Jörg Schippas »UnbedingT« mit
Jörg Schippa (akustische Gitarre)
Jürgen Kupke (Klarinette),
Florian Bergmann (Bassklarinette),
Christian Marien (Schlagzeug)
Die Band um Jörg Schippa ist beheimatet in Berlin, genauer: in Neukölln. Einem Stadtteil voller Gegensätze, die Schippa auch in seiner Musik ausdrückt. So beginnt das Konzert mit funkigem Großstadtsound, wild und lebendig gespielt. Durch Schippas Moderation bekommen die Stücke vorstellbaren Hintergrund, werden Klangbilder sichtbar. So beispielsweise der Zirkus in der Großstadt, der quirliges Treiben in die Musik bringt. Überhaupt merkt man den Musikern den Spaß bei der Musik an, oft schwingt eine Portion Komik mit – ohne daß dies dem musikalischen Können Abbruch tut. UnbedingT nimmt uns mit auf eine musikalische Reise durch die Welt (oder doch nur durch Berlin, wo sich die Welt in einem Konglomerat versammelt?). So meint man orientalische Klänge herauszuhören, in die sich dann der Bordun von Bergmanns Baßklarinette mischt, begleitet von wildem Trommelwirbel. Ganz das Gegenteil davon sind ruhigere Stücke wie die Sarabande, in die jahrhundertealte musikalische Elemente eingeflossen sind. Hörenswert war auch das Wechselspiel der Klarinetten von Kupke und Bergmann.
Auf die Frage, wie es denn zum Namen "UnbedingT" kam, erklärte Jörg Schippa mit einem Lächeln das Wortspiel aus unbedingt diese Musik spielen zu wollen und ohne Bedingungen an die Musik heranzugehen. Ja, beides war an diesem Abend zu spüren.
Montag, 19. Dezember 2011
Samstag, 10. Dezember 2011
Vorschau: Dezember und Januar
Auf das Dezemberkonzert hatte Warnfried Altmann bereits hingewiesen, und inzwischen flatterte auch schon der Januarspielplan des Theaters auf meinen Schreibtisch. Deshalb an dieser Stelle zwei Hinweise:
Am 19. Dezember 2011 um 21.00 Uhr:
»Jörg Schippas UnbedingT« mit
Jörg Schippa (akustische Gitarre)
Jürgen Kupke (Klarinette),
Florian Bergmann (Bassklarinette),
Christian Marien (Schlagzeug),
Schaut man sich an, was die Musiker produzieren und hört man vielleicht auch schon mal in die Soundschnipsel auf der Projektseite von UnbedingT rein, dann bekommt man eine Vorstellung von dem, was uns beim nächsten mal erwartet: eigenwillige, aber durchaus anhörenswerte Jazz-Musik. Klänge, die vom Rhythmus her klassischem Jazz entsprechen, dabei aber immer wieder Improvisationen und Klangexperimente der einzelnen Instrumente erlauben. Mit Sounds, die irgendwo zwischen amerikanischer Slide-Guitar und Klezmer bzw. Orient wandern.
Am 16. Januar 2012 um 21 Uhr:
»Trio G« (D/USA/NL) mit
Christian Hassenstein (Gitarre)
Bill Elgart (Schlagzeug)
Sven Schuster (Bass)
Am 19. Dezember 2011 um 21.00 Uhr:
»Jörg Schippas UnbedingT« mit
Jörg Schippa (akustische Gitarre)
Jürgen Kupke (Klarinette),
Florian Bergmann (Bassklarinette),
Christian Marien (Schlagzeug),
Schaut man sich an, was die Musiker produzieren und hört man vielleicht auch schon mal in die Soundschnipsel auf der Projektseite von UnbedingT rein, dann bekommt man eine Vorstellung von dem, was uns beim nächsten mal erwartet: eigenwillige, aber durchaus anhörenswerte Jazz-Musik. Klänge, die vom Rhythmus her klassischem Jazz entsprechen, dabei aber immer wieder Improvisationen und Klangexperimente der einzelnen Instrumente erlauben. Mit Sounds, die irgendwo zwischen amerikanischer Slide-Guitar und Klezmer bzw. Orient wandern.
