Im November steht das Trio ELF auf dem Programm von Jazz! im Schauspielhaus. Die drei Musiker spielen mit ihrer Mischung zwischen melodischer Pianomusik und Drum'n'bass eine sehr moderne, aber gut hörbare Form des Jazz.
Gerwin Eisenhauer – Schlagzeug
Walter Lang – Piano
Sven Faller – Bass
Mario Sütel - Electronics
In ihrer Presseinfo schreiben sie über sich selbst:
"Wir sind kein Jazztrio, wir sind Trio Elf. Was, Sie wissen nicht, wer Trio Elf ist?" empört sich Sven Faller, der Bassist. "Nicht schon wieder ein weiteres Jazztrio" lautet der provozierende Ausgangspunkt seiner gespielten Auflehnung. Im Interview auf die Spezialität, das Besondere, das Neue an einem weiteren Jazzklaviertrio angesprochen, fällt den drei Protagonisten ein: "Gerwin hatte die Idee, mit einem akustischen Trio elektronische Musik von LTJ Bukem oder Aphex Twin umzusetzen. Die Idee haben wir erweitert und noch Stücke von Thelonious Monk und Milton Nascimento mit Drum'n'Bass-Beats kombiniert" lautet eine der erhellenden Antworten.
Mit ihrer Vision eines clubtauglichen Akustikjazz fügen sie der weiten Palette der Jazztrios eine neue Farbe hinzu, die bisher nicht sichtbar war. "Begonnen hat Elf als Band bei Jungle-Raves, wo wir zusammen mit DJs in Clubs gespielt haben. Wir haben uns dann überlegt, die Grooves, Feels und rhythmische Ästhetik in den Jazzkontext zu übertragen und zu schauen, was passiert".
Und es passiert so Einiges. Die selbstbetitelte Debüt-CD berichtet von organischem, lyrischem, tänzelndem, facettenreichem, gefühlvollem, virtuosem und raffiniertem Drum'n'Bass'n'Piano-Jazz. So modern und vielseitig, dass man den augenverdrehenden Erstgedanken "Nicht schon wieder ein weiteres Jazztrio" getrost in den gelben Sack für Vorurteile entsorgen kann.
"Wir glauben, dass es eine Menge Hörer gibt, die sich weniger für authentische Stilpflege als für authentischen Ausdruck, überraschende Kombinationen, Assoziationen und Auseinandersetzungen interessieren". Mit dieser Meinung stehen Elf beileibe nicht alleine. Sie sind nicht die Einzigen, die die Faxen dicke haben, "von der manchmal eintönigen Ambientgrooverei vieler Elektronikprojekte und von den oftmals starren Klischees, wie eine Jazzaufnahme zu klingen hat".
Eisenhauer, 1967 geboren, studiert von 1990 bis 1993 in New York und spielte bisher u.a. mit Torsten de Winkel, John Davis, Tony Lakatos, John Ehteridge, Richie Blackmore und Georg Ringsgwandl. Pianist Walter Lang (geboren 1961) studierte in Berklee, und Sven Faller glänzte als Sideman von Johannes Enders, Charlie Mariano, Konstantin Wecker, Bobbby Watson, Chico Freeman (u.v.a.). Auch er hat eine fundierte Ausbildung in New York genossen, und natürlich verfügen alle drei über ausreichend Banderfahrung, diverse Veröffentlichungen in unterschiedlichsten Besetzungen, Preise und vieles andere (darunter auch Querverbindungen zu Jane Monheit, Jim Beard und John Pattitucci).
Der Name bedeutet übrigens nichts anderes als Eisenhauer, Lang undFaller, was wiederum - unschwer zu erraten - auf die Nachnamen der Akteure verweist.
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