Truth“
Joachim Kühn – Piano, Chris Jennings – Bass,
Eric Schaefer – Schlagzeug
Sonntag, 23. April 2017, 12.00 Uhr (15 € ermäßigt 10 €)
Gesellschaftshaus Magdeburg
Das Orchester
LeipJAZZig-Orkester spielt Hanns Eisler, Leitung Stephan König (D)
Stephan König (ld, p, comp, arr), Thomas Prokein (vl),
Ulrike Strobel (vc), Frank Bartsch (trp), Gundolf Nandico (hrn),
Natascha Zickerick (tba), Frank Nowicky (fl, alt-sax, ten-sax, cl),
Michael Arnold (ten-sax, alt-sax, sopr-sax, cl),
André Bauer (alt-sax, bar-sax, cl, bass-cl), Jan Roth (dr)
Michael Breitenbach (sopr-sax, alt-sax), Frank Kaiser (git),
Stephan "Grete" Weiser (bg), Wolfram Dix (vib, perc),
Parellel zu diesem Konzert gibt es für Kinder im Alter von 4 bis 8
Jahren ein musikalisches Programm zum Mitmachen: "Wir kochen
heute Musiksuppe."- Experimentelle Küche mit musikalischen
Zutaten. Mit der Musikpädagogin Claudia Bandarau.
Wir freuen uns, wenn Sie Ihre Kinder mitbringen. Die Teilnahme
ist für die Kinder, bei Vorlage der Konzertkarten der begleitenden
Erwachsenen, kostenlos.
Mehr dazu im Flyer der Jazztage, den Sie hier herunterladen können (pdf, 2,2 MB).
Für alle Konzerte zusammen gibt es im Vorverkauf (im Forum Gestaltung, forum-gestaltung.de) ein Festival-Ticket zum Preis von 60 Euro.
Donnerstag, 20. April 2017, 20.00 Uhr (20 € ermäßigt 15 €)
Gesellschaftshaus Magdeburg
Der Eröffnungsabend
Nu Jazz aus Osteuropa
Zoltan Lantos’s OpenSource (HU)
Zoltan Lantos – Violine, Electronics
Aron Talas – Keyboards
Tibor Fonay – Bassgitarre, Kontrabass
Laszlo Csizi – Schlagzeug
Andrew J – Turntable, Electronics
FlyWeToTheMoon (BG)
Rokko Zahariev – Trompete, Percussion
Georgi Donchev – Bass
Todor Stoyanov – Keyboard
Alexander Daniel – Schlagzeug
Freitag, 21. April 2017, 19.00 Uhr (20 € ermäßigt 15 €)
Forum Gestaltung
Der Klubabend
Stefan Schultze Trio (D, USA)
Stefan Schultze – Piano, Peter Ehwald – Sax, Tom Rainey –
Schlagzeug
Uli Gumpert Quartett (D)
Uli Gumpert – Piano, Henrik Walsdorff – Sax, Jan Roder – Bass, Michael Griener – Schlagzeug
Veryan Weston – Piano, Trevor Watts – Sax,
Peter Knight – Violine (UK)
Samstag, 22. April 2017, 19.00 Uhr (30 € ermäßigt 25 €)
Gesellschaftshaus Magdeburg
Das Piano
Aki Takase – Solo-Piano (JP)
„My Ellington“
Julie Sassoon – Piano, Willi Kellers – Perc. (UK, D)
Joachim Kühn – New Trio (D, CA)
„Beauty & Truth“
Joachim Kühn – Piano, Chris Jennings – Bass,
Eric Schaefer – Schlagzeug
Sonntag, 23. April 2017, 12.00 Uhr (15 € ermäßigt 10 €)
Gesellschaftshaus Magdeburg
Das Orchester
LeipJAZZig-Orkester spielt Hanns Eisler, Leitung Stephan König (D)
Stephan König (ld, p, comp, arr), Thomas Prokein (vl),
Ulrike Strobel (vc), Frank Bartsch (trp), Gundolf Nandico (hrn),
Natascha Zickerick (tba), Frank Nowicky (fl, alt-sax, ten-sax, cl),
Michael Arnold (ten-sax, alt-sax, sopr-sax, cl),
André Bauer (alt-sax, bar-sax, cl, bass-cl), Jan Roth (dr)
Michael Breitenbach (sopr-sax, alt-sax), Frank Kaiser (git),
Stephan "Grete" Weiser (bg), Wolfram Dix (vib, perc),
Parellel zu diesem Konzert gibt es für Kinder im Alter von 4 bis 8
Jahren ein musikalisches Programm zum Mitmachen: "Wir kochen
heute Musiksuppe."- Experimentelle Küche mit musikalischen
Zutaten. Mit der Musikpädagogin Claudia Bandarau.