Am 16. Januar 2012 um 21 Uhr:
»Trio G« (D/USA/NL) mit
Christian Hassenstein (Gitarre)
Bill Elgart (Schlagzeug)
Sven Schuster (Bass)
Montag, 21. November 2011
Gilbert Paeffgen Trio
Gilbert Paeffgen — Schlagzeug, Appenzeller Hackbrett
Oliver Kuster — Piano, Harmonium
Urban Lienert — Elektrischer und akustischer Bass
Wie erwartet bot der Abend ungewohnte Klänge. Dafür sorgten bereits die beiden für den Jazz ungewöhnlichen und untypischen Instrumente Harmonium und Hackbrett.
Ein Harmonium kannte ich bisher nur aus kleinen Dorfkirchen (und – diese kleine Abschweifung in völlig andere musikalische Gefilde sei mir gestattet – wer wissen will, wie interessant und vielfältig diese in der allgemeinen Aufmerksamkeit weitgehend untergegangenen Instrumente klingen, der möge mal in ein Konzert des Harmonisten Matthias Müller gehen). Diese Instrumente sind dann meist relativ große Musiktruhen, beinahe so groß wie ein Klavier, mit Pedalen zum Winderzeugen.
Oliver Kusters Harmonium ist dagegen ein viel kleineres, nicht einmal koffergroßes Instrument. Der Blasebalg für die notwendige Luft wird mit einer Hand betätigt, die andere spielt. Ein leises Instrument, das Kuster in Wechselspiel mit dem Klavier einsetzt.
Gilbert Paeffgens Hackbrett dagegen ist ein stimmgewaltiges, mal sanft, mal metallisch scharf gespieltes Saiteninstrument, der hiesigen Zither ähnlich, jedoch mit Hämmern angeschlagen. Also eigentlich ein Verwandter des Klaviers. Und genauer gesagt, es ist ein Appenzeller Hackbrett; ich nehme an, auf diese Unterscheidung legen die Schweizer sehr viel wert. Dabei ist Paeffgen gar kein echter Schweizer, sondern ein vor Jahren zugereister Kölner. Legt man aber seine Musik zugrunde, dann mag man heraushören, daß er musikalisch in der Schweiz angekommen ist. Ohne dies hier genauer definieren zu können, klang oft etwas mit, was man auch in anderen Gebirgsregionen findet.
Überhaupt waren es die schwer einzuordnenden Zwischentöne der Musik, die dieses Konzert zu einem musikalischen Erlebnis machten. Wenn sich etwa etwa Urban Lienerts gestrichener Baß mit dem gleichfalls mit dem Bogen gestrichenen Hackbrett mischte, dazu dann noch der durch Papiereinlagen veränderte Klang des Pianos, dann ergab sich ich so etwas wie eine Mischung aus Obertongesang und Maultrommel. Beinahe schon das, was man Weltmusik nennt, nur eben jazziger.
In die ruhigen Passagen von Klavier und Baß mischte sich immer wieder das Schlagzeug ein, laut einen neuen Rhythmus vorschlagend. Fast schon merkwürdig, daß diese lauten, auch körperlich warnehmbaren Schlagzeugeinsätze nicht störten, sondern wie natürlich dazugehörten. Einige der Musiktitel meinte man auch in der Musik wiederzuerkennen, beispielsweise, den "Wind", der wie eine laue Sommerbrise begann und sich dann in ein percussives Experimentieren steigerte.
Der Abend klang mit einer Zugabe aus, bei dem noch einmal das Hackbrett, von Bass und Klavier begleitet, im Vordergrund stand. Ein interessanter Abend ging zu Ende, der noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Oliver Kuster — Piano, Harmonium
Urban Lienert — Elektrischer und akustischer Bass
Wie erwartet bot der Abend ungewohnte Klänge. Dafür sorgten bereits die beiden für den Jazz ungewöhnlichen und untypischen Instrumente Harmonium und Hackbrett.
Ein Harmonium kannte ich bisher nur aus kleinen Dorfkirchen (und – diese kleine Abschweifung in völlig andere musikalische Gefilde sei mir gestattet – wer wissen will, wie interessant und vielfältig diese in der allgemeinen Aufmerksamkeit weitgehend untergegangenen Instrumente klingen, der möge mal in ein Konzert des Harmonisten Matthias Müller gehen). Diese Instrumente sind dann meist relativ große Musiktruhen, beinahe so groß wie ein Klavier, mit Pedalen zum Winderzeugen.
Oliver Kusters Harmonium ist dagegen ein viel kleineres, nicht einmal koffergroßes Instrument. Der Blasebalg für die notwendige Luft wird mit einer Hand betätigt, die andere spielt. Ein leises Instrument, das Kuster in Wechselspiel mit dem Klavier einsetzt.
Gilbert Paeffgens Hackbrett dagegen ist ein stimmgewaltiges, mal sanft, mal metallisch scharf gespieltes Saiteninstrument, der hiesigen Zither ähnlich, jedoch mit Hämmern angeschlagen. Also eigentlich ein Verwandter des Klaviers. Und genauer gesagt, es ist ein Appenzeller Hackbrett; ich nehme an, auf diese Unterscheidung legen die Schweizer sehr viel wert. Dabei ist Paeffgen gar kein echter Schweizer, sondern ein vor Jahren zugereister Kölner. Legt man aber seine Musik zugrunde, dann mag man heraushören, daß er musikalisch in der Schweiz angekommen ist. Ohne dies hier genauer definieren zu können, klang oft etwas mit, was man auch in anderen Gebirgsregionen findet.
Überhaupt waren es die schwer einzuordnenden Zwischentöne der Musik, die dieses Konzert zu einem musikalischen Erlebnis machten. Wenn sich etwa etwa Urban Lienerts gestrichener Baß mit dem gleichfalls mit dem Bogen gestrichenen Hackbrett mischte, dazu dann noch der durch Papiereinlagen veränderte Klang des Pianos, dann ergab sich ich so etwas wie eine Mischung aus Obertongesang und Maultrommel. Beinahe schon das, was man Weltmusik nennt, nur eben jazziger.
In die ruhigen Passagen von Klavier und Baß mischte sich immer wieder das Schlagzeug ein, laut einen neuen Rhythmus vorschlagend. Fast schon merkwürdig, daß diese lauten, auch körperlich warnehmbaren Schlagzeugeinsätze nicht störten, sondern wie natürlich dazugehörten. Einige der Musiktitel meinte man auch in der Musik wiederzuerkennen, beispielsweise, den "Wind", der wie eine laue Sommerbrise begann und sich dann in ein percussives Experimentieren steigerte.
Der Abend klang mit einer Zugabe aus, bei dem noch einmal das Hackbrett, von Bass und Klavier begleitet, im Vordergrund stand. Ein interessanter Abend ging zu Ende, der noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Montag, 14. November 2011
Vorschau: Gilbert Paeffgen Trio
Die Ankündigung des nächsten Konzertes läßt wieder auf Interessantes schließen, auf bisher ungehörte Klänge. Denn sowohl das Harmonium als auch das Hackbrett sind Instrumente, die im Jazz selten eine Rolle spielen. Dabei könnte das normalerweise mit Kirchenchorälen assoziierte Harmonium als kleine Schwester der Orgel noch am ehesten in die Jazz-Tradition passen. Das Hackbrett scheint aus dem musikalicshen Rahmen zu fallen - jedoch sollte man nicht vergessen, daß es schon immer ein Instrument der Volksmusik gewesen ist und als solches oft von Musikern gespielt wurde, die ohne Noten auskamen. Damit lag anscheinend in der Luft, darauf auch frei zu improvisieren. Ich bin mal wieder neugierig. Wer aber schon vorher mal reinhören möchte, kann dies auf der Webseite des Gilbert Paeffgen Trio tun.
Gilbert Paeffgen — Schlagzeug, Appenzeller Hackbrett
Oli Kuster — Piano, Harmonium
Urban Lienert — Elektrischer und akustischer Bass
Gilbert Paeffgen — Schlagzeug, Appenzeller Hackbrett
Oli Kuster — Piano, Harmonium
Urban Lienert — Elektrischer und akustischer Bass
Montag, 17. Oktober 2011
The Dance Trio (Kwiatkowski, Leimgruber, Turner)
Fine Kwiatkowski (Tanz)
Urs Leimgruber (sax)
Roger Turner (dr, perc)
Den ersten Teil des Abends bestritten Urs Leimgruber und Roger Turner allein, bevor nach der Pause Fine Kwiatkowski hinzutrat. Zu zweit schienen sie es darauf angelegt zu haben, ihren Instrumenten ein Höchstmaß an Geräusch zu entlocken. Turner nutzte dazu neben dem Schlagzeug jede Menge nicht-instrumentales Zubehör, wie Ketten, Gabeln, Topfdeckel, Aluminium-Kühlkörper oder eine Maurerkelle, die mit einem Geigenbogen angestrichen hohe Töne, nahe der Hörbarkeitsgrenze abgab. Und auch Leimgruber nutzte das Saxophon auch zum Erzeugen percussiver Töne, klappert und trommelte darauf, nutzte es als Resonanzraum. Statt Melodie gab es musikalische Experimente. Das, was aus dem furiosen Malträtieren der Instrumente entstand, würde ich am ehesten als Maschinen-Musik bezeichnen, als wildes Durcheinander der Töne, das dann aber doch Methode hatte (wie sich im zweiten Teil des Abends noch zeigen sollte).
Als nach der Pause Fine Kwiatkowski die Bühne betrat, blieb die Musik von Turner und Leimgruber überraschend leise und ruhig. Lange Passagen mit ganz verhaltenen Klängen, ja sogar Stille, standen in Kontrast zum ersten Teil des Konzertes und richteten dadurch die volle Aufmerksamkeit auf die Tänzerin, die mit langsamen und eindringlichen Bewegungen auf die Musik einging. Dabei schien sie teils wie eine Marionette von den Tönen gesteuert zu sein, teils auch dagegen ankämpfen zu wollen. Schmerzhaft scheinende Gefühle wie unterdrückte Schreie wechselten mit zärtlichen Bewegungen.
Dabei blieben dem Zuschauer die Assoziationen überlassen. So ließen die Bewegungen an die künstlich erschaffene Frau aus Fritz Langs Metropolis denken, oder an Ankämpfen wollen gegen innere Zwänge. Die scharfen Kontraste zwischen Bühnenscheinwerfer und dem Dunkel des Hintergrunds unterstrichen die Bewegungen.
Viele der Besucher waren sich einig darüber, daß es ein außergewöhnlicher und interessanter Abend war – weil er jenseits gewohnter und alltäglicher Melodien ablief und weil wohl jeder seine eigene Interpretation des gesehenen und gehörten mit nach Hause nahm.
Urs Leimgruber (sax)
Roger Turner (dr, perc)
Den ersten Teil des Abends bestritten Urs Leimgruber und Roger Turner allein, bevor nach der Pause Fine Kwiatkowski hinzutrat. Zu zweit schienen sie es darauf angelegt zu haben, ihren Instrumenten ein Höchstmaß an Geräusch zu entlocken. Turner nutzte dazu neben dem Schlagzeug jede Menge nicht-instrumentales Zubehör, wie Ketten, Gabeln, Topfdeckel, Aluminium-Kühlkörper oder eine Maurerkelle, die mit einem Geigenbogen angestrichen hohe Töne, nahe der Hörbarkeitsgrenze abgab. Und auch Leimgruber nutzte das Saxophon auch zum Erzeugen percussiver Töne, klappert und trommelte darauf, nutzte es als Resonanzraum. Statt Melodie gab es musikalische Experimente. Das, was aus dem furiosen Malträtieren der Instrumente entstand, würde ich am ehesten als Maschinen-Musik bezeichnen, als wildes Durcheinander der Töne, das dann aber doch Methode hatte (wie sich im zweiten Teil des Abends noch zeigen sollte).
Als nach der Pause Fine Kwiatkowski die Bühne betrat, blieb die Musik von Turner und Leimgruber überraschend leise und ruhig. Lange Passagen mit ganz verhaltenen Klängen, ja sogar Stille, standen in Kontrast zum ersten Teil des Konzertes und richteten dadurch die volle Aufmerksamkeit auf die Tänzerin, die mit langsamen und eindringlichen Bewegungen auf die Musik einging. Dabei schien sie teils wie eine Marionette von den Tönen gesteuert zu sein, teils auch dagegen ankämpfen zu wollen. Schmerzhaft scheinende Gefühle wie unterdrückte Schreie wechselten mit zärtlichen Bewegungen.
Dabei blieben dem Zuschauer die Assoziationen überlassen. So ließen die Bewegungen an die künstlich erschaffene Frau aus Fritz Langs Metropolis denken, oder an Ankämpfen wollen gegen innere Zwänge. Die scharfen Kontraste zwischen Bühnenscheinwerfer und dem Dunkel des Hintergrunds unterstrichen die Bewegungen.
Viele der Besucher waren sich einig darüber, daß es ein außergewöhnlicher und interessanter Abend war – weil er jenseits gewohnter und alltäglicher Melodien ablief und weil wohl jeder seine eigene Interpretation des gesehenen und gehörten mit nach Hause nahm.
Donnerstag, 13. Oktober 2011
Vorschau: The Dance Trio (Kwiatkowski, Leimgruber, Turner)
Am kommenden Montag, dem 17. Oktober wird es bei Jazz in der Kammer wieder etwas unerhörtes, neues, interessantes zu geben. Dies jedenfalls legt die Kostprobe in dem Videoschnipsel nahe, in dem Fine Kwiatkowski zur Musik von Urs Leimgruber (sax) und Roger Turner (perc) tanzt. Aber was heißt hier schon tanzen – eher scheint es Performance, Bewegungsakrobatik oder Pantomime zu sein, womit sie die Musik in Bewegung des Körpers wandelt, und womit sie Staunen oder auch Erschrecken vor den Tönen ausdrückt, die selbst einem Experiment zu entspringen scheinen. Ich jedenfalls bin schon gespannt auf das Programm.
Montag, 19. September 2011
Hans Lüdemann und Warnfried Altmann
Vor Beginn des Konzertes gab es nach alter Tradition die Ansage des nächsten Konzertes (Urs Leimgruber Saxofon, Roger Turner Percussion und Fine Kwiatkowski Tanz) – und die höchst erfreuliche Mitteilung, daß es in dieser Saison wieder wie gewohnt zehn Konzerte geben werde.
Mit Hans Lüdemann holte sich Warnfried Altmann einen Partner auf die Bühne, der bereits mehrere Male in anderer Besetzung bei Jazz in der Kammer auftrat (mit Reiner Winterschladen oder dem Trio Ivoire) und mit dem er schon seit langem auch selbst einmal spielen wollte. Die beiden legten ein perfekt klingendes Programm hin, als würden sie schon seit ewigen Zeiten gemeinsam auftreten.
Das Programm begann mit einem Kontrast zwischen Lüdemanns ruhigen Klavierpassagen und Altmanns schreienden Tönen des Sopransaxophons. Anschließend konnte man Altmann auch von einer melodischen Seite hören, mit einem ganz anders, ruhig und beinahe zart klingendem Saxophon.
Anschließend nahm Altmann die M'bira, ein afrikanisches Daumenklavier zum Einsatz. Dieses besteht aus einer Holzkiste als Resonanzboden mit darauf angebrachten Metallstäben. Wie Altmann später berichtete, hatte er dieses einfache Instrument von afrikanischen Musikern gekauft, bevor diese nach einem gemeinsamen Projekt wieder nach Hause aufbrachen. Zu den metallischen Klängen der M'bira paßte Lüdemanns Klavierspiel, als er in den Korpus des Klaviers griff und die Seiten mit der Hand dämpfte, bis auch das Klavier nur noch metallische Töne von sich gab oder auch nur noch der harte hölzerne Anschlag der Tasten hörbar war, was das Klavier zum Percussions-Instrument machte (und einem klassischen Klavierliebhaber wohl Sorgenfalten auf die Stirn getrieben hätte).
Interessant war auch Altmanns Spiel auf dem Tenorsaxophon, das sich in freier Improvisation in einen bis zur Erschöpfung vorgetragenen Kampf mit dem Instrument steigerte und bei dem man am Schluß nicht mal sagen konnte, wer eigentlich gewonnen hatte – Warnfried Altmann oder das Saxophon. In Altmanns Solo fiel Lüdemann ein und leitete zu einer gemeinsamen Improvisation über. Auf eine schwer zu beschreibende Art war das Klavier zugleich ruhige Hintergrundbegleitung und dennoch unüberhörbar vorhanden und deutlich. Beide Musiker ließen sich genug Raum, um in ihren musikalischen Ideen hörbar zu bleiben.
Nach der Pause begann Lüdemann mit einem Bach-Stück, in das Altmann einstimmte und das beide in einer sehr ruhigen Art variierten. Später folgten dann auch wieder kräftigere Töne, bevor der Abend mit ruhigen Pianoklängen ausklang.
Mit Hans Lüdemann holte sich Warnfried Altmann einen Partner auf die Bühne, der bereits mehrere Male in anderer Besetzung bei Jazz in der Kammer auftrat (mit Reiner Winterschladen oder dem Trio Ivoire) und mit dem er schon seit langem auch selbst einmal spielen wollte. Die beiden legten ein perfekt klingendes Programm hin, als würden sie schon seit ewigen Zeiten gemeinsam auftreten.
Das Programm begann mit einem Kontrast zwischen Lüdemanns ruhigen Klavierpassagen und Altmanns schreienden Tönen des Sopransaxophons. Anschließend konnte man Altmann auch von einer melodischen Seite hören, mit einem ganz anders, ruhig und beinahe zart klingendem Saxophon.
Anschließend nahm Altmann die M'bira, ein afrikanisches Daumenklavier zum Einsatz. Dieses besteht aus einer Holzkiste als Resonanzboden mit darauf angebrachten Metallstäben. Wie Altmann später berichtete, hatte er dieses einfache Instrument von afrikanischen Musikern gekauft, bevor diese nach einem gemeinsamen Projekt wieder nach Hause aufbrachen. Zu den metallischen Klängen der M'bira paßte Lüdemanns Klavierspiel, als er in den Korpus des Klaviers griff und die Seiten mit der Hand dämpfte, bis auch das Klavier nur noch metallische Töne von sich gab oder auch nur noch der harte hölzerne Anschlag der Tasten hörbar war, was das Klavier zum Percussions-Instrument machte (und einem klassischen Klavierliebhaber wohl Sorgenfalten auf die Stirn getrieben hätte).
Interessant war auch Altmanns Spiel auf dem Tenorsaxophon, das sich in freier Improvisation in einen bis zur Erschöpfung vorgetragenen Kampf mit dem Instrument steigerte und bei dem man am Schluß nicht mal sagen konnte, wer eigentlich gewonnen hatte – Warnfried Altmann oder das Saxophon. In Altmanns Solo fiel Lüdemann ein und leitete zu einer gemeinsamen Improvisation über. Auf eine schwer zu beschreibende Art war das Klavier zugleich ruhige Hintergrundbegleitung und dennoch unüberhörbar vorhanden und deutlich. Beide Musiker ließen sich genug Raum, um in ihren musikalischen Ideen hörbar zu bleiben.
Nach der Pause begann Lüdemann mit einem Bach-Stück, in das Altmann einstimmte und das beide in einer sehr ruhigen Art variierten. Später folgten dann auch wieder kräftigere Töne, bevor der Abend mit ruhigen Pianoklängen ausklang.