Am 18. Juni kommt Norbert Stein mit seinem aktuellen Projekt "Pata on the Cadillac" nach Magdeburg, in der Besetzung
Norbert Stein — Tenorsaxophon, Komposition
Michael Heupel — Flöten
Nicolao Valiensi — Euphonium
Ryan Carniaux — Trompete
Georg Wissel — Altsaxophon
Albrecht Maurer — Violine
Joscha Oetz — Kontrabass
Christoph Haberer — Schlagzeug
Norbert Stein war bereits vor einigen Jahren Gast bei Jazz in der Kammer. Seine Musik stellt er unter den Begriff "Pata", der aber nichts mit der südafrikanischen Pata-Musik á la Miriam Makeba zu tun hat. Vielmehr lehnt er sich mit der Bezeichnung an die Pataphysik an, eine philosophische Richtung aus der Mitte des letzten Jahrhunderts. Alles musikalisch mögliche auch möglich machen, im Zusammenspiel unterschiedlicher Musikstile neue Varianten entdecken, das freie Interagieren der Musiker zu fördern, so könnte man seine Musik beschreiben. So darf man mit jedem neuen Projekt gespannt auf die Musik sein. Die Hörproben auf Norbert Steins Webseite machen neugierig. Bläsersätze, die sich improvisierend zwischen Bach-Chorälen. Hans Eisler und Free-Jazz bewegen, mal harmonisch, mal wild um eine Melodie ringend, während sich plötzlich Violinentöne aus den Bläsern herausheben. Faszinierend, und sicher keine ganz leichte Kost.
Für den Juni möchte ich noch auf zwei Termine außerhalb von Jazz in der Kammer hinweisen, bei denen der Organisator der Jazz-Reihe, Warnfried Altmann zu hören sein wird.
Am 13. Juni um 19 Uhr spielt die Martin-Rühmann-Band im Hafenbecken des Magdeburger Wissenschaftshafens. Die Bühne befindet sich auf einem im Hafenbecken schwimmenden Schiff, während die Konzertbesucher auf der Freitreppe zum Hafenbecken sitzen oder am Rand des Beckens stehen. Die Rühmann-Band aus Magdeburg gehört mit ihrer Musik und den poetischen Texten schon seit langem zu meinen musikalischen Favoriten.
Am 16. Juni um 17 Uhr spielen Warnfried Altmann (sax), Hermann Naehring (dr, perc) und Hans-Günther Wauer (org) in der romanischen St.-Thomas-Kirche in Pretzien. Ich freue mich schon sehr auf die drei. Hermann Naehring wird wohl wieder seine riesengroße japanische Tromel mitbringen und mit schweißtreibenden kräftigen Schlägen den Kirchenraum erzittern lassen, um dann gleich darauf das Spiel der anderen Musiker durch perlende Töne der Percussion-Instrumente unterschiedlichster Art zu bereichern. Hans-Günter Wauer, der inzwischen 86jährige Organist, spielte bereits zu DDR-Zeiten neben Kirchenmusik auch Jazz-Konzerte auf den Kirchenorgeln und ist noch immer ein Meister der Improvisation auf seinem Instrument. Und Warnfried Altmanns Saxophon wird in diese Improvisation einfallen und die Akustik des Kirchenraumes ausnutzen.
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