Wir freuen uns, wenn Sie Ihre Kinder mitbringen. Die Teilnahme
ist für die Kinder, bei Vorlage der Konzertkarten der begleitenden
Erwachsenen, kostenlos.
Mehr dazu im Flyer der Jazztage, den Sie hier herunterladen können (pdf, 2,2 MB).
Für alle Konzerte zusammen gibt es im Vorverkauf (im Forum Gestaltung, forum-gestaltung.de) ein Festival-Ticket zum Preis von 60 Euro.
Freitag, 24. Februar 2017
Vorschau März
Am Montag, dem 20. März wird um 20 Uhr das Julia-Hülsmann-Trio bei Jazz in der Kammer auftreten.
Bereits im Jahr 2015 war Julia Hülsmann zu Jazz in der Kammer angekündigt, damals kam ein Auftritt in New York dazwischen. Nun aber kommt die Pianistin mit ihrem Trio tatsächlich nach Magdeburg. Ich freue mich auf ihre ebenso gefühlvolle wie kräftige Klaviermusik.
Julia Hülsmann – Piano
Marc Muellbauer – Bass
Heinrich Köbberling – Schlagzeug
Bereits im Jahr 2015 war Julia Hülsmann zu Jazz in der Kammer angekündigt, damals kam ein Auftritt in New York dazwischen. Nun aber kommt die Pianistin mit ihrem Trio tatsächlich nach Magdeburg. Ich freue mich auf ihre ebenso gefühlvolle wie kräftige Klaviermusik.
Montag, 20. Februar 2017
Bauer und Rastig
Heute standen Conny Bauer und Louis Rastig auf der Jazz-Bühne des Forum Gestaltung:
Vor dem Jazz-Konzert im Magdeburger Forum Gestaltung gibt Warnfried Altmann einen diesmal etwas umfangreicheren Ausblick ("einen längeren Werbeblock", wie er es scherzhaft nennt) auf die kommenden Konzerte, zu denen im April auch die Magdeburger Jazztage gehören. Und er erinnert an die Ursprünge von Jazz in der Kammer, das es bereits in den 70er Jahren gab. "Damals war der Jazz, war die freie Interpretation Musik des Protestes", sagte Altmann, "das Brechen von Normen, das Verstoßen gegen Konventionen war etwas revolutionäres". Und, auf den Posaunisten Conny Bauer hinweisend, "einer der ganz großen Musiker von damals steht heute wieder auf der Bühne von Jazz in der Kammer".
Conny Bauer beginnt das Konzert mit ganz einfachen Tonfolgen, mit einer Reihe sich wiederholender aufgelöster Akkorde. Langsam, wie sich an die Töne herantastend, während Louis Rastig ihm mit schnellen Variationen am Klavier schon vorauseilt. Bei Bauers ruhigen Tönen bleibt es nicht lange, auch er wird schneller, seine Tonstrukturen komplizierter, später setzt er auch noch seine Stimme ein, die sich den Klängen der Posaune überlagert, sie variiert. Das sind dann nicht mehr nur Töne eines Blasinstrumentes, mitunter mag man das Knurren eines wilden Tieres heraushören oder das Brummen einer (sich noch dazu auf der Bühne bewegenden) Maschine. Dazu hämmert Rastig seine Akkorde und Töne auf dem Flügel, bewegt sich auf der Klaviatur wirklich vom tiefsten zum höchsten Ton, variiert zugleich seine Lautstärke von kräftig laut bis fast unhörbar leise und sanft.
Conny Bauer – Posaune
Louis Rastig – Piano
Vor dem Jazz-Konzert im Magdeburger Forum Gestaltung gibt Warnfried Altmann einen diesmal etwas umfangreicheren Ausblick ("einen längeren Werbeblock", wie er es scherzhaft nennt) auf die kommenden Konzerte, zu denen im April auch die Magdeburger Jazztage gehören. Und er erinnert an die Ursprünge von Jazz in der Kammer, das es bereits in den 70er Jahren gab. "Damals war der Jazz, war die freie Interpretation Musik des Protestes", sagte Altmann, "das Brechen von Normen, das Verstoßen gegen Konventionen war etwas revolutionäres". Und, auf den Posaunisten Conny Bauer hinweisend, "einer der ganz großen Musiker von damals steht heute wieder auf der Bühne von Jazz in der Kammer".
Conny Bauer beginnt das Konzert mit ganz einfachen Tonfolgen, mit einer Reihe sich wiederholender aufgelöster Akkorde. Langsam, wie sich an die Töne herantastend, während Louis Rastig ihm mit schnellen Variationen am Klavier schon vorauseilt. Bei Bauers ruhigen Tönen bleibt es nicht lange, auch er wird schneller, seine Tonstrukturen komplizierter, später setzt er auch noch seine Stimme ein, die sich den Klängen der Posaune überlagert, sie variiert. Das sind dann nicht mehr nur Töne eines Blasinstrumentes, mitunter mag man das Knurren eines wilden Tieres heraushören oder das Brummen einer (sich noch dazu auf der Bühne bewegenden) Maschine. Dazu hämmert Rastig seine Akkorde und Töne auf dem Flügel, bewegt sich auf der Klaviatur wirklich vom tiefsten zum höchsten Ton, variiert zugleich seine Lautstärke von kräftig laut bis fast unhörbar leise und sanft.
Montag, 13. Februar 2017
Kon-Bigband Magdeburg
Heute trat die Kon-Big-Band bei einem gemeinsamen Konzert mit dem Jugendjazzorchester Sachsen-Anhalt auf. Zur Eröffnung des Konzertes begrüßte Claus Dietmar George, Geschäftsführer des Landesmusikrates Sachsen-Anhalt, die Musiker und die Konzertgäste.
Die Kon-Big-Band ist die Bigband des Magdeburger Telemann-Konservatoriums. Musiker unterschiedlicher Instrumente haben sich darin zusammengeschlossen, um gemeinsam moderne Big-Band-Musik zu spielen. Schon seit Jahren treffen sie sich regelmäßig zu Probenwochenenden. Da lag natürlich wie immer nahe, das dort gespielte auch vor großem Publikum aufzuführen. Diesmal fand das Konzert in der Scheune des Magdeburger Moritzhofes statt.
Das Konzert der Kon-Big-Band unter Leitung von Erhard "Mohi" Buschendorf begann mit "Keumbo" vom Christin-Claas-Trio. Tammy Brückner intonierte ausdrucksvoll die Fantasiesprache des Stückes. Die begeisternde Sängerin war schon in einigen Konzerten der Vorjahre mit der Big-Band unterwegs. Den dann folgenden "Worksong" von Nat Adderley spielte die Band mit der Perfektion eines großen Orchesters, mit mitreißendem Rhythmus im Bläsersatz und einem Stück Blues in der Melodie. Ursprünglich sollte als weitere Sängerin der Kon-Big-Band auch Jessica Piontek auf der Bühne stehen. Aber die Erkältungswelle hatte sie und einige andere Musiker erfasst.
Die Kon-Big-Band ist die Bigband des Magdeburger Telemann-Konservatoriums. Musiker unterschiedlicher Instrumente haben sich darin zusammengeschlossen, um gemeinsam moderne Big-Band-Musik zu spielen. Schon seit Jahren treffen sie sich regelmäßig zu Probenwochenenden. Da lag natürlich wie immer nahe, das dort gespielte auch vor großem Publikum aufzuführen. Diesmal fand das Konzert in der Scheune des Magdeburger Moritzhofes statt.
Das Konzert der Kon-Big-Band unter Leitung von Erhard "Mohi" Buschendorf begann mit "Keumbo" vom Christin-Claas-Trio. Tammy Brückner intonierte ausdrucksvoll die Fantasiesprache des Stückes. Die begeisternde Sängerin war schon in einigen Konzerten der Vorjahre mit der Big-Band unterwegs. Den dann folgenden "Worksong" von Nat Adderley spielte die Band mit der Perfektion eines großen Orchesters, mit mitreißendem Rhythmus im Bläsersatz und einem Stück Blues in der Melodie. Ursprünglich sollte als weitere Sängerin der Kon-Big-Band auch Jessica Piontek auf der Bühne stehen. Aber die Erkältungswelle hatte sie und einige andere Musiker erfasst.
Jugendjazzorchester Sachsen-Anhalt
Nach der einwöchigen Arbeitsphase im Kloster Michaelstein trat das Jugendjazzorchester Sachsen-Anhalt heute bei einem gemeinsamen Konzert mit der Kon-Bigband des Telemann-Konservatoriums Magdeburg in der Scheune des Magdeburger Moritzhofes auf.
Claus Dietmar George, Geschäftsführer des Landesmusikrates Sachsen-Anhalt, begrüßte das Jugendjazzorchester, das sich in diesem Jahr zu seiner 50. Arbeitsphase zusammengefunden hatte und die Ergebnisse dieses Jubiläums im heutigen Konzert präsentierte. George wies dabei auch auf die Einladung zum Reformationsjubiläum hin, die das Jugendjazzorchester erhalten hatte. Am 17. Juni wird es in Wittenberg ein Konzert aufführen, natürlich mit Musik und Liedern der Lutherzeit, die sie für Big-Band arrangiert aufführen. Bei so einem Ereignis mitzuwirken zu können, dazu eingeladen zu werden, darauf kann man wohl mit recht stolz sein. Und wer die Band schon über Jahre hört, der weiß, daß sie wirklich auch das Potential dafür hat. Herzlichen Glückwunsch zu dieser Ehre!
Spielte die vorangegangene Kon-Big-Band schon kräftig, so zeigte das Jugendjazzorchester, dass es noch kräftiger geht. Konzentriert spielten die Musiker gleich zum Anfang, bei Benny Carters "Easy Money", mit vollen Bläsereinsatz. Einige der Musiker hatten im Jugend-Jazzorchester schon den zweiten Auftritt des Abends, standen bereits mit der Kon-Big-Band auf der Bühne. In seiner Anmoderation wies Band-Leiter Ansgar Striepens auf diese teilweise Personaleinheit hin und lobte die Kon-Big-Band für ihre Musik. Voller Big-Band-Sound auch im nächsten Stück, dem "Double Barrel Blues" von Bob Florence, der den Musikern, vor allem den Bläsern, Raum für zahlreiche Solo-Parts gab.
Claus Dietmar George, Geschäftsführer des Landesmusikrates Sachsen-Anhalt, begrüßte das Jugendjazzorchester, das sich in diesem Jahr zu seiner 50. Arbeitsphase zusammengefunden hatte und die Ergebnisse dieses Jubiläums im heutigen Konzert präsentierte. George wies dabei auch auf die Einladung zum Reformationsjubiläum hin, die das Jugendjazzorchester erhalten hatte. Am 17. Juni wird es in Wittenberg ein Konzert aufführen, natürlich mit Musik und Liedern der Lutherzeit, die sie für Big-Band arrangiert aufführen. Bei so einem Ereignis mitzuwirken zu können, dazu eingeladen zu werden, darauf kann man wohl mit recht stolz sein. Und wer die Band schon über Jahre hört, der weiß, daß sie wirklich auch das Potential dafür hat. Herzlichen Glückwunsch zu dieser Ehre!
Spielte die vorangegangene Kon-Big-Band schon kräftig, so zeigte das Jugendjazzorchester, dass es noch kräftiger geht. Konzentriert spielten die Musiker gleich zum Anfang, bei Benny Carters "Easy Money", mit vollen Bläsereinsatz. Einige der Musiker hatten im Jugend-Jazzorchester schon den zweiten Auftritt des Abends, standen bereits mit der Kon-Big-Band auf der Bühne. In seiner Anmoderation wies Band-Leiter Ansgar Striepens auf diese teilweise Personaleinheit hin und lobte die Kon-Big-Band für ihre Musik. Voller Big-Band-Sound auch im nächsten Stück, dem "Double Barrel Blues" von Bob Florence, der den Musikern, vor allem den Bläsern, Raum für zahlreiche Solo-Parts gab.
Samstag, 21. Januar 2017
Vorschau Februar
Am Montag, dem 20. Februar um 20 Uhr gibt es ein Konzert von Conny Bauer und Louis Rastig.
Ein Konzert, auf das ich mich sehr freue. Conny Bauer ist eine der Größen des Jazz. Diesmal steht er gemeinsam mit seinem Sohn auf der Bühne des Forum Gestaltung.
Conny Bauer – Posaune
Louis Rastig – Piano
Ein Konzert, auf das ich mich sehr freue. Conny Bauer ist eine der Größen des Jazz. Diesmal steht er gemeinsam mit seinem Sohn auf der Bühne des Forum Gestaltung.
Montag, 16. Januar 2017
Gedenkkonzert
Heute fand im Rahmen von Jazz in
der Kammer ein Konzert unter dem Titel "Ein wahres Elend, der verdammte
Krieg" statt. Der 16. Januar ist der Gedenktag der Zerstörung Magdeburgs
im Jahr 1945. Warnfried Altmann und Hermann Naehring
stellten diesen Anlass in den Mittelpunkt ihrer Musik, unterstützt von Mohamad Issa.
Warnfried Altmann, Organisator von Jazz in der Kammer, stand selbst auf der Bühne. So war es diesmal Norbert Pohlmanns Aufgabe, die Besucher des Konzerts zu begrüßen. Er erinnerte daran, daß seit Bestehen des Forum Gestaltung an jedem 16. Januar ein Gedenkkonzert anläßlich der Zerstörung Magdeburgs im Jahr 1945 stattfindet. Diesmal fiel dieser Jahrestag auf den Termin von Jazz in der Kammer. „Ziel unserer Gedenkkonzerte war immer, den Rechten etwas entgegenzusetzen, die diesen Tag für ihre Zwecke mißbrauchen wollen“, sagte Pohlmann.
In vielen der vergangenen Jahre wurde zur Musik eine Kollage von Filmbilder aus Rüstungsproduktion, Krieg und dem zerstörten Magdeburg gezeigt, die der Musik eine sichtbare Aussage gab. „Wir haben in diesem Jahr auf diesen Film verzichtet“, erklärte Norbert Pohlmann. „Die Menschheit bekommt heute mit den täglichen Live-Bildern jeden Tag einen Gedenktag gegen den Krieg“, sagte er und fügte hinzu: „Es geht schon längst nicht mehr um political correctness, sondern um human correctness.“ In Anlehnung an ein bekanntes Luther-Zitat gab er den Musikern und Konzertbesuchern die Hoffnung mit: „Und noch ist es nicht zu spät, einen Apfelbaum zu pflanzen.“ Und dennoch gibt es Gegenden, in denen auch heute die Welt untergeht, alles zerstört wird: "Wir erinnern mit unserem Konzert nicht nur an die Zerstörung Magdeburgs, sondern auch an die Zerstörung Aleppos", sagte Pohlmann. Und stellte Mohamad Issa vor, der aus Syrien nach Deutschland gefüchtet war und nun in Magdeburg lebt. Zur Musik von Warnfried Altmann und Hermann Naehring las er Gedichte.
Warnfried Altmann – Saxophon
Hermann Naehring – Schlagwerk, Percussion
Mohamad Issa – Lesung
Warnfried Altmann, Organisator von Jazz in der Kammer, stand selbst auf der Bühne. So war es diesmal Norbert Pohlmanns Aufgabe, die Besucher des Konzerts zu begrüßen. Er erinnerte daran, daß seit Bestehen des Forum Gestaltung an jedem 16. Januar ein Gedenkkonzert anläßlich der Zerstörung Magdeburgs im Jahr 1945 stattfindet. Diesmal fiel dieser Jahrestag auf den Termin von Jazz in der Kammer. „Ziel unserer Gedenkkonzerte war immer, den Rechten etwas entgegenzusetzen, die diesen Tag für ihre Zwecke mißbrauchen wollen“, sagte Pohlmann.
In vielen der vergangenen Jahre wurde zur Musik eine Kollage von Filmbilder aus Rüstungsproduktion, Krieg und dem zerstörten Magdeburg gezeigt, die der Musik eine sichtbare Aussage gab. „Wir haben in diesem Jahr auf diesen Film verzichtet“, erklärte Norbert Pohlmann. „Die Menschheit bekommt heute mit den täglichen Live-Bildern jeden Tag einen Gedenktag gegen den Krieg“, sagte er und fügte hinzu: „Es geht schon längst nicht mehr um political correctness, sondern um human correctness.“ In Anlehnung an ein bekanntes Luther-Zitat gab er den Musikern und Konzertbesuchern die Hoffnung mit: „Und noch ist es nicht zu spät, einen Apfelbaum zu pflanzen.“ Und dennoch gibt es Gegenden, in denen auch heute die Welt untergeht, alles zerstört wird: "Wir erinnern mit unserem Konzert nicht nur an die Zerstörung Magdeburgs, sondern auch an die Zerstörung Aleppos", sagte Pohlmann. Und stellte Mohamad Issa vor, der aus Syrien nach Deutschland gefüchtet war und nun in Magdeburg lebt. Zur Musik von Warnfried Altmann und Hermann Naehring las er Gedichte